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Die Stadt der Störche

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Störche in Rust

Die Stadt der Störche

Störche: Störche im Storchennest
Die Stadt Rust am Neusiedler See beherbergt jedes Jahr ganz besondere Sommergäste: Störche. Etwa 15 Paare erfreuen dann von Frühling bis Sommer Einheimische wie Touristen mit ihrem Storchengeklapper.

 

Während der Frühling anderswo aus der Erde sprießt, kommt er im Burgenland mit weiten Schwingen angeflogen. Die Stadt Rust am Westufer des Neusiedler Sees, nahe der ungarischen Grenze, ist ein Lieblingsziel der aus Afrika zurückkehrenden Störche. Ende März bis Anfang April beziehen sie ihre Sommerquartiere.

Die Stadt Rust beherbergt ganz besondere Sommergäste

Rund fünfzehn Storchenpaare lassen sich Jahr für Jahr in Rust nieder und ziehen ihren Nachwuchs groß. Dann bevölkern sechzig oder noch mehr Störche die Stadt und werden zur Attraktion für Einheimische und Touristen.

Die Hauptstraße und der Rathausplatz sind ihre bevorzugte Wohnlage. Denn die alten Renaissance- und Barockhäuser der malerischen historischen Altstadt – die seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört – besitzen noch heute voluminöse gemauerte Kamine, die sich perfekt für einen großen Storchenhorst eignen.

Rust wurde schon einige Male als die "Schönste Stadt des Burgenlandes" ausgezeichnet.

Dass die Störche besonders gerne Rust ansteuern und im Frühling fast immer zuerst dort gesichtet werden, liegt aber auch an den Helfern des örtlichen Storchenvereins, die keine Mühen scheuen, um ihren Sommergästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Kurz vor Saisonbeginn steigen sie den Rustern aufs Dach und bringen die „Gästezimmer“ auf Vordermann.

Der Storchenverein sorgt für einen angenehmen Aufenthalt und das leibliche Wohl

Mit einem 53 Meter hohen Kran werden die Horste ausgemistet, in denen die Störche des Vorjahres kiloweise Erde, Zweige und Unrat – von Plastiktüten bis zu Unterhosen – angehäuft haben. Manche Nester sind beim Auszug der Storchenfamilie von ursprünglich 40 auf 100 Kilogramm angewachsen.

Der Hausputz ist wichtig, weil damit Krankheiten verhindert werden, die gerade den Jungvögeln gefährlich werden können.

Für das leibliche Wohl der Storchenfamilien beweidet der Storchenverein Rust zudem 12 Hektar Wiesen als Futterplätze für die Tiere, auf deren Speiseplan Insekten, Larven und Regenwürmer, Schnecken, Mäuse und Frösche stehen.

Vier bis sechs Kilogramm Futter am Tag schaffen die Eltern für sich und ihren Nachwuchs heran, das heißt: Eine Storchenfamilie braucht etwa 20.000 Quadratmeter Feuchtwiesen zum Überleben.

Der Neusiedler See ist ein einzigartiges Naturparadies

„Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe, hat ein weißes Röckchen an und trägt rote Strümpfe …“ Im Frühling und Sommer lässt sich um Rust jeden Tag das Schauspiel aus dem alten Kinderlied bestaunen. Zur Freude der Urlauber, die sich den Neusiedler See, den größten See Österreichs, gerne mit den eleganten Vögeln teilen.

Werfen Sie einen Blick ins Nest! Die Storchenkamera des Tourismusverbandes Rust versorgt Sie den ganzen Tag über mit Live-Bildern eines Storchenpaares.

Nicht nur wegen der Störche ist der See ein einzigartiges Naturparadies: Sein ausgedehnter Schilfgürtel ist auch Lebensraum für andere seltene Vogelarten wie den Silberreiher oder den Gänsesäger, die man mit etwas Glück im Nationalpark Seewinkel entdeckt.

Die Stars in Rust aber sind und bleiben die Störche, deren Familienleben sich den ganzen Tag über verfolgen lässt – die Webcam-Bilder hier auf dieser Seite sind live!

Die Storcheneltern kümmern sich liebevoll um ihre Jungen

Sind die Jungen nach gut 30 Bruttagen geschlüpft, werden sie von beiden Eltern liebevoll umsorgt. Während der eine Elternteil Nahrung sucht, behütet der andere den Nachwuchs. Der Instinkt, die Jungen nie alleine zu lassen, geht so weit, dass die Störche im Horst im Ernstfall verhungern würden, sollte der Ernährer nicht zurück­kommen.

Die Vögel mit ihrem Nachwuchs sind für Touristen und Einheimische zu einer beliebten Attraktion geworden.

In Rust freilich ist man auch für solche Katastrophen gerüstet: Nachdem im Jahr 1987 ein Storch nach einem Flugunfall nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu versorgen, wurde er von den Menschen aufgepäppelt. Aus dieser Aktion entstand eine Pflegestation für flugunfähige Störche, in der schon so mancher Jungstorch von Hand großgezogen wurde.

Das Winterquartier der Störche ist 10.000 Kilometer entfernt

Bei so viel Luxus fällt der Abschied Ende August natürlich schwer. Der ein oder andere Storch schenkt sich die Strapazen der 10.000 Kilometer langen Reise nach Afrika gleich ganz und macht es sich stattdessen auch den Winter über in Rust gemütlich. Das Wiedersehen mit den Artgenossen ist nur eine Frage der Zeit, denn der nächste Frühling kommt bestimmt.

DIE SCHÖNSTE STADT DES BURGENLANDES

Die Störche sind ein Spektakel – aber in und um Rust gibt es noch mehr zu erleben:

Naturliebhaber können die ganze Vielfalt des Sees auf dem Neusiedlersee-Radweg erkunden, der in sechs Etappen und auf 121 Kilometern das ganze Gewässer umrundet.

Start und Ziel ist Rust, die „Schönste Stadt des Burgenlandes“: Dieses Prädikat bekam sie dank ihrer Denkmalpflege und ihrer kulturellen Veranstaltungen schon des Öfteren verliehen.

Das älteste und kunstgeschichtlich bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Fischerkirche mit Fresken aus dem 12. Jahrhundert.

Etwas moderner geht es im Seehof aus dem 17. Jahrhundert zu: Dort befindet sich die Weinakademie, an der Liebhaber des Rebensafts ihre Kenntnisse in verschiedenen Seminaren vertiefen können.

Noch mehr Informationen über die Stadt der Störche gibt es beim Tourismusverband Rust.