Schädlinge beseitigen
So schützen Sie Ihren Garten vor gefräßigen Gästen
Was hilft gegen Schnecken?
Salatpflanzen stehen auf dem Speiseplan von Schnecken ganz oben, und nach regnerischen Nächten hat der Gärtner den Salat, den zerfressenen. Auch wenn Sie sich ärgern: Verzichten Sie auf den vorschnellen Einsatz von Schneckenkorn! Das Zeug schadet nämlich nicht nur den Schnecken. Stattdessen gibt es wirkungsvolle Hausmittel, die Schnecken so gar nicht mögen.
Trockene Wege
Schnecken mögen es feucht und meiden daher trockene Wege und raue Oberflächen. Streuen Sie Ringe aus Kalk, Sägemehl oder Asche rund um die Pflanze, und die Schädlinge halten sich von Ihren Salatblättern fern. Nach Regen verliert die Barriere allerdings ihre Wirkung und es muss nachgestreut werden.
Intensive Gerüche
Wo es nach Zwiebeln, Knoblauch und mediterranen Kräutern riecht, gehen Schnecken nicht auf Nahrungssuche. Mit Lavendel-, Thymian- oder Rosmarinpflanzen im (und ums) Gemüsebeet halten Sie Schnecken auf Distanz.
Kaffee
Kaffeesatz ist nicht nur ein natürlicher Pflanzendünger, sondern auch ein wirkungsvolles Hausmittel gegen Schnecken. Eine geringe Menge, um die Pflanze gestreut, hält die Tiere vom Fressen ab und vertreibt sie von ihrer Lieblingsspeise. In großen Mengen wirkt das Koffein wie ein Nervengift und ist für Schnecken sogar tödlich.
Absammeln
Eine zeitintensive, aber effektive Methode der Schneckenbeseitigung ist das tägliche Absammeln. Ausgelegte Salatblätter unter feuchten Brettern locken viele Nacktschnecken an, und Sie können die Tiere dort in großer Menge absammeln. Die beste Zeit zum Sammeln ist spät abends oder nach einem warmen Regen. Damit die Schädlinge nicht zurückkehren, sollten Sie sie weit wegbringen oder aber – wenn Sie das für richtig halten – sie entweder gleich mit heißem Wasser übergießen und ertränken.
Hartnäckigkeit
Geduld ist das Wichtigste bei der Schneckenbekämpfung. Bleiben Sie auf jeden Fall dran, denn wer zu früh aufgibt, hat bereits verloren. Selbst wenn die erste Schneckenplage überstanden ist, vermehrt sich der verbliebene Bestand recht schnell und das Problem tritt von Neuem auf. Den größten Erfolg erzielen Sie, wenn Sie mehrere Maßnahmen kombinieren und sie regelmäßig anwenden.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Nicht alle Schnecken richten Schaden an! Nur die Nacktschnecke bringt den Gärtner zur Verzweiflung. Gehäuseschnecken, etwa die unter Naturschutz gestellte Weinbergschnecke, unterstützen den Gärtner sogar bei der Bekämpfung: Sie gehören nämlich zu den natürlichen Feinden der Nacktschnecke und fressen deren Eigelege.
Was hilft gegen Dickmaulrüssler?
Für den charakteristischen Buchtenfraß an Blatträndern ist oft der Dickmaulrüssler verantwortlich. Er ist sehr gefräßig und gehört zu den hartnäckigsten Schädlingen im Garten. Besonders gerne mag er Rhododendron, Kirschlorbeer und Rosen, aber auch Clematis und Erdbeeren stehen auf seinem Speiseplan. Die Larven des Dickmaulrüsslers schädigen die Pflanzen besonders stark. Denn sie fressen die Feinwurzeln, die für die Wasseraufnahme notwendig sind.
Absammeln
Der Dickmaulrüssler ist nachtaktiv und versteckt sich tagsüber sehr gut. Am besten finden Sie die Käfer bei Dunkelheit mit einer Taschenlampe. Stellen Sie unter die befallenen Pflanzen einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf. Die Käfer verkriechen sich bei Tag darin, lassen sich einsammeln und dann im Wald aussetzen.
Natürliche Feinde
Igel, Maulwürfe und verschiedenen Gartenvögel sind die natürlichen Feinde des Dickmaulrüsslers. Am besten sorgen Sie also in Ihrem Garten für ausreichend Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für diese nützlichen Tiere. So wird mit der Zeit die Dickmaulrüssler-Plage auf natürliche Weise eingedämmt.
