Rhabarber - 10 Dinge, die Sie wissen müssen
Der süße Saure – Die 10 wichtigsten Fragen
1. Wann beginnt die Rhabarbersaison?
Bereits im April können die ersten Rhabarberstangen im Garten geerntet werden. Sobald die Stiele mindestens 25 cm lang sind und sie die grünlich-rote Farbe bekommen, sind sie reif und erntebereit. Ernten Sie am besten so früh wie möglich, denn zu Beginn der Ernte schmeckt der Rhabarber noch besonders mild.
2. Warum darf man Rhabarber nur bis Juni ernten?
Ende Juni treiben Rhabarberpflanzen ein zweites Mal aus. Trotzdem wird nach dem Johannistag am 24. Juni kein Rhabarber mehr geerntet. Das liegt daran, dass dieser zweite Wachstumsschub der Regeneration der Pflanze dient. Gönnen Sie ihr diese Ruhephase, damit die Ernte auch im nächsten Jahr wieder erfolgreich ausfällt.
Was ebenfalls gegen einen Verzehr nach dem 24. Juni spricht ist der steigende Säuregehalt in den Stängeln, der den Rhabarber weniger bekömmlich werden lässt. Dann kann eine größere Portion sogar gesundheitsschädigend sein.
Kann man dann im Juli, August oder September noch Rhabarber essen?
Aufgrund des höheren Säuregehalts sollten Sie den Rhabarber ende Juni geerntet haben. Aber: Wenn Sie den Rhabarber einfrieren, spricht nichts gegen das Essen von Rhabarber im Spätsommermonaten wie Juli, August oder September!
3. Wie und wann pflanzt man Rhabarber an?
Am wohlsten fühlt sich die Rhabarberpflanze an einem sonnigen Ort in lockerer, nährstoffreicher Erde. Sie können den Rhabarber aber auch als Kübelpflanze auf Ihrem Balkon oder der Terrasse anpflanzen. Für den Anbau im Topf eignen sich die Sorten mit einem roten Stiel am besten.
Wer jetzt im Frühjahr pflanzt, kann in zwei Jahren die ersten Stangen ernten. Übrigens ist die Rhabarberpflanze sehr pflegeleicht und wird nur ganz selten von Schädlingen und Krankheiten befallen.
Grüner Rhabarber mit grünem Fruchtfleisch
- herb-saurer Geschmack
- muss vor dem Kochen unbedingt geschält werden
- eignet sich als Gemüsebeilage zu pikanten Gerichten
- Sorten: Esta, The Sutton
Roter Rhabarber mit grünem Fruchtfleisch
- mild-säuerlicher Geschmack
- mittlerer Säuregehalt
- eignet sich besonders für Kuchen, süßes Gebäck und Rhabarbersaft
- Sorten: Goliath (diese Sorte findet man am häufigsten in den Supermärkten)
Roter Rhabarber mit rotem Fruchtfleisch
- fein süßlicher Geschmack mit beerigem Aroma
- müssen vor dem Kochen nicht geschält werden
- eignen sich prima für Rhabarberkompott, Marmelade und Sirup
- Sorten: Holsteiner Edelblut, Red Valentine, Frambozed Rood (auch als Himbeer- oder Erdbeerrhabarber bekannt)
4. Wie erntet man Rhabarber?
Um der Rhabarberpflanze nicht zu schaden, sollten Sie die Stangen nicht mit dem Messer abschneiden. Umfassen Sie stattdessen den Stängel möglichst weit unten und drehen Sie ihn im Uhrzeigersinn heraus. Außerdem sollten Sie bei der Ernte mindestens die Hälfte, besser aber zwei Drittel der Stangen stehen lassen, da die Pflanze ansonsten zu schwach ist, um sich richtig zu regenerieren.
Ist der Rhabarber einmal geerntet, sollte er möglichst bald zubereitet werden, da er sehr schnell austrocknet. In ein feuchtes Tuch gewickelt lassen sich die Stangen bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.
