Zecken
33 Fakten rund um Zecken im Alpenland
1. Zecken gibt es auch im Gebirge
Nicht nur im Tal, auch in höheren Lagen fühlen sich Zecken wohl. In Deutschland und Österreich wurden auf über 1.500 Metern Höhe lebende Zecken entdeckt. Damit sind gebirgsnahe Gegenden nicht zeckenfrei, wie oft angenommen. Also: Obacht beim Wandern in den Alpen!
2. Zecken findet man auch auf Wiesen
Wer glaubt, dass Zecken nur im Wald leben, irrt sich. Denn selbst im gepflegtesten Bauerngarten kommen sie vor. Sie können überall lauern, vom Stadtpark bis zur Almwiese.
3. Der Gemeine Holzbock ist am weitesten verbreitet
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Gemeine Holzbock die häufigste Zeckenart. Weltweit gibt es ungefähr 1000 verschiedene Arten.
4. Zecken können Borreliose übertragen
Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie wird durch Bakterien ausgelöst und kann in der Regel mit Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung gibt es nicht.
5. Ein charakteristisches Borreliose-Symptom ist die Wanderröte
Sie bildet sich oft kreisförmig um die Einstichstelle herum. Sie kann auch noch mehrere Wochen nach einem Zeckenstich auftreten. Daher ist es wichtig, die Stelle gut zu beobachten.
6. Zecken können FSME übertragen
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virus-Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Das Virus kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. Wenn Sie im Risikogebiet für FSME wohnen oder sich häufig in einem dieser Gebiete aufhalten, kann eine Zeckenimpfung gegen FSME für Sie sinnvoll sein.
7. Den Impfstoff gegen FSME hat ein österreichischer Professor erfunden
1973 entwickelte Prof. Dr. Christian Kunz vom Institut für Virologie der Universität Wien den FSME-Impfstoff.
8. Zecken in Deutschland
Zu den FSME-Risikogebieten gehört deutschlandweit vor allem der Süden, konkret: fast ganz Bayern und Baden-Württemberg. Mit Borreliose infizierte Zecken sind in ganz Deutschland verbreitet. Das Risiko für eine Lyme-Borreliose-Infektion ist unter anderem in Bayern besonders hoch.
9. Zecken in Österreich
In Österreich besteht ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den FSME-Risikogebieten. Das liegt vor allem am Bergland im Westen. Die Hauptrisikogebiete befinden sich in den Flussniederungen entlang der Donau von Passau über Linz nach Wien und entlang der slowenischen und ungarischen Grenze im Burgenland, Kärnten und der Steiermark. Mit Borreliose infizierte Zecken gibt es in ganz Österreich.
10. Zecken in der Schweiz
In der Schweiz sind die FSME-Risikogebiete vor allem im Norden zu finden, von Basel über Zürich nach St. Gallen. Auch das obere Rheintal und die Zentralschweiz sowie Bern sind betroffen. Mit Borreliose infizierte Zecken kommen in der ganzen Schweiz vor.
11. Zecken sind keine Insekten
Sie gehören biologisch zur Klasse der Spinnentiere. Erwachsene Tiere haben nämlich genau wie Spinnen acht Beine, Insekten hingegen haben sechs.
12. Die Zeckensaison beginnt ab 7 °C
Die Hauptzeit für Zecken dauert vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Schon ab einer Temperatur von über 7 Grad müssen Sie mit aktiven Tieren rechnen.
13. Zecken sind faul
Sie suchen nicht aktiv nach ihrem Wirt, sondern sie warten geduldig, bis er direkt bei ihnen vorbeikommt. Bei Kontakt halten sich die Tiere dann in Sekundenschnelle fest.
14. Zecken reisen weit
Normalerweise bewegt sich eine Zecke in ihrem ganzen Leben nur wenige Meter – dennoch können sie sich über Länder hinweg verbreiten: Sie reisen bei Holztransporten mit oder nisten sich bei Vögeln ein.
15. Zecken fallen nicht von Bäumen
Oft hört man, Zecken würden auf ihre Opfer springen oder ließen sich gezielt von Bäumen auf sie herunterfallen. Das ist Quatsch. Eine Zecke kann nicht höher als 1,50 Meter klettern. Sie packt zu, wenn man durchs hohe Gras oder Gehölz streift.
16. Zecken warten gern auf Grashalmen
Sie sitzen meist in Knie- bis Hüfthöhe in dichten Gräsern, Büschen oder im Unterholz. Oft werden Menschen daher bei Aktivitäten in der Natur wie beim Wandern, Joggen oder bei der Gartenarbeit gestochen.
17. Zecken lieben Feuchtigkeit
Nach einem warmen Sommerregen sind sie besonders aktiv.