Nematoden
Sehr wirkungsvoll ist die biologische Bekämpfung der Dickmaulrüssler-Larven mit parasitären Fadenwürmern, sogenannten Nematoden. Diese setzen in der Larve Bakterien frei, die sie abtöten. Vor der Ausbringung der Nematoden müssen Sie die befallenen Pflanzen gründlich gießen. Denn die Fadenwürmer brauchen für ihre Fortbewegung ausreichend Feuchtigkeit. Geben Sie die Nematoden in eine Gießkanne mit Wasser und gießen Sie damit die betroffenen Pflanzen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie Ihre Pflanzen am besten nur in Gärtnerein kaufen. Kontrollieren Sie die Blätter vor dem Kauf auf die charakteristischen Fraßstellen und achten Sie beim Einpflanzen auf mögliche Larven.
Was hilft gegen Wühlmäuse?
Für angenagtes Wurzelgemüse, Blumenzwiebeln und Obstbaumwurzeln sind meistens Wühlmäuse verantwortlich. Obwohl sie so klein und niedlich sind, richten sie beträchtliche Schäden an. Mit den richtigen Tricks lassen sich aber auch die kleinen Nager aus Ihrem Garten vertreiben.
Natürliche Feinde
Mäusebussarde und andere Greifvögel sind die natürlichen Feinde der Wühlmaus. Wenn Sie in Ihrem Garten Sitzstangen (also Holzstangen mit einem kurzen Querriegel) für die Vögel anbringen, dann steigen die Chancen, dass Sie sich nicht mehr selbst um die Beseitigung der Schädlinge kümmern müssen.
Dasselbe gilt für das Mauswiesel, das sich in Holz- und Steinhaufen besonders wohlfühlt und sehr gerne Wühlmäuse verspeist.
Röhrenfallen
Locken Sie die Mäuse mit einem Köder aus Sellerie oder Möhren in die Falle. Die Röhrenfalle ist eine Lebendfalle und sollte möglichst in eine Gangöffnung gestellt werden. Doch Vorsicht, Wühlmäuse sind sehr geruchsempfindlich und bemerken die menschliche List schnell. Deshalb die Falle nur mit Handschuhen anfassen und vorher gründlich mit Erde abreiben.
Intensive Gerüche
Weil Wühlmäuse so eine feine Nase haben, verabscheuen sie im Grunde alles, was stinkt. Vor allem bei Knoblauchgeruch oder sauer gewordener Buttermilch ergreifen sie die Flucht. Schütten Sie also einmal die Woche (oder öfter) reichlich davon in die Gänge – und die Tiere suchen sich ein neues Zuhause.
Laute Geräusche
Was der Wühlmaus überhaupt gar nicht behagt, ist Krach. Vergraben Sie einen laut tickenden mechanischen Wecker in einer Blechdose neben den Wühlmaushügeln oder bringen Sie dort ein Windspiel mit einer Metallstange an, welches die Geräusche direkt in die Erde überträgt. Diese permanente Ruhestörung vertreibt die Nager bestimmt.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Bevor Sie mit der Wühlmausbekämpfung beginnen, stellen Sie sicher, dass die Hügel in Ihrem Garten nicht etwa von einem Maulwurf stammen. Denn Maulwürfe stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bekämpft werden! Beim Wühlmaushügel befindet sich der Gang nicht mittig unter dem Haufen, sondern etwas seitlich versetzt. Er ist zudem weniger groß als ein Maulwurfshügel und enthält oft Wurzel- oder Pflanzenteile.
Was hilft gegen Ameisen?
Ameisen sind eigentlich keine Schädlinge, sondern ausgesprochen nützliche Tiere für Ihren Garten. Denn die Ameise ernährt sich besonders gerne von Raupen und Insektenlarven und hilft so, dass sich Schädlinge nicht allzu sehr ausbreiten. Durch Ihre Bauten tragen sie zudem dazu bei, die oberen Bodenschichten zu lockern. Allerdings haben Ameisen auch ein paar lästige Eigenschaften: Sie schützen Blattläuse vor ihren natürlichen Fressfeinden, da sie sich vom süßen Honigtau der Läuse ernähren. Einige Ameisenarten legen ihre Nester mit Vorliebe unter sonnige Terrassen und unterhöhlen so die Plattenbeläge oder bahnen sich sogar den Weg ins Haus.
Umsiedeln
Da die kleinen Insekten positiv auf das Ökosystem in Ihrem Garten wirken, sollten Sie versuchen die Ameisen umzusiedeln. Stellen Sie dazu einen mit Erde oder Holzwolle gefüllten Blumentopf umgedreht auf das Nest. Sind die Ameisen in den Topf umgezogen, können Sie ihn an einen neuen Ort setzen. Der sollte mindestens 30 Meter vom alten Nest entfernt sein, da die Ameisen sonst dahin zurückkrabbeln.
Unattraktive Nestplätze
Wenn Sie eine neue Terrasse oder Wege in Ihrem Garten anlegen, sollten Sie diese Stellen für Ameisen möglichst unattraktiv gestalten. Statt Sand sollten Sie als Bettung für die Pflastersteine Kies oder Splitt verwenden. Die Fugen können Sie zusätzlich mit speziellem Pflasterfugenmörtel abdichten.