5. Ist Rhabarber giftig?
Tatsächlich kann Rhabarber in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen. Das liegt an der Oxalsäure, die in der Rhabarberpflanze enthalten ist. Ihr verdankt der Rhabarber auch seinen sauren Geschmack.
Das bedeutet aber nicht, dass der Verzehr von Rhabarber gefährlich ist. Mit der richtigen Zubereitung ist der Rhabarbergenuss unbedenklich. Nur zu viel sollten Sie davon nicht essen, auch wenn's noch so lecker ist.
Wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie ein pelziges Gefühl auf den Zähnen bekommen, nachdem Sie Rhabarber gegessen haben. Auch das liegt am hohen Säuregehalt des Rhabarbers. Damit der Zahnschmelz nicht verletzt wird, sollte mit dem Zähneputzen etwa eine Stunde bis nach dem Rhabarber-Essen gewartet werden.
6. Was kann man vom Rhabarber verwenden?
Rhabarberblätter enthalten deutlich mehr Oxalsäure als die Stangen und sind deshalb nicht nur ungenießbar, sondern auch gefährlich. Deshalb immer die Blätter abreißen, bevor Sie den Rhabarber weiterverarbeiten. Sind die Rhabarberstangen schon etwas älter, sollte auch die Schale entfernt werden. Dadurch reduziert sich der Oxalsäuregehalt und der Rhabarber wird bekömmlicher.
Die restliche Rhabarberpflanze kann ohne Bedenken in der Küche verwendet werden.
Die geschälten Stangen eignen sich wunderbar zum Kochen und Backen von Rhabarberkuchen. Und auch die Blüten sind essbar und viel zu schade, um weggeworfen zu werden.
7. Wie schält man Rhabarber?
Nachdem Sie die Blätter entfernt haben, müssen die Stangen unter fließendem Wasser gründlich abgewaschen werden. Es empfiehlt sich, auch das trockene und holzige Stielende abzuschneiden.
Dann können Sie mit dem Schälen beginnen: Die faserige Haut entfernen Sie ganz einfach mit einem kleinen Küchenmesser. Setzen Sie das Messer am oberen Ende, wo die Blätter entfernt wurden, an und ziehen Sie die harten Fasern nach unten hin ab, bis keine Fäden mehr vorhanden sind.
8. Kann man Rhabarber roh essen?
Roher Rhabarber ist zwar eigentlich nicht giftig. Er enthält nur mehr Oxalsäure. Diese wird beim Kochen, Dünsten und Blanchieren aus dem Rhabarber herausgelöst und geht ins Kochwasser über. Das macht den Rhabarber bekömmlicher. Am besten wird die Säure entzogen, wenn Sie den Rhabarber vor dem Kochen in Stücke schneiden.
9. Kann man Rhabarber einfrieren?
Sie wollen die Rhabarbersaison am liebsten gar nicht enden lassen? Keine Sorge, Rhabarber lässt sich prima einfrieren. Eingefroren hält er sich sogar ein ganzes Jahr, bis es den nächsten frischen Rhabarber gibt.
Bevor Sie die Stangen portionsweise in Gefrierbeuteln oder –behältern einfrieren, sollten Sie den Rhabarber waschen, gut trocknen lassen, schälen und in Stücke schneiden.
Wenn Sie den Rhabarber später wieder aus dem Gefrierschrank holen, können Sie ihn ohne aufzutauen weiterverarbeiten.
Eine andere Möglichkeit, den Rhabarbergeschmack zu konservieren, ist das Einlagern als Rhabarbermarmelade oder leckeres Rhabarberkompott.
10. Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?
Auch wenn der Rhabarber fruchtig-sauer im Geschmack ist und wie Obst zubereitet wird, gehört er eigentlich ins Gemüsefach. Botanisch zählt er zu den Knöterichgewächsen und ist beispielsweise mit dem Sauerampfer verwandt. Im Supermarkt findet man ihn jedoch meistens trotzdem im Obstregal.
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Recherche: Simone Zwikirsch
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