Heiliger Florian
„Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd and’re an“
Es war kurz nach Mitternacht am 7. August 1670, als die Grazer Bürger vom Schlaf aufschreckten. In der Sackstraße wütete eine „erschröckliche“ Feuersbrunst, schnell fraßen sich die Flammen von Haus zu Haus und drohten die ganze Stadt zu verschlingen.
In ihrer Not flehten die Menschen zum heiligen Florian, dem Schutzpatron gegen Feuergefahren. Und wundersam wurden ihre Gebete erhört, die Brände schnell gelöscht. Zum Dank legten die Grazer Bürger ein Gelübde ab: Jedes Jahr um den 4. Mai herum, den Gedenktag des Heiligen, pilgern sie zur Florianikirche auf dem Florianiberg über ihrer Stadt. Und das bis heute.
Der heilige Florian ist der erste österreichische Heilige.
So wie in Graz wird der heilige Florian vielerorts verehrt. Weil er Städte, Dörfer, Häuser und Menschen bei Bränden beschützt habe, wurden ihm Kirchen und Altäre geweiht und Denkmäler errichtet. Sein Bild hängt in Herrgottswinkeln und prangt an Hauswänden.
Vor allem im Alpenland ist der Florian ein populärer Volksheiliger. Und ganz besonders in Österreich: Schließlich war Florian der erste österreichische Märtyrer.
7 große Brände im Alpenland
Geboren wurde Florian vermutlich in Zeiselmauer bei Tulln an der Donau. Als Bub soll er mit beherztem Eingreifen und einem Schaff Wasser ein brennendes Haus gelöscht haben. Andere Quellen besagen, dass seine Gebete die Flammen erstickten. Wie auch immer: Die Tat machte den heiligen Florian später zum Schutzpatron der Feuerwehr, der Kaminkehrer und gegen Brandgefahren.
Weil Florian sich für seine Glaubensbrüder einsetzt, wird er selbst zum Tode verurteilt.
Doch bis dahin sollte es noch dauern. Zunächst wurde Florian Soldat bei den Römern, die damals Österreich beherrschten. Er brachte es bis zum Offizier und diente dem Statthalter Aquilinus als Amtsvorsteher. Nachdem er aus dem Dienst ausgeschieden war, lebte er im heutigen St. Pölten. Es war die Zeit des Kaisers Diokletian, in der die Christenverfolgung einen neuen Höhepunkt erreichte.
Als Florian erfährt, dass sein ehemaliger Dienstherr Aquilinus im heutigen Lorch vierzig Christen martern und einsperren lässt, begibt er sich zu ihm, um sich für seine Glaubensbrüder einzusetzen.
Doch er findet kein Gehör, im Gegenteil: Aquilinus verlangt nun auch von Florian, seinem Glauben abzuschwören. Weil der sich weigert, wird er verhaftet und gefoltert, man geißelt und knüppelt ihn, versengt seinen Körper mit glühenden Zangen und brennenden Fackeln. Doch Florian hält an seiner Treue zu Christus fest, selbst dann, als er zum Tode verurteilt wird.
Mit einem Mühlstein um den Hals ertrinkt Florian in der Enns.
Die Schergen des Aquilinus schleppen Florian an die Enns und schmeißen ihn mit einem Mühlstein um den Hals in den Fluss. Florian ertrinkt in den Fluten, aber sein Leichnam wird von den Wellen auf einen Felsen getragen. Ein Adler lässt sich daneben nieder und hält mit ausgebreiteten Flügeln Wache, bis Valeria, eine fromme Frau, den Toten auf ihren Ochsenkarren lädt, um ihn zu bestatten.
Auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte, als die Ochsen vor Durst zu verenden drohen, entspringt am Wegesrand unvermittelt eine Quelle, die bis heute fließt – der Floriansbrunnen bei Lorch. Über dem Grab des Heiligen steht heute das Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian. Dort, in der Nähe von Linz, ist in der Krypta noch der Mühlstein zu sehen, mit dem der Heilige Florian ertränkt worden sein soll.
Hier, im Chorherrenstift St. Florian bei Linz, liegt der erste österreichische Märtyrer begraben.
„Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd and’re an“ – so lautet die volkstümliche Bitte an den Heiligen. Dieser wenig fromme Wunsch ist heute als „Sankt-Florians-Prinzip“ bekannt, wenn einer seine Probleme nicht löst, sondern sie einfach auf andere abwälzt.
Doch ins Zwielicht gerät der heilige Flori dadurch keineswegs. Seine Schützlinge lassen nichts auf ihren Heiligen kommen, sondern erweisen ihm viel Ehr. In Oberösterreich haben die Kinder an seinem Gedenktag, dem 4. Mai, sogar schulfrei, der heilige Florian wurde nämlich 2004 zum zweiten Schutzpatron des Bundeslandes erwählt. Die Kaminkehrer und Schornsteinfeger feiern jährliche Florianifeiern und bei den Feuerwehren, deren Mitglieder auch als Florianijünger bekannt sind, geht ohne den Florian gar nichts. In Deutschland ist „Florian“ bundesweit der Funkrufname der Feuerwehren.
Immer, wenn von der Natur Unheil droht, wird der heilige Florian angefleht.
Die Leut, die Feuerwehren und die Kaminkehrer nehmen den Florian so sehr in Beschlag als Helfer gegen Feuergefahren, dass daneben meist untergeht, was er sonst noch zu tun hat: Er ist auch Patron der Weinbauern und Bierbrauer, Schutzheiliger gegen Dürre und Missernten, Sturm und Wassergefahr. Wann immer Unheil droht von der Natur, ist der Florian der richtige Fürsprecher.
Von vielen Hauswänden herab beschützt der Heilige Florian das Volk vor Natur- und Feuerkatastrophen.
Allerdings haben die Bauern mit seinem Gedenktag nicht nur Freude: „Der Florian, der Florian noch einen Schneehut setzen kann“, lautet eine alte Bauernregel, und eine andere warnt: „Florian und Gordian“ – sein Gedenktag ist der 10. Mai – „richten oft noch Schaden an!“ Aber auch in diesem Fall findet sich bestimmt ein Heiliger, der’s wieder richten kann.
Text: Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionWeitere bedeutende Heilige im Mai
5. Mai
Gotthard
ist Patron gegen Blitz und Hagel, Gicht und Kinderkrankheiten.
13. Mai
Servatius
ist einer der drei Eisheiligen und wird gegen Frostschäden angefleht.
15. Mai
Isidor
gilt als Schutzheiliger der Bauern, für eine gute Ernte und gegen Dürre.
26. Mai
Philipp
ist der „humorvolle Heilige“ und Patron der Komiker.
Mit Leidenschaft und Muskelkraft
Maibaum aufstellen
Mit Leidenschaft und Muskelkraft
Der Boden ist noch trocken, Gott sei Dank. Der 1. Mai beginnt im oberbayerischen Egmating mit Sonne und blauem Himmel. Heute soll der neue Maibaum auf dem Festplatz aufgestellt werden, und hier im Dorf machen sie es noch ganz traditionell: allein mit der Muskelkraft der Burschen, und unter den euphorischen Anfeuerungsrufen der Zuschauer. Regennasser Boden ist das Letzte, was sie da brauchen können.
Das traditionelle Maibaumaufstellen ist ein Spektakel, das in vielen Gemeinden und Städten des Alpenlands eine lange Geschichte hat. Und es ist der Höhepunkt einer Mordsarbeit, die bereits Wochen vorher beginnt.
