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Die scharfe Wurzel mit Pfiff

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Meerrettich-Rezepte

Die scharfe Wurzel mit Pfiff

Frisch geriebener Meerettich – Illustration
Meerrettich oder Kren, wie er hierzulande auch genannt wird, galt früher als traditionelles Wurzelgemüse. Heute hat sich die scharfe Wurzel als pfiffiges Extra in der modernen Küche etabliert. Wir zeigen Ihnen vier klassische Meerrettich-Rezepte, die Sie leicht selber zubereiten können.

 

TAFELSPITZ MIT MEERRETTICH

Hausmannskost, die es in die Spitzengastronomie geschafft hat

Für 4 Portionen

1 kg Tafelspitz
 2 l Wasser
 1 Stange Lauch
 2 Zwiebeln
2 Karotten

1 Knolle Sellerie
2 EL Salz
1 TL Pfeffer
Meerrettich-Soße
(siehe Rezept unten)

Das Gemüse putzen und schälen und mit dem Wasser zum Kochen bringen. Das Fleisch (mit der Fettschicht, sonst zerfällt es) dazugeben und etwa 2 Stunden leicht köcheln lassen, bis es gar ist. Den Schaum, der sich eventuell beim Kochen bildet, immer wieder abschöpfen, damit die Brühe nicht eintrübt.

Nach etwa 40 Minuten Kochzeit das Gemüse herausnehmen und kleinschneiden.

Wenn der Tafelspitz gar ist, den Fleischsud durch ein Sieb abgießen und auffangen, er ergibt eine deftige Brühe für eine Suppe.

Den Tafelspitz mit dem Gemüse und der Meerrettich-Soße servieren. Dazu passen am besten Petersilien-Kartoffeln.

 


MEERRETTICH-SOSSE

Gibt nicht nur dem Tafelspitz den richtigen Pfiff

Für 4 Portionen

50 g Butter
50 g Mehl
600 ml Fleischbrühe

40 g geriebener Meerrettich
1 TL Zucker
Salz

Aus Butter und Mehl eine helle Mehlschwitze machen. Nach und nach unter Rühren mit Fleischbrühe aufgießen, aufkochen lassen und abschmecken.

Zum Schluss den Meerrettich unterrühren. Schmeckt zu Fleisch ebenso wie zu Gemüse.

 


ESSIG-MEERRETTICH

Von diesem Vorrat kann man gar nicht genug haben

Für 3 bis 4 Gläser

500g Meerrettich
3 EL Zucker

200 ml Wasser
100 ml Essig

Den Meerrettich reiben. Wasser mit Essig und Zucker aufkochen und über den Meerrettich gießen. Nach dem Abkühlen in Gläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

 


APFEL-MEERRETTICH

Das "gewisse Etwas" zu Fleisch und Fisch

Für 4 Portionen

150 g Meerrettich
2 Äpfel

1 EL Zitronensaft
1 Prise Zucker

Den Meerrettich und die Äpfel reiben. Meerrettich und Zitronensaft gut durchmischen, die Äpfel mit dem Zucker verrühren und dazugeben. Noch einmal gut durchmischen und servieren.

 


Das sind nur vier von über 120 Rezepten aus unserem Buch „Essen auf dem Land“:

Regional – lauter Rezepte aus dem Alpenland
Geheim – Was unsere Großmütter noch wussten
Saisonal – Kochen mit den Früchten der Ernte

Unsere Großmütter waren schon immer die besten Hüterinnen der Schätze, die die Natur das ganze Jahr über für uns bereithält. Und „Essen auf dem Land“ ist das liebevoll gestaltete Buch, in dem sie ihre Geheimnisse mit uns teilen. Entdecken Sie Woche für Woche, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat, wie Sie es anbauen, ernten, zubereiten und konservieren. Erfahren Sie in vielen Geschichten und Anekdoten alles über die Ursprünge und Herkunft unserer Lebensmittel. Lernen Sie über 120 traditionelle Rezepte kennen und wie die Natur für unsere Gesundheit sorgt.

„Essen auf dem Land“ ist mehr als ein Buch – es ist eine Entdeckungsreise, Schatzkiste und ein nützlich-nostalgischer Wegweiser zum Wissen unserer Großmütter. Genießen Sie es!

ESSEN AUF DEM LAND
Hardcover, 27,0 x 22,5 cm, 120 Seiten, ISBN: 978-3-9811385-2-8, André Lorenz Medien
15,00 € (D) • 16,50 € (A) • 23,00 sFr (CH)

AUCH ALS HAUSMITTEL BEWÄHRT

Auch in der Hausapotheke überzeugt der Meerrettich mit starker Wirkung. Schon Hildegard von Bingen schätzte die Wurzel.

Ein altes Hausmittel bei Schnupfen und Nasenneben­höhlen­entzündungen, aber auch bei Kopfschmerzen und Hexenschuss sind Meerrettich-Kompressen: Dazu wird frisch geriebener Meerrettich in ein Baumwolltuch gewickelt, das auf die betreffenden Stellen gelegt wird, bis es zu brennen anfängt.

 


„MEER“ ODER „MEHR“?

Woher die scharfe Wurzel ihren Namen hat, dazu gibt es verschiedene Auffassungen:

  • So könnte der Name daher rühren, dass die Pflanze „über das Meer“ gekommen ist: Der Meerrettich stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa.
  • Vielleicht kommt das „Meer“ des Rettichs aber auch vom Wort Mähre, das früher ein Pferd bezeichnete. Ein Hinweis darauf ist der englische Name des Meerrettichs: „horse radish“ (Pferderettich). Die gleiche Bedeutung hat das französische „radis de cheval“.
  • Und schließlich könnte das „Meer“ auch einfach von „Mehr“ stammen. Weil’s ein ziemlich großer Rettich ist – ein Mehr-Rettich halt.

 


„Eine Scheibe roher Meerrettich im Geldbeutel hilft, dass das Portemonnaie nie leer wird."

(alter Volksglaube)

 

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