Vogelstimmen
Ein Klang von Frühling
Welcher Vogel singt denn da?
Hausrotschwanz
Der Hausrotschwanz ist einer der ersten Zugvögel, der aus seinem Winterquartier zurückkommt. Ab Anfang März ist er zu sehen und vor allem zu hören. Er gehört zu den Frühaufstehern unter den Vögeln und beginnt schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang mit seinem markanten Gesang. Erkennen können Sie den Hausrotschwanz an seinem rostroten Schwanz, der beim Sitzen oft zittert.
Singdrossel
Die Singdrossel ist die Kreative unter den Singvögeln. 55 Minuten vor Sonnenaufgang beginnt sie mit ihrem Gesang, der aus ganz unterschiedlichen Motiven besteht, die sich meistens dreimal wiederholen. An ihrer markant gesprenkelten Brust ist die Singdrossel leicht zu erkennen.
Rotkehlchen
Das Rotkehlchen ist bei den Vogelstimmen für die hohen Töne und die längeren Strophen zuständig. An baum- und gebüschreichen Orten fühlt sich der Vogel mit der auffälligen roten Kehle am wohlsten. Dort kann man dem perlend dahinfließenden Gesang des Rotkehlchens ab 50 Minuten vor Sonnenaufgang zuhören.
Amsel
Die Amsel ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Vogelart. Im Frühjahr sieht und hört man sie überall. Das Männchen erkennt man an seinem schwarzen Federkleid und dem gelben Schnabel, das Weibchen ist olivbraun gefärbt. Hören Sie in Ihrem Garten 45 Minuten vor Sonnenaufgang Vogelstimmen, ist mit Sicherheit die Amsel dabei.
Goldammer
Ebenfalls 45 Minuten vor Sonnenaufgang hört man das unverwechselbare „ziziziziziziii-düh“ der Goldammer. Mit seinem gold-gelben Gefieder ist das Männchen ein leuchtender Farbtupfer und fällt bestimmt jedem Weibchen auf. Ihr Nest baut die Goldammer meist am Boden oder in Sträuchern und Hecken.
Mönchsgrasmücke
Die Mönchsgrasmücke lebt in vielen verschiedenen Straucharten und ist deshalb auch in Großstädten zuhause. 45 Minuten vor Sonnenaufgang ertönt ihr Gesang oft aus Efeugebüsch. Spitzt sie daraus hervor, erkennt man die Mönchsgrasmücke eindeutig an der dunklen Mönchskappe auf ihrem Kopf.
Zaunkönig
Der Zaunkönig ist der Kleinste im Vogelchor, beeindruckt aber mit einer lautstarken Stimme. Hohe Töne und schnelle Triller sind sein Markenzeichen, wenn er 40 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen beginnt. Meistens präsentiert er sich auf Gartenzäunen und macht damit seinem Namen alle Ehre.
Blaumeise
Ein weißer Kopf mit blauem Käppchen und ein schwarzer Augenstreif sind die optischen Besonderheiten der Blaumeise, welche sie auch von der Kohlmeise unterscheidet. Auch im Gesang unterscheidet sich die Blaumeise von ihrer Verwandten. Lebhafte Triller sind ihr Erkennungsmerkmal. Außerdem beginnt sie ihren Gesang schon 35 Minuten vor Sonnenaufgang und ist damit 5 Minuten früher dran als die Kohlmeise.
Zilpzalp
Der Zilpzalp hat seinen Namen von dem Laut, den er von sich gibt. Im März kehrt er aus seinem Winterquartier im Süden zurück und erfreut uns mit seinem einmaligen Gesang. Er ist einer der häufigsten Vögel Europas und versteckt sich am liebsten in Gebüschen, wo er 35 Minuten vor Sonnenaufgang mit seinem unermüdlichen „Zilpzalp“ unter allen Vogelstimmen heraussticht.
Kohlmeise
Die große Schwester der Blaumeise ist an ihrem Gesang gar nicht so leicht zu erkennen. Sie wechselt zwischen vielen Gesangsmotiven und kann andere Meisenstimmen imitieren. Sie ist aber die einzige, die 30 Minuten vor Sonnenaufgang zu zwitschern beginnt. Vielleicht können Sie sie ja daran erkennen …
Stieglitz
Der Stieglitz ist durch sein exotisches Aussehen leicht erkennbar. Auch sein Gesang ist unverwechselbar, schließlich ist er nach seinem charakteristischen „stiglit“-Laut benannt. Ab März „stiglitzt“ er in unseren Gärten. Beginn ist jeden Morgen 25 Minuten vor Sonnenaufgang.
Grünfink
Der Grünfink baut sein Nest gerne in Hecken, Gebüschen oder Kletterpflanzen an Hausfassaden. Dort ist er mit seinem grünen Federkleid gut getarnt. Wenn er 15 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen anfängt, erinnert das ein wenig an einen Kanarienvogel und man wird garantiert auf ihn aufmerksam.
Star
Weibliche Stare wollen einen Partner, der lange und abwechslungsreich singen kann. Ganz schön anspruchsvoll. Aber das Männchen hat sich angepasst und beherrscht eine Vielzahl von Gesangsmotiven. Die Gesangskünste des Stars sind morgens ab 15 Minuten vor Sonnenaufgang zu bestaunen.
Buchfink
Aus voller Kehle gibt der Buchfink seinen unverkennbaren „Finkenschlag“ zum Besten. Und das bis zu mehreren hundert Mal pro Stunde. Damit fällt man nicht nur bei den Weibchen auf. Als Langschläfer unter den Singvögeln muss er sich auch neben seinen vielen Kollegen behaupten. Erst 10 Minuten vor Sonnenaufgang legt er los und vervollständigt den Chor der Vogelstimmen.
Text: Simone Zwikirsch
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Deutschlands größte Vogelzählaktion steht wieder bevor: „Die Stunde der Gartenvögel“ des Naturschutzbunds Deutschland (NABU).
Von 10. bis 12. Mai 2019 stehen die heimischen Vögel in unseren Gärten und Parks im Mittelpunkt. Jeder kann mitmachen: Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit und notieren Sie alle Vögel, die Sie innerhalb dieser einen Stunde sehen – oder hören.
Ihre Beobachtungen haben einen großen Nutzen für die Naturschützer, denn sie geben Aufschluss über die Vogelwelt in Deutschland.
Je mehr Menschen mitmachen, desto genauer werden die Daten – und desto zielgenauer kann die Artenvielfalt erhalten werden.
Weitere Infos zur Aktion gibt’s auf der Webseite des NABU.