Schon Anfang März ziehen die Burschen hinaus in die umliegenden Wälder, um den perfekten Baum zu finden. Ein Nadelbaum muss es sein, gerade gewachsen, natürlich möglichst hoch und stark. Und die Egmatinger sind fündig geworden: In diesem Jahr haben sie sich ein Prachtexemplar vor das Burschenstüberl, ihre Vereinshütte, geholt – fast vierzig Meter lang ist die Fichte und beinahe drei Tonnen schwer.
Bevor der Maibaum sein traditionelles weiß-blaues Muster bekommt, muss er sauber grundiert werden.
Gut, dass der Egmatinger Burschenverein auch einen Schreinermeister hat: Beim Josef Maier sitzt jeder Handgriff.
Auch die Eisenschelle, die später den Maibaum in seiner Verankerung halten soll, wird sorgfältig vorbereitet und lackiert.
Damit haben sie sich eine Menge Arbeit aufgeladen. Denn hier in Egmating ist das Herrichten des Baumes noch ganz Handarbeit, eine fast künstlerische noch dazu. Sorgfalt ist Pflicht, denn die Oberfläche muss schön glatt sein, und vor allem ganz gerade. Gut, dass einer der Burschen Schreinermeister ist, der Josef Maier. Kritisch beschaut er die schöne Fichte, wie sie da aufgebockt liegt, und beginnt mit den ersten Handgriffen.
Vierzig Meter Baum, allein das Schleifen wird mehrere Tage dauern. Dann das Zuschneiden, Bohren, Grundieren, Bemalen: Ein Mann allein schafft das nicht. In den Wochen bis zum 1. Mai müssen darum auch die anderen Burschen mit anpacken, jeden Abend sind ein paar zur Schicht eingeteilt.
Derzeit gehören 85 junge Männer dem Egmatinger Verein an, fast die Hälfte davon ist aktiv. Das Engagement und die Arbeit sind natürlich ehrenamtlich. Ab dem 16. Geburtstag kann ein junger Mann dem Burschenverein beitreten. „Bei uns ist die ganze Bandbreite vertreten“, freut sich auch Markus Kätzlmeier, der Vorsitzende: „Vom Student bis zum Geschäftsführer, alles da.“
Und die müssen dann halt abends, nach dem normalen Berufsgeschäft, unterm Vordach des Burschenstüberls nochmal ran. Der Stephan Obermeier zum Beispiel, im richtigen Leben System- und Anlagen-Ingenieur, widmet sich gerade dem Bemalen der großen Eisenschelle, die später eng um den Baumstamm gelegt wird, damit er sicher in der Verankerung steht.
Nach der Spätschicht geht’s lustig zu. Jetzt haben sich die fleißigen Burschen ein Bier verdient.
Die Stimmung bei der Arbeit ist ausgelassen. Drüben am Holzpflock haben sie gerade eine große Gaudi: Da wird viel gelacht, als die Burschen reihum versuchen, Nägel in einen Holzpflock zu hauen – nicht mit einem Hammer, sondern einem Werkzeug, das gar nicht dafür taugt. Natürlich sitzt da nicht jeder Schlag. Gegröle und Gelächter, wenn einer der jungen Männer danebenhaut und den Nagel verbiegt, dazu ein Schnaps.
Trotz der guten Laune liegt immer ein bisschen Anspannung in der Luft: Der künftige Maibaum darf nie aus den Augen gelassen werden. Schließlich ist das „Maibaumstehlen“ alte Tradition in Bayern: Die Burschen der Nachbargemeinde warten nur auf die rechte Gelegenheit, den unfertigen Maibaum zu klauen.
Der Baum wird gut bewacht. Die Burschen vom Nachbardorf warten ja nur darauf, ihn zu klauen.
Manche Burschenvereine haben sich darauf spezialisiert, sogar den riesigsten, bestens bewachten Baum zu entführen. Wird der Stamm über die Gemeindegrenze gebracht, gilt das Maibaumstehlen als erfolgreich – die Unaufmerksamen müssen ihn dann gegen Bier und eine zünftige Brotzeit wieder auslösen. Eine Blamage!
Zwar hat es in Egmating schon ewig keinen Maibaumklau mehr gegeben, aber wer weiß? Im Maibaumstüberl – so heißt die vorübergehend eingerichtete Lagerstätte fürs Herrichten des Maibaums – sind sie heute jedenfalls zu zweit fürs Bewachen zuständig, der Josef Maier und der Daniel Heiler, der tagsüber als Software-Berater arbeitet. Die beiden sind sich sicher: „Unseren Baum klaut niemand. Der liegt direkt hinter unserem Burschenstüberl, und dahinter ist das Gebäude der Feuerwehr. Den kriegt da keiner raus.“
Ein Riesentrumm haben sie sich da ausgesucht: Mehrere Tage dauert es, bis der Josef die 40 Meter lange Fichte schön glatt bekommen hat.
Es ist eine langwierige Arbeit. Die blaue Farbe auf der Eisenschelle etwa muss jetzt erst mal gut durchtrocknen, bevor die nächste Schicht aufgebracht werden kann. Auch der Baumstamm wird nach dem Schleifen erst grundiert, bevor er später bemalt werden kann. „Und in den Stamm sägen wir zwei Kerben rein“, erklärt Josef, der Schreinermeister, „denn dort wird der Baum dann in die Vorrichtung gestellt und verschraubt“. Alles muss einwandfrei sitzen, der Baum und seine Halterung sollen ja die nächsten fünf Jahre überstehen und immer noch gut ausschauen.
In zwei Jahren kommt ein Holzfachmann den Zustand des Baumes prüfen, meistens ein externer Schreinermeister. Noch ein Jahr später wird der TÜV den Baum begutachten und dann entscheiden, ob er die vollen fünf Jahre stehen bleiben kann, oder ob er schon vorher gegen einen neuen ausgetauscht werden muss.
Endlich bekommt der Maibaum sein traditionelles weiß-blaues Ringelmuster.
Inzwischen ist es Ende April geworden. Im Maibaumstüberl riecht es würzig nach Wald, nach Fichtenholz, und jetzt mischt sich der Geruch von frischer Farbe dazu: Heute wird endlich eingeringelt. Seit Wochen bearbeiten sie die Fichte jetzt schon, nach dem Abschleifen und Zuschneiden und Grundieren bekommt der Maibaum jetzt sein traditionelles schräggeringeltes Muster in den Farben des bayerischen Himmels, Weiß und Blau.
Dazu wird eine gespannte Schnur um den Maibaum gewickelt, in gleichmäßigen Abständen, so dass die Farben Blau und Weiß am Ende exakt die gleiche Breite haben. Mit blauer Farbe kommt ein kleiner Klecks auf jeden zweiten Abschnitt: So weiß man dann, welche Farbe wohin gepinselt werden muss.
Wer zum Burschenverein gehört, das erkennt man an der Lederhose. Der bestickte Quersattel ist ein kleines Kunstwerk.
Die Madeln mit ihren aufwändigen Flechtfrisuren und die Burschen in ihrem Festtagsgewand – für die Messe haben sich alle rausgeputzt.
Natürlich spielt zu einem solch besonderen Ereignis auch die Musikkapelle auf.