Duftstoffe und ätherische Öle
Den Duft von Lavendel, Zimt, Gewürznelken oder Thymian mögen Ameisen gar nicht gerne. Am besten streuen Sie diese Gewürze einfach auf die Ameisennester oder –straßen. Durch noch intensivere Gerüche wie Essig oder Zitronenschalen an den Nesteingängen werden die kleinen Tiere ebenfalls abgeschreckt.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Da Ameisen stark riechende Pflanzen meiden, sollten Sie Lavendel, Zitronenkraut oder andere Pflanzen mit ätherischen Ölen in Ihren Garten setzen. Diese natürliche Abwehr hält die kleinen Tieren aus Ihrem Garten fern.
Was hilft gegen Blattläuse?
Der meistgefürchtete Pflanzenschädling in unseren Gärten ist die Blattlaus. Es gibt kaum eine Pflanzenart, die nicht von ihr befallen ist. Blattläuse bohren sich tief in das Pflanzengewebe und entziehen den Pflanzen den „Lebenssaft“. Entdeckt man sie rechtzeitig, können sie erfolgreich biologisch mit Hausmitteln bekämpft werden.
Wasserstrahl
Bei geringem Befall genügt es schon, die Pflanze mit dem Wasserstrahl des Gartenschlauchs abzuspritzen. Die meisten Blattläuse werden so ganz einfach von der Pflanze gespült.
Schmierseife
Ein Gemisch aus Wasser und Schmierseife hilft bei hartnäckigen Blattläusen. Dazu einen Esslöffel Seife in einem Liter Wasser auflösen und mit einer Sprühflasche großzügig auf die Pflanze bringen. Dort bildet sich ein Film, unter dem die Läuse nicht mehr atmen können und schnell verenden.
Brennnesselsud
Ein Sprühmittel aus Brennnesselsud hat ähnliche Wirkung. Übergießen Sie 100 Gramm Brennnesseln mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Sud zwei Tage stehen. Dann können Sie die Blätter herausfischen und Ihre Pflanzen mit dem Sud besprühen. Achten Sie darauf, dass dies nicht bei direkter Sonneneinstrahlung geschieht, sonst bekommen Ihre Pflanzen braune Flecken.
Kaffee, Milch und Öl
Alternativ können Sie Ihre Pflanzen auch mit kaltem Kaffee oder schwarzem Tee besprühen. Auch ein Gemisch aus 100 ml Milch und 200 ml Wasser beseitigt Blattläuse. Sie können auch Öl mit Wasser mischen und Ihre Pflanzen damit einsprühen. Wie die Schmierseife bildet auch das Öl eine Schicht, unter der die Läuse sterben.
Natürliche Feinde
Marienkäfer und Florfliege sind die größten natürlichen Feinde der Blattlaus. Ein Marienkäfer vertilgt bis zu 400 Blattläuse pro Tag, die Florfliege sogar um die 500. Deshalb sollten Sie in Ihrem Garten unbedingt für geeignete Nistmöglichkeiten sorgen und nicht alle Gartenabfälle entsorgen. Auch der Ohrenkneifer ist nützlich bei der Läusevernichtung. Er fühlt sich in einem Unterschlupf aus Holz und Holzrinde sehr wohl.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Man kann Blattlausbefall auch gut vorbeugen. Blattläuse meiden Bohnenkraut, Lavendel und andere Pflanzen mit ätherischen Ölen. Nutzen Sie diese Pflanzen als natürliche Lausabwehr, indem Sie sie gezielt und in regelmäßigen Abständen zwischen die bedrohten Pflanzen setzen.
Text: Simone Zwikirsch
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Weil er ganze Wiesen umgräbt und dabei den schönen Rasen zerstört, ist der Maulwurf in vielen Gärten ein ungeliebter Gast. Dabei ist der kleine Wühler sehr nützlich im Kampf gegen Schädlinge:
Zu seiner Nahrung gehören Schnecken, Engerlinge und Schnakenlarven. Außerdem vertreibt er Wühlmäuse aus Ihrem Garten.
Und die aufgelockerte Erde der Maulwurfhügel lässt sich gut fürs Gartenbeet weiterverwenden.
IM NATURGARTEN FÜHLEN SICH NÜTZLINGE WOHL
Ein unberührter Naturgarten oder Ökogarten mit heimischen Sträuchern und Pflanzen hat nicht nur sehr viel Charme, sondern dient auch vielen Tieren als Zuhause.
Heimische Tiere finden dort alles, was sie brauchen: Futter, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten.
Je mehr Lebensraum Sie in Ihrem Garten für Nützlinge schaffen, desto tatkräftiger unterstützen diese Sie bei der Schädlingsbekämpfung.