18. Zecken haben keine richtigen Nasen
Aber sie wittern bestimmte Stoffe, die im Schweiß enthalten sind. Dazu nutzen sie ein Sinnesorgan an ihren Vorderbeinen, das Hallersche Organ.
19. Zecken beißen nicht – sie stechen
Auch wenn der Begriff „Zeckenbiss“ häufig gebraucht wird, ist er wissenschaftlich falsch: Richtig ist „Zeckenstich“. Denn Zecken besitzen einen Stechrüssel, mit dem sie sich in die Haut bohren und dann Blut saugen.
20. Zecken lieben weiche, gut durchblutete, dünne Hautstellen
Am liebsten stechen sie in die Kniekehle und den Bauch, bei Kindern in den Kopf- und Halsbereich.
21. Zeckenstiche bemerkt man nicht sofort
Denn die Zecke gibt während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel in die Haut ab, ähnlich wie Mücken.
22. Zecken kleben sich fest
Etwa 5 bis 30 Minuten nach dem Stich produziert sie eine Art Klebstoff, mit dem sie sich mit dem Wirt fest verbindet.
23. Zecken wachsen beim Essen
Wenn sie ganz mit Blut vollgesogen ist, kann sie bis zu 200-mal so viel wiegen wie zuvor.
24. Zecken sind Überlebenskünstler
Sie können bis zu zwei Jahre ohne Nahrung auskommen. Im Labor schafften sie sogar zehn Jahre.
25. Je kürzer die Saugdauer, desto besser
Nach einer Wanderung in den Bergen oder einem Spaziergang im Wald sollten Sie sich immer sofort nach Zecken absuchen. Denn je kürzer die Saugdauer ist, umso unwahrscheinlicher ist es, dass Erreger wie Borrelien übertragen werden.
26. Zecken mit einer Pinzette, Zange oder Zeckenkarte entfernen
Wenn Sie von einer Zecke gestochen worden sind, entfernen Sie sie am besten mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte, indem Sie sie gerade nach oben herausziehen.
27. Zecken nicht mit Öl oder Klebstoff betäuben
Das bewirkt nur Unheil: Die Zecke wird gereizt und würgt möglicherweise Erreger in die Einstichstelle.
28. Keine Panik, wenn die Zecke nicht ganz entfernt wurde
Bleibt der Stechapparat in der Haut stecken, wird der kleine Fremdkörper meist innerhalb weniger Tage selbst vom Körper abgestoßen. Entzündet sich die Wunde, sollten Sie jedoch zum Arzt gehen.
29. Entfernte Zecken am besten zerdrücken
Dazu sollten Sie die Zecke in einem Papier einfalten und danach mit einem festen Gegenstand zerquetschen. Ebenfalls erfolgreich ist das Töten in hochprozentigem Alkohol. Die Zecke sollte nicht über die Toilette entsorgt werden, da sie einige Zeit im Wasser überleben kann. Ungeeignet ist auch das Zerquetschen mit dem Fingernagel, da Sie sonst direkt mit möglichen Krankheitserregern in Kontakt kommen.
30. Zecken überleben in der Waschmaschine
Wasser macht den Tieren nichts aus. Kritisch wird’s für sie erst, wenn die Kleidung besonders heiß gewaschen wird oder im Trockner landet.
31. Zecken überleben auch in Wohnräumen
Durch Haustiere eingeschleppte Zecken können sogar mehrere Tage im Haus überleben, auch wenn sie noch kein Blut gesaugt haben.
32. Zeckenmännchen sterben nach der Paarung
Das wesentlich kleinere Männchen heftet sich an die Bauchseite des Weibchens und befruchtet sie. Wenn sich die beiden gepaart haben, stirbt das Männchen.
33. Zecken haben viele Geschwister
Ein Weibchen kann bis zu 20.000 Eier auf einmal legen. Weil es so viele Eier sind, die mit einer Wachsschicht miteinander verbunden sind, sagt man auch „Zeckenkaviar“ dazu.
SO SCHÜTZEN SIE SICH
Einen völlig sicheren Schutz gibt es nicht. Allerdings lässt sich mit ein paar praktischen Tipps das Risiko eines Zeckenstiches verkleinern:
- Tragen Sie hautbedeckende Kleidung: lange Hosen und lange Ärmel.
- Ziehen Sie helle Kleidung an, so können Sie Zecken früher und besser entdecken.
- Meiden Sie hohes Gras und das Unterholz.
- Tragen Sie geschlossene Schuhe oder Gummistiefel.
- Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine.
- Verwenden Sie spezielle zeckenabweisende Mittel, sogenannte Repellents.
- Suchen Sie Ihren Körper und Ihre Kleidung ab, nachdem Sie draußen in der Natur waren.
Die Informationen in diesem Artikel dürfen nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Behandlung an Ihren Arzt.