Auch wenn es „Burschenverein“ heißt: Die Arbeit am Maibaum ist nicht nur Männersache. Die Freundinnen und Schwestern sind auch immer wieder mit dabei. „Die Madln versorgen uns mit Brotzeit und helfen fleißig mit“, sagt Daniel Heiler, nicht bloß beim Maibaum: „Weihnachtsmarkt, Weinfest, das alles gehört zur Arbeit im Burschenverein. Da sind sie uns eine große Hilfe.“
Das Gemeinschaftsgefühl, der Zusammenhalt im Dorf – das macht den Zauber des 1. Mai aus.
Und auch für den Haussegen ist es ganz gut, dass die Frauen mit dabei sind – jetzt, wo sich die Männer abends ständig dem Baum widmen anstatt der Freundin. „Das ist manchmal ein Spagat, alles unter einen Hut zu bringen …“, meint Daniel mit einem Augenzwinkern.
Nicht nur die Freundinnen, auch Zuschauer sind immer herzlich im Burschenstüberl willkommen. Das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt im Dorf: Das ist, was den Zauber rund um den 1. Mai in Egmating ausmacht.
„Wir unterstützen auch den Helferkreis im Ort, indem wir Flüchtlinge mit einbeziehen“, erzählt Daniel Heiler. „Immer mal wieder kommen welche vorbei und schauen, was der Baum so macht“. Er freut sich über die Unterstützung aus der Bevölkerung. Bei allen steigt die Vorfreude auf das große Ereignis mit jedem Tag.
Ein heikler Moment: Kein Kran sichert den Baum. Wenn er stürzt, dann ist es vorbei.
Und die Spannung auch: Hoffentlich hält das Wetter. Sonst wird es heikel für die Burschen, denn sie wollen den Baum ganz traditionell aufstellen, ohne Kran, nur mit Muskelkraft und Stützstangen. „Und die rutschen auf nassem Boden leichter weg“, erklärt Markus Kätzlmeier, der Vorsitzende des Vereins.
Er hält die Fäden in der Hand und plant genau, wer wann am Baum arbeitet, sorgt dafür, dass das Programm für die Festwoche steht, dass die Burschen und Madln ihre Tänze können – und dass die örtliche Feuerwehr kommt. Die transportiert den riesigen Baum am Vorabend des 1. Mai vom Burschenstüberl zur Festwiese und sichert dafür die Straßen – nicht dass jetzt noch ein Auto reinfährt. Am Rande der Festwiese erwartet das Schmuckstück den kommenden Tag.
Auf geht’s! Jetzt müssen die Burschen ihre Kraft und Ausdauer unter Beweis stellen.
Und das Wetter hält. In der Früh um neun läuten die Kirchenglocken am Ort und rufen alle zusammen. Farbenfrohe, traditionelle Tracht, wohin man schaut, lange Haare zu schmuckvollen Frisuren geflochten, Lederhosen und passende Janker, die messingfarbenen und silbernen Zierknöpfe blank poliert. Der Pfarrer hält die Messe, lange spricht er über Brauchtum und Traditionen.
Dann kann der eigentliche Festakt beginnen, die ganze Gemeinde schließt sich der gutgelaunten Prozession zum Festplatz an. Die Blaskapelle spielt, Freude und Spannung in den Gesichtern der Zuschauer: Werden es die Burschen schaffen, den Maibaum sauber aufzustellen?
Die Traktoren brummen, von einigen Wägen dröhnt Popmusik aus großen Lautsprechern, jede und jeder ist auf den Beinen, um das kräfteraubende Spektakel nicht zu verpassen. Der Baum wird noch gesegnet, das erste Bier ausgeschenkt. Auch befreundete Burschenvereine aus den Orten ringsum samt Madln sind dabei – die Egmatinger müssen jetzt ihre Kraft, ihre Ausdauer und Zusammenarbeit unter Beweis stellen.
Es ist soweit: Die Burschen versammeln sich um den Stamm, packen die Schwalberln, also die überkreuzt zusammengebundenen Stangen, die den Baum aufstemmen sollen. Das Kommando übernimmt jetzt ein ehemaliger Bursche, nämlich Daniels Vater, der Michael Heiler.
Zwischendurch schnell die Hände an der Lederhose abwischen, der Griff muss fest sein.
Er gibt das Zeichen zum Aufwuchten: ein kräftiges „Hoooooch – Auf!“ Das Trumm bewegt sich um ein paar Zentimeter. Sogleich wird nachjustiert, die Burschen rutschen mitsamt den Stangen ein Stück nach vorne.
Kaum auf Position, ertönt wieder ein „Hoch auf!“, begleitet vom Applaus der Zuschauer. Die Anstrengung steht den Burschen ins Gesicht geschrieben, die Muskeln sind angespannt, in der Atempause zwischen zwei Vorschüben schnell die Hände an der Lederhose abgewischt, der Griff muss fest sein, damit die Männer ordentlich zupacken können.
Der Baum wird traditionell dekoriert: Mit Zunftschildern, der Fahne – und einer Eierkette als Symbol der Fruchtbarkeit.
Erst mit dem traditionellen Tanz um den Maibaum ist die Tradition vollständig. In den Wochen vor dem 1. Mai hat die Dorfjugend gut geprobt.
Und zur Ambosspolka bieten die Burschen noch ein Schuhplattler.
Jedes „Hoch auf!“ wird von den Zuschauern kommentiert, Anfeuerungsrufe ertönen in der Menge, lauter Jubel und Pfiffe. Immer steiler schiebt sich der Stamm empor. „Auf geht’s, Männer!“, schreit Michael Heiler, denn er weiß gut, wie arg das zehrt: Zwei Stunden dauert die schweißtreibende Plackerei, und jederzeit muss es saubere Maßarbeit bleiben, damit kein Unglück geschieht.
Und dann steht er endlich da. Stolz ragt der neue Maibaum in den Himmel, weiß und blau und ungeheuer hoch. Von seinen vierzig Metern musste er zwar etwas an Länge einbüßen, wegen des Schienenschnitts für die Halterung, aber mit seinen 39,25 Metern ist er trotzdem nicht zu schlagen: Die Egmatinger belegen den ersten Platz beim Maibaummessen der Regionalzeitung. Die belohnt es mit fünfzig Litern Bier und sponsert die Brezn.
Von oben sieht man erst so richtig, was die Egmatinger sich da vorgenommen haben. Und zwar mit Erfolg.
Schreinermeister Josef Meier, der die Entstehung des Maibaums von Anfang an betreut hat, darf das Werk nun sichern: Routiniert schlägt er lange Schrauben durch die vorgebohrten Löcher im Stamm und in der Halterung, um den Baum abzusichern.
Inzwischen hat Regen eingesetzt – aber jetzt darf er das. Der Baum steht jetzt fest und sicher. Mit einer Tannenkette verziert wartet er bloß noch auf seine Zunftschilder, die blau-weiße Fahne – und die extra angefertigte Kette aus Eiern: Dieses Fruchtbarkeitssymbol hängen die Burschen und Madeln noch an den Baum, bevor er eingezäunt wird. Dann spielt die Blaskapelle wieder zum Tanz auf.
Eine Woche lang wird jetzt gefeiert. Wenn sie vorüber ist, kommt die Eierkette wieder runter. Die Zunftschilder aber und die Fahne, die bleiben natürlich auf Dauer dort oben, um schon aus der Ferne von einem stolzen Dorf zu künden.
Text: Cordula Schreiber • Fotos: Bethel Fath
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionVier Berge für ein Halleluja
Vierbergelauf
Vier Berge für ein Halleluja
Es ist eine dieser Nächte im April, in denen man ein bisschen etwas von Frühling oder gar vom Frühsommer erahnen kann. Ein lauer Wind weht von Süden her, der Mond leuchtet über den Kärntner Bergen, und am Abend lässt es sich sogar draußen sitzen. Aber sie sagen, dass es regnen wird. Es ist zwei Stunden vor Mitternacht, und eine Gruppe von 30 oder 40 Wallfahrern wartet an einer Straße bei Maria Saal in der Nähe von Klagenfurt auf den Bus.
Die Leute reden nicht viel, jeder hängt seinen Gedanken nach. Die einen fragen sich vielleicht, was sie erwartet, die anderen wissen, was auf sie zukommt. Dass es anstrengend wird. Vermutlich nass und ungemütlich. Aber auch besonders. „Ich war vergangenes Jahr schon dabei“, flüstert die 32-jährige Britta aus Villach, „und es war ein großartiges Erlebnis.“
Der Dreinagelfreitag gehört den Berglern.
In ihrem Rucksack hat sie eine Thermoskanne mit heißem Tee, eine Brotzeit und eine Dose Energydrink. Die sei für den toten Punkt, der irgendwann am nächsten Tag kommen werde, wie sie prophezeit. Dann, wenn die Füße schmerzen, die Beine schwer werden und der Kopf nicht mehr will.
Zwanzig Minuten dauert die Busfahrt, bevor nördlich von Klagenfurt im Schein der Nacht der Magdalensberg auftaucht. Ab jetzt geht es nur noch zu Fuß weiter. „Willkommen beim Vierbergelauf“, sagt einer, der auf seiner Schulter ein Kreuz nach oben trägt.
Auch wenn mancher den Vierbergelauf als Sport betrachtet: Für die echten Bergler ist und bleibt er eine Wallfahrt.
Andacht, das ist Innehalten. Die vier Berge zwingen einen zur Ruhe und zum Nachdenken. Was einem der Weg bringt, das muss jeder selber herausfinden.
Der Regen macht manche Strecke zur Rutsche – da heißt es Obacht geben.
Willkommen bei einer der ältesten Wallfahrten im Alpenraum, die seit über 500 Jahren ununterbrochen stattfindet. Jedes Jahr am zweiten Freitag nach Ostern, dem „Dreinagelfreitag“, benannt nach den drei Nägeln, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde, pilgern Tausende Kärntner über vier Berge: den Magdalensberg, den Ulrichsberg, den Veitsberg und den Lorenziberg. Das sind 52 Kilometer mit 1500 Höhenmetern und 16 Stunden Gehzeit.
Insgesamt gehören drei Andachten und fünf heilige Messen zum Vierbergelauf.
Was für eine gespenstische Szenerie! Eine schier endlose Menschenschlange schiebt sich die Serpentinen hinauf Richtung Gipfel, eingetaucht in den irrlichternden Schein aus Taschen- und Stirnlampen. „Teil dir deine Kraft ein“, sagt der mit dem Kreuz, „und red nicht so viel. Geh in dich. Lauf für den Herrgott.“ Dann verschwindet er in der Dunkelheit.
1059 Meter hoch ist der Magdalensberg, wo sie oben in der Kirche um Mitternacht einen Kreuzweg beten. Es ist die erste von drei Andachten und fünf heiligen Messen während des Vierbergelaufs. Die Leute quetschen sich in die Bänke, überall stapeln sich Rucksäcke.
Der Pfarrer erbittet den Segen für die „Bergler“, wie die Wallfahrer hier genannt werden, und verteilt großzügig sein Weihwasser auf dem heiligen Berg. Nicht nur den Berglern sind ihre vier Berge „heilig“, schon die Kelten sollen vor Jahrtausenden hier ihre Fruchtbarkeitskulte vollzogen haben.
Zum Vierbergelauf gehören drei Andachten und fünf heilige Messen. Manche umrunden die Kirche dreimal im Uhrzeigersinn und hoffen, dass dieses Ritual ihren Gebeten Nachdruck verleiht.
Die 60-jährige Emma aus St. Veit, die bereits zum 18. Mal mitläuft, hat sich damit lange beschäftigt. „Der Jahreslauf beginnt und endet hier“, sagt sie, „wir durchwandern heute einen Tag, ein Jahr, ein ganzes Menschenleben.“
Ein anderer Vierbergeläufer hat mitgehört und winkt kopfschüttelnd ab: „Da sind immer auch ein paar Esoteriker dabei, die viel zu viel in die Strecke hineininterpretieren. Was der Weg einem bringt, muss jeder für sich selber herausfinden.“ Um eines immerhin ist Emma zu beneiden: Sie hat ihren Platz im Paradies sicher. Den verheißt die Sage nämlich jedem, der drei Mal über die vier Berge läuft.
Die Nazis hatten den Vierbergelauf verboten. Drei Frauen brachen trotzdem auf – sonst wäre der Brauch untergegangen.
Jetzt geht es steil bergab durch einen dichten Wald. Alle sind konzentriert, weil der Weg durch die Kegel der Taschenlampen flackert wie ein Lagerfeuer, und der Bergschuh immer wieder unversehens gegen eine Wurzel oder einen Stein donnert. Etwa 4500 Wallfahrer sind in diesem Jahr dabei, der Rekord liegt bei rund 10.000.
Die kleinste Gruppe, die jemals aufbrach, waren drei Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs das Verbot der Nationalsozialisten ignorierten, über die Berge zu ziehen. Vielleicht muss ihnen die Welt dankbar sein – heißt es doch, dass sie untergeht, sollte der Brauch des Vierbergelaufs einmal aufhören.
Der Lauf startet am Magdalensberg, rund 15 Kilometer nördlich von Klagenfurt. Von dort fährt auch ein Bus hierher. Der nächste Ort mit Fernbahnhof ist St. Veit an der Glan.
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Tradition in einer Aufzeichnung des Wiener Humanisten Ladislaus Sunthaim aus der Zeit um 1500. Darin heißt es: „Am Tag der Kreuzesnägel Christi laufen viele Kärntner Frauen mit bloßen Füßen in einem Tag über vier Berge. Diese Frauen stammen aus der Umgebung des Magdalenenberges, des Ulrichsberges, des Lorenziberges und des Veitberges. Sie laufen schweigend und glauben, so alles erlangen zu können, was sie erbitten, und es handelt sich um eine große Entfernung.“
Der Kärntner Brauchtumsexperte Heimo Schimmerl weiß, dass um diese Zeit zwei Familien aus der Nähe vom bayerischen Bamberg hierher nach Kärnten gezogen sind und mit ihrem erwirtschafteten Reichtum die Kirchen am Magdalensberg und Veitsberg erweitern ließen.
„Daher nehmen wir mit ziemlicher Sicherheit an“, so der Historiker, „dass die Wallfahrt um diese Zeit entstanden sein muss. Es kann aber auch sein, dass der Vierbergelauf einen heidnischen Ursprung hat, wobei wir das nicht belegen können.“
Wer auf dem Weg die rechten Kräuter sammelt, ist nach altem Glauben sicher unterwegs.
Unten im Tal geht es für die Läufer über das Zollfeld und vorbei am Gasthof Fleißner, der extra mitten in der Nacht geöffnet hat. Hier gibt es Glühwein. In der Dorfkirche von Pörtschach wird dann pünktlich um vier Uhr am Morgen eine Messe gefeiert.
Nur rund 100 Pilger passen in das Gotteshaus, die anderen ziehen draußen vorbei. Manche umrunden die Kirche vorher drei Mal im Uhrzeigersinn und hoffen darauf, dass dieses Ritual ihren Gebeten noch etwas mehr Nachdruck verleiht.
Die Pilger pflücken auf jedem Berg eine bestimmte Pflanze und stecken sie an ihren Wanderstab.
Drinnen predigt der Pfarrer über die Bedeutung des Pilgerns. Josef ist einer der Kreuzträger und sitzt vorne auf der ersten Bank. An seinem Stab hängt ein Buschen Bärlapp, den er am Magdalensberg gepflückt hat. Am Veitsberg kommt dann Buchs dazu, am Lorenziberg Wacholder.
Und auf dem nächsten Gipfel, auf den es jetzt dann hinaufgeht, dem 1022 Meter hohen Ulrichsberg, pflücken sie Efeu. Im Aberglauben haben alle diese Pflanzen besondere Kräfte. So ist etwa das immergrüne Efeu ein Zeichen der Stärke und des Überlebenwollens.
Vom Magdalensberg bringen die Pilger den Bärlapp mit, er soll das Gehen erleichtern. Seine gelben Sporen wurden früher „Hexenmehl“ genannt und zum Schutz gegen Blitze ins Feuer gestreut.
Auf dem Ulrichsberg wird Efeu gesammelt – genauer gesagt das Karfunkellaub, ein Efeu mit roter Unterseite. Im Aberglauben soll es dem Teufel seine Macht rauben, in der griechischen Mythologie war die immergrüne Pflanze ein Sinnbild der Stärke und des Lebenswillens.
Auf dem Veitsberg kommen dann Buchszweige dazu. Ihr Immergrün ist ein Symbol der Unsterblichkeit und soll gegen böse Geister wirken.
Und vom Lorenziberg bringen die Bergler Wacholder mit, der vor Schwindel und Müdigkeit schützen soll. Nach altem Brauch wird das Berglerlaub zu Hause in den Herrgottswinkel gestellt oder auf dem Dachboden aufgehängt, um Unheil fernzuhalten.
„Wenn ich das überlebe, dann kann ich noch meinen Enkeln davon erzählen“, sagt der Programmierer Klaus aus St. Sebastian, während er in der gotischen Kirchenruine auf dem Ulrichsberg die Blasen an seinen Füßen verpflastert. Er ist inzwischen seit sechs Stunden unterwegs und hat den zweiten von vier Bergen in einem mühsamen, steilen, irgendwie nicht enden wollenden Anstieg erklommen. Aber Halbzeit ist noch lange nicht.
Der Gedenkstein hier markierte ein heidnisches Heiligtum. Später baute man eine Kirche drumherum.
Neben ihm in der Ecke liegt etwas Getreide, zu dem eine Frau ein paar Ähren legt und sich von den anderen etwas mitnimmt. Der Getreidetausch ist ein weiteres Bergler-Ritual. Sie tausche, sagt die Frau, damit sie von dem geweihten Getreide etwas in ihr Saatgut mischen könne, um eine gute Ernte zu erzielen. „Allein dass die Ähren hier liegen, weiht sie“, sagt sie.
Der Gedenkstein, der an dieser Stelle ein heidnisches Heiligtum markierte, wurde beim Neubau der christlichen Kirche im 15. Jahrhundert vorsichtshalber gestürzt eingemauert, um ihm die Kraft zu entziehen und um vielleicht auch der abergläubischen Bevölkerung zu signalisieren, dass die alten Götter gestürzt sind.
Zum Dank oder als Bitte – oder beides: Viele zünden ein Opferlicht an.
„Nein, nein, abergläubisch bin ich nicht“, versichert Klaus, der mit den Blasen, „aber man spürt irgendwie, warum hier schon die Römer und die Menschen davor heilige Handlungen vollzogen haben.“ Seine malträtierten Füße schlagen bedauerlicherweise nicht auf die besondere Aura der alten Steine an, ein paar Blutstropfen rinnen über die Ferse in den Wanderschuh.
Auf dem Weg nach unten beten die Kreuzträger ausnahmsweise nicht, sondern rennen geradezu in Richtung Karnberg, wo morgens um sechs Uhr auf einer Wiese am Ortsrand frisch gezapftes Bier verkauft wird, dazu gebratene Würstchen und Kuchen.
Die Freiluftmesse zelebriert der örtliche Bischof persönlich und weist zur Sicherheit darauf hin, dass es sich beim Vierbergelauf keineswegs um eine heidnische Tradition handle – wohl wissend, dass die Kirche nie eine rechte Freude an dem Brauch hatte, ihn aber wegen der tiefen Volksfrömmigkeit letztlich nicht verbieten konnte.
Dass der Schreiner Manfred aus Maria Saal unterdessen seinem Bierbank-Nachbarn den aktuellen Mondkalender erklärt, bekommt der Bischof zum Glück nicht mit.
Der Mond gibt das Datum vor: Der Vierbergelauf findet immer am zweiten Freitag nach Ostern statt, dem sogenannten „Dreinagelfreitag“. Dieser kann zwischen dem 3. April und dem 7. Mai liegen.
Am Ende donnern Böllerschüsse, die Kirchenglocken läuten, und es geht weiter nach Zweikirchen. Mit Tagesanbruch haben sich am Wegesrand die ersten Kinder strategisch günstige Plätze gesichert. Denn die Taschen der Bergler sind traditionell immer gut gefüllt mit Süßigkeiten. Die Körbchen der kleinen Zaungäste füllen sich da schnell, eine Ausbeute von mehreren Kilogramm je Kind ist keine Seltenheit.
Das letzte Stück zieht sich, als wolle der Himmel endgültig die Kräftigen von den Lahmen trennen.
In Zweikirchen wartet der Dorfpfarrer mit den Ministranten am Ortseingang, um die Wallfahrer „einzuholen“. Er hält den Ankömmlingen das Kreuz entgegen und berührt damit die Kreuze der Pilger. „Kreuzbusseln“ heißt das und findet an jedem Ortseingang statt.
Für die Messe hat der Pfarrer den Kinderchor organisiert, und er ermuntert die Wanderer, kräftig mitzuklatschen. „Steht auf, tanzt mit uns, denkt nicht daran, hier in der Kirche zu schlafen“, scherzt er und versichert, dass der liebe Gott auch die lieb hat, die draußen bereits weiter Richtung Veitsberg ziehen.
Jeder Bergler hat Zuckerl für die Kinder dabei. Die suchen sich die besten Plätze.
Würden sie ahnen, was ihnen dort bevorsteht, hätten sie in der Kirche wohl ein bisschen gerastet. Denn dieser Aufstieg, der stets um die Mittagszeit zu bewältigen ist, heißt „Teufelsriese“, was die Qualen beschreibt, aber auch die Distanz, die bis auf 1160 Meter zu überwinden ist. Und dann ist da auch noch die Blutwiese kurz vor dem Ziel, die sich hinzieht, als wolle der Himmel an dieser Stelle endgültig die Kräftigen von den Lahmen trennen.
Eine letzte Andacht. Ein letzter Schnaps.
Wer eine Warze hat, soll hier beim Gebet davon befreit werden, was Klaus aus St. Sebastian lieber auf seine Blasen an den Füßen übertragen würde, jedoch ohne Erfolg. Jetzt bleibt ihm nur noch die Wunschglocke: Wer oben in der kleinen Kirche die Glocke läutet, darf darauf hoffen, dass ein Wunsch in Erfüllung geht. Klaus zieht gleich mehrfach.
Drei Berge sind geschafft, dann setzt der Regen ein, der bis zum Ende des Tages nicht mehr aufhören soll. Doch echte Bergler lässt das nicht verzagen. Auch der Regen hat für sie sein Gutes. Denn diejenigen, die beim Vierbergelauf klatschnass werden, was nach drei Stunden Dauerguss unvermeidlich ist, bleiben im folgenden Jahr gesund. Sagen sie. Seit 500 Jahren, von Generation zu Generation. Da muss doch was dran sein.
„Teil dir deine Kraft ein. Red ned so viel. Geh in dich. Lauf für den Herrgott!“
Auf dem Lorenziberg wird eine letzte Andacht gefeiert. Dann noch eine halbe Stunde bergab, ein Schnapserl an einem der Stände am Wegrand, und noch eines, und ein vorletztes, und ein letztes, dann auf den Parkplatz, in den Bus, auf den Sitz – und durchatmen. 52 Kilometer, 1500 Höhenmeter, 16 Stunden. Eine Qual, ja, aber auch ein unvergessliches Erlebnis.
Zumal mit modernen Wanderschuhen und atmungsaktiver Kleidung und zugleich mit dem Wissen, dass diesen Weg Abertausende Menschen in all den Jahrhunderten zuvor gegangen sind. Manche barfuß und bitterarm und von ihrem harten Leben gezeichnet.
Was immer sie getrieben hat, welcher Kummer, welches Leid, welche Hoffnungen und Wünsche – eine Erfahrung haben die Bergler damals wie heute gemacht: Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt, und was du für den Gipfel hältst, ist nur eine Stufe.
Text: Peter Hummel • Fotos: Tom Lamm • Illustrationen: Carina Springer
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionUnsere schönsten Städte, Berge und Seen
Mein Lieblingsort im Alpenland
Unsere schönsten Städte, Berge und Seen
Rhabarber, der süße Saure
Rhabarber - 10 Dinge, die Sie wissen müssen
Der süße Saure – Die 10 wichtigsten Fragen
1. Wann beginnt die Rhabarbersaison?
Bereits im April können die ersten Rhabarberstangen im Garten geerntet werden. Sobald die Stiele mindestens 25 cm lang sind und sie die grünlich-rote Farbe bekommen, sind sie reif und erntebereit. Ernten Sie am besten so früh wie möglich, denn zu Beginn der Ernte schmeckt der Rhabarber noch besonders mild.
2. Warum darf man Rhabarber nur bis Juni ernten?
Ende Juni treiben Rhabarberpflanzen ein zweites Mal aus. Trotzdem wird nach dem Johannistag am 24. Juni kein Rhabarber mehr geerntet. Das liegt daran, dass dieser zweite Wachstumsschub der Regeneration der Pflanze dient. Gönnen Sie ihr diese Ruhephase, damit die Ernte auch im nächsten Jahr wieder erfolgreich ausfällt.
Was ebenfalls gegen einen Verzehr nach dem 24. Juni spricht ist der steigende Säuregehalt in den Stängeln, der den Rhabarber weniger bekömmlich werden lässt. Dann kann eine größere Portion sogar gesundheitsschädigend sein.
Kann man dann im Juli, August oder September noch Rhabarber essen?
Aufgrund des höheren Säuregehalts sollten Sie den Rhabarber ende Juni geerntet haben. Aber: Wenn Sie den Rhabarber einfrieren, spricht nichts gegen das Essen von Rhabarber im Spätsommermonaten wie Juli, August oder September!
3. Wie und wann pflanzt man Rhabarber an?
Am wohlsten fühlt sich die Rhabarberpflanze an einem sonnigen Ort in lockerer, nährstoffreicher Erde. Sie können den Rhabarber aber auch als Kübelpflanze auf Ihrem Balkon oder der Terrasse anpflanzen. Für den Anbau im Topf eignen sich die Sorten mit einem roten Stiel am besten.
Wer jetzt im Frühjahr pflanzt, kann in zwei Jahren die ersten Stangen ernten. Übrigens ist die Rhabarberpflanze sehr pflegeleicht und wird nur ganz selten von Schädlingen und Krankheiten befallen.
Grüner Rhabarber mit grünem Fruchtfleisch
- herb-saurer Geschmack
- muss vor dem Kochen unbedingt geschält werden
- eignet sich als Gemüsebeilage zu pikanten Gerichten
- Sorten: Esta, The Sutton
Roter Rhabarber mit grünem Fruchtfleisch
- mild-säuerlicher Geschmack
- mittlerer Säuregehalt
- eignet sich besonders für Kuchen, süßes Gebäck und Rhabarbersaft
- Sorten: Goliath (diese Sorte findet man am häufigsten in den Supermärkten)
Roter Rhabarber mit rotem Fruchtfleisch
- fein süßlicher Geschmack mit beerigem Aroma
- müssen vor dem Kochen nicht geschält werden
- eignen sich prima für Rhabarberkompott, Marmelade und Sirup
- Sorten: Holsteiner Edelblut, Red Valentine, Frambozed Rood (auch als Himbeer- oder Erdbeerrhabarber bekannt)
4. Wie erntet man Rhabarber?
Um der Rhabarberpflanze nicht zu schaden, sollten Sie die Stangen nicht mit dem Messer abschneiden. Umfassen Sie stattdessen den Stängel möglichst weit unten und drehen Sie ihn im Uhrzeigersinn heraus. Außerdem sollten Sie bei der Ernte mindestens die Hälfte, besser aber zwei Drittel der Stangen stehen lassen, da die Pflanze ansonsten zu schwach ist, um sich richtig zu regenerieren.
Ist der Rhabarber einmal geerntet, sollte er möglichst bald zubereitet werden, da er sehr schnell austrocknet. In ein feuchtes Tuch gewickelt lassen sich die Stangen bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.
5. Ist Rhabarber giftig?
Tatsächlich kann Rhabarber in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen. Das liegt an der Oxalsäure, die in der Rhabarberpflanze enthalten ist. Ihr verdankt der Rhabarber auch seinen sauren Geschmack.
Das bedeutet aber nicht, dass der Verzehr von Rhabarber gefährlich ist. Mit der richtigen Zubereitung ist der Rhabarbergenuss unbedenklich. Nur zu viel sollten Sie davon nicht essen, auch wenn's noch so lecker ist.
Wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie ein pelziges Gefühl auf den Zähnen bekommen, nachdem Sie Rhabarber gegessen haben. Auch das liegt am hohen Säuregehalt des Rhabarbers. Damit der Zahnschmelz nicht verletzt wird, sollte mit dem Zähneputzen etwa eine Stunde bis nach dem Rhabarber-Essen gewartet werden.
6. Was kann man vom Rhabarber verwenden?
Rhabarberblätter enthalten deutlich mehr Oxalsäure als die Stangen und sind deshalb nicht nur ungenießbar, sondern auch gefährlich. Deshalb immer die Blätter abreißen, bevor Sie den Rhabarber weiterverarbeiten. Sind die Rhabarberstangen schon etwas älter, sollte auch die Schale entfernt werden. Dadurch reduziert sich der Oxalsäuregehalt und der Rhabarber wird bekömmlicher.
Die restliche Rhabarberpflanze kann ohne Bedenken in der Küche verwendet werden.
Die geschälten Stangen eignen sich wunderbar zum Kochen und Backen von Rhabarberkuchen. Und auch die Blüten sind essbar und viel zu schade, um weggeworfen zu werden.
7. Wie schält man Rhabarber?
Nachdem Sie die Blätter entfernt haben, müssen die Stangen unter fließendem Wasser gründlich abgewaschen werden. Es empfiehlt sich, auch das trockene und holzige Stielende abzuschneiden.
Dann können Sie mit dem Schälen beginnen: Die faserige Haut entfernen Sie ganz einfach mit einem kleinen Küchenmesser. Setzen Sie das Messer am oberen Ende, wo die Blätter entfernt wurden, an und ziehen Sie die harten Fasern nach unten hin ab, bis keine Fäden mehr vorhanden sind.
8. Kann man Rhabarber roh essen?
Roher Rhabarber ist zwar eigentlich nicht giftig. Er enthält nur mehr Oxalsäure. Diese wird beim Kochen, Dünsten und Blanchieren aus dem Rhabarber herausgelöst und geht ins Kochwasser über. Das macht den Rhabarber bekömmlicher. Am besten wird die Säure entzogen, wenn Sie den Rhabarber vor dem Kochen in Stücke schneiden.
9. Kann man Rhabarber einfrieren?
Sie wollen die Rhabarbersaison am liebsten gar nicht enden lassen? Keine Sorge, Rhabarber lässt sich prima einfrieren. Eingefroren hält er sich sogar ein ganzes Jahr, bis es den nächsten frischen Rhabarber gibt.
Bevor Sie die Stangen portionsweise in Gefrierbeuteln oder –behältern einfrieren, sollten Sie den Rhabarber waschen, gut trocknen lassen, schälen und in Stücke schneiden.
Wenn Sie den Rhabarber später wieder aus dem Gefrierschrank holen, können Sie ihn ohne aufzutauen weiterverarbeiten.
Eine andere Möglichkeit, den Rhabarbergeschmack zu konservieren, ist das Einlagern als Rhabarbermarmelade oder leckeres Rhabarberkompott.
10. Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?
Auch wenn der Rhabarber fruchtig-sauer im Geschmack ist und wie Obst zubereitet wird, gehört er eigentlich ins Gemüsefach. Botanisch zählt er zu den Knöterichgewächsen und ist beispielsweise mit dem Sauerampfer verwandt. Im Supermarkt findet man ihn jedoch meistens trotzdem im Obstregal.
Rhabarber ist vielseitig und lecker - jetzt Produkte entdecken
Rheum rhabarbarum 'Victoria' P1 - Robuster Rhabarber, Winterhart & Ertragreich, Ideal für Kuchen & Kompott, Einfache Pflege
5,00 €Wollbrink Rhabarber 15% Vol. (1 x 0.7 l)
BLEICHHOF® Rhabarbersaft - Direktsaft, vegan (6x0,72l)
40,49 € (9,37 € / l)JUST T - Rhubarb Hygge Doppelkammer (20pcs) *New Edition* - Bio Hochland Schwarzer Tee Rhabarber Vanilla
3,99 € (0,20 € / stück)Mövenpick Gourmet-Frühstück Erdbeer-Rhabarber, Premium Fruchtaufstrich, 250 g
2,79 € (11,16 € / kg)Rhabarber Pflanzen Samen: Premium Roter Rhabarber Samen für 5 Rhabarberpflanzen – Rhabarber Pflanzen mehrjaehrig – Rhabarber Pflanze winterhart – Samen Rhabarber und Obst Samen – Rhubarb von OwnGrown
3,49 €BIO Rhabarber-Sirup 350 ml - Genüssle Rhabarber Sirup vom Bodensee
11,99 € (34,26 € / l)Rhabarber (Rheum palmatum oder Rheum officinale) Wurzeln und Rhizome Alkoholfreier Urtinktur Naturalma - Flüssig-Extrakt Tropfen 120 ml - Nahrungsergänzungsmittel - Veganer
16,90 € (140,83 € / l)Koskenkorva Rhubarb Liqueur 0.5L (21% Vol.) | Ein frischer und spritziger Rhabarberlikör mit Untertönen von Granatapfel. | Hergestellt in Finnland.
Recherche: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionDer wilde Knoblauch aus dem Wald
Bärlauch
Der wilde Knoblauch aus dem Wald
Man kann ihn schon von weitem riechen. Denn dort, wo Bärlauch wächst, gibt es reichlich davon. Und jetzt im April hat der Bärlauch Saison. Wenn Sie sich auf Bärlauchsuche begeben wollen, werden Sie recht wahrscheinlich in Laubwäldern fündig. An schattigen, feuchten und humusreichen Plätzen fühlt er sich wohl, dann bedeckt er oft ganze Waldböden.
Bärenstarke Pflanze mit bärenstarken Heilkräften
Bärenklau, Bärwurz und auch den Bärlauch: Kräftige und heilwirksame Kräuter benannte man früher nach dem Bären, der als besonders starkes Tier verehrt wurde. Nach seinem Winterschlaf soll sich der Bär als Erstes von Bärlauch ernährt haben. Das Kraut versorgte ihn nach dem langen Schlaf mit Vitaminen und Nährstoffen und brachte den Kreislauf in Schwung, so sagte man.
Wo es Bärlauch gibt, gibt’s viel davon. Ganze Waldböden sind im Frühling mit Bärlauchpflanzen bedeckt.
Was dem Bären hilft, tut auch dem Menschen gut. Denn der Bärlauch schmeckt nicht nur sehr lecker, ihm wird auch seit jeher eine Heilwirkung nachgesagt, schon von den Kelten und germanischen Völkern in der Jungsteinzeit. Später empfahl auch Hildegard von Bingen den Bärlauch als nahrhafte und kräftigende Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen hilft, den Blutdruck senkt, die Durchblutung und Gedächtnisleistung anregt. Die frischen Blätter können auch zur Wundheilung eingesetzt werden und sollen bei unreiner Haut und Hautausschlägen helfen.
Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen:
Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?
Doch Obacht: Seine Heilwirkung entfaltet der Bärlauch nur dann, wenn das, was Sie dort im Wald gepflückt haben, auch wirklich Bärlauch ist – man kann ihn nämlich leicht verwechseln. Bevor Sie mit dem Sammeln beginnen, sollten Sie deshalb absolut sicher sein, dass es sich nicht um die sehr ähnlich aussehende Herbstzeitlose oder das Maiglöckchen handelt. Diese bevorzugen nämlich dieselben Standorte wie der Bärlauch, sind aber hochgiftig!
Die bekannte Geruchsprobe zum Erkennen des richtigen Bärlauchs – denn nur dieser besitzt den typischen Knoblauchgeruch – ist jedoch trügerisch. Wenn Sie die Blätter zur Probe mit den Fingern zerreiben, setzt sich der Knoblauchduft bereits nach den ersten Blättern an den Fingern und in der Nase fest, sodass dann vermutlich auch das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose den Geruchstest bestehen würden. Verlässlicher ist es, die Pflanzen auf ihre Blätter- und Stielformen zu untersuchen:
BÄRLAUCH erkennen Sie an der glänzenden Oberseite und matten Unterseite der Blätter, die am Ende spitz ausgezogen sind. Jedes Blatt wächst an einem einzelnen kantigen Stängel, die Blätter hängen eher nach unten.
MAIGLÖCKCHEN lassen sich von Bärlauch dadurch unterscheiden, dass sich zwei Blätter aus einem Stängel bilden und den Stängel umfassen. Maiglöckchen wachsen gebündelt in Zweiergruppen, stehen eher nach oben und lassen sich schwer abreißen.
Die HERBSTZEITLOSE hat länglich-schmale, eher aufrecht stehende Blätter. Alle Blätter wachsen ohne Blattstiel aus dem Boden. Ein verlässliches Merkmal ist auch die Knospe im Inneren der Blätter, die sich schon sehr bald im Frühling bildet.
Am besten lassen Sie sich beim Bärlauchsammeln von erfahrenen Personen begleiten. Wenn Sie sich bei der Unterscheidung nicht ganz sicher sind, sollten Sie die Blätter lieber stehen lassen. Bärlauch gibt es ja auch auf vielen Märkten zu kaufen und muss nicht unbedingt selbst gesammelt werden. Dafür gibt es noch einen zweiten guten Grund:
Bärlauch aus dem Wald kann den Fuchsbandwurm tragen –
unbedingt mit heißem Wasser übergießen!
Zwar entfalten sich der feine Knoblauchgeschmack und die heilsame Wirkung des Bärlauchs am besten, wenn die Blätter frisch und roh sind. Doch gibt es hier noch eine Gefahr, wenn der Bärlauch aus dem Wald kommt: Er könnte vom Fuchsbandwurm befallen sein. Deshalb ist es wichtig, den gesammelten Bärlauch mit heißem Wasser zu übergießen, um den gefährlichen Parasiten abzutöten.
Wenn Sie sich trotz allem trauen, eigenhändig zu ernten: Bis Mitte Mai geht das noch. Dann beginnt der Bärlauch zu blühen, seine Blätter werden bitter. Die beste Tageszeit für die Bärlauchernte ist frühmorgens, wenn der Tau getrocknet ist, dann ist der Bärlauch am saftigsten. Um den Bestand zu erhalten, sollten Sie nicht alle Blätter einer Pflanze ernten. Schneiden Sie pro Pflanze höchstens 2 bis 3 Blätter vorsichtig mit einer Schere ab. Auch Reißen oder Rupfen schadet der Bärlauchpflanze!
Nach der Ernte kann man den Bärlauch im Kühlschrank einige Tage frisch halten. Dazu den Bärlauch entweder in feuchtes Küchenpapier wickeln oder in einen aufgeblasenen Plastikbeutel geben und anschließend verknoten.
Sie können den Bärlauch auch haltbar machen, indem Sie ihn portionsweise einfrieren, in Essig oder Öl einlegen oder zu Pesto verarbeiten. Vom Trocknen ist eher abzuraten: Dadurch verliert der Bärlauch schnell sein spezielles Aroma. Und die tolle Eigenschaft, dass er zwar nach Knoblauch schmeckt, aber nach dem Essen niemand riechen kann, dass Sie Bärlauchknödel oder Bärlauchgnocchi gegessen haben.
Bärlauchknödel
Für 4 Personen
♥ 200 g Bärlauch
♥ 500 g Knödelbrot
♥ 5 Eier
♥ 1 Zwiebel
♥ 1 Handvoll geriebener Parmesan
♥ Salz
♥ Pfeffer
♥ Muskatnuss
Den Bärlauch waschen, klein schneiden und zusammen mit den Eiern pürieren.
Die Zwiebel in Butter goldgelb anrösten.
Das Knödelbrot in eine Schüssel geben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Anschließend die Zwiebel, die Bärlauchmischung und den Käse dazugeben und alle Zutaten gut vermengen.
Lassen Sie die Knödelmasse eine halbe Stunde ruhen. Danach die Knödel formen und in Salzwasser 20 bis 30 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen lassen.
Bärlauchgnocchi
Für 4 Personen
♥ 20 g Bärlauch
♥ 550 g mehlige Kartoffeln
♥ 20 g Butter
♥ 1 Ei
♥ 90 g Mehl
♥ Salz
♥ Pfeffer
♥ Muskatnuss
Die Kartoffeln kochen, schälen, durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen.
Inzwischen die Butter in einem Topf leicht bräunen und beiseite stellen.
Den Bärlauch waschen, klein schneiden und zusammen mit Butter, Ei und Gewürzen in einem hohen Becher fein pürieren.
Die Bärlauchmasse nun zu den Kartoffeln geben und mit dem Mehl zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Den Teig halbieren, zu zwei Rollen mit etwa 3 cm Durchmesser formen und die Rollen in 1 cm dicke Stücke schneiden.
Die Gnocchi in Salzwasser einmal aufkochen lassen. Wenn sie an die Oberfläche kommen, sind sie gar.
Zum Schluss können Sie die Gnocchi noch mit etwas Butter in der Pfanne schwenken. So werden sie außen leicht braun und schön knusprig.
Bärlauchpesto
Für 4 Portionen
♥ 500 g Bärlauch
♥ 75 g Pinienkerne
♥ 100 g Parmesan
♥ 250 ml Olivenöl
♥ Salz
♥ Pfeffer
Den Bärlauch waschen, trocknen und klein schneiden.
Die Pinienkerne ohne Öl in der Pfanne leicht anrösten, bis sie hellbraun sind.
Den Parmesan frisch reiben und mit dem Bärlauch und den Pinienkernen vermischen.
Die Bärlauchmischung und das Olivenöl mit dem Mixstab auf niedrigster Stufe vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Füllen Sie das Pesto in saubere und trockene Gläser. Verschließen Sie die Gläser luftdicht. So kann das Pesto haltbar gemacht und länger aufbewahrt werden.
Text: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionBÄRLAUCH AUS DEM GARTEN
Da Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen in freier Natur leicht zu verwechseln sind, möchten Sie vielleicht den Bärlauch in Ihrem Garten anbauen. Da gäb’s drei Möglichkeiten:
- Die ganze Bärlauchpflanzen einpflanzen.
- Oder Bärlauchzwiebeln einsetzen.
- Oder Bärlauchsamen aussäen.
Bei der Variante mit den Samen müssen Sie allerdings damit rechnen, dass es bis zu 2 Jahre dauern kann, bis die Samen keimen. Aber wenn das erst mal passiert ist, vermehrt sich der Bärlauch rasch.
Was mach ich jetzt mit den ganzen Eiern?
Ostereier verwerten
Und was mach ich jetzt mit den ganzen Eiern?
Schummel-Schnitzel
Schnitzel geht immer! Allein das Wort macht ja schon Appetit. Und heute ist es halt einmal nicht aus Fleisch, sondern aus den gekochten Ostereiern.
Zerdrücken Sie 6 bis 8 davon fein mit einer Gabel und vermischen Sie sie mit 2 alten eingeweichten Semmeln, Schinkenstückchen, Zwiebeln und Kräutern zu einer kompakten Masse. Formen Sie daraus Bratlinge und panieren Sie sie mit Semmelbröseln oder Paniermehl.
Dann werden die Schnitzel in einer Pfanne etwa 5 Minuten goldgelb gebacken. Sie schmecken als Beilage oder als Hauptgericht mit einem schönen frischen Salat.
Osterhase mit Schuss
Sogar die Kinder haben jetzt genug von Schokohasen und Schokoeiern? Dann machen Sie doch für sich selbst das Beste daraus: einen feinen Schokolikör! Der geht schnell und einfach.
Schmelzen Sie 250 g Schokolade in 200 ml Sahne – nicht kochen! – und vermengen Sie die entstandene Creme mit 100 ml Wodka, Whisky oder Korn. Füllen Sie den Schoko-Likör in kleine Fläschchen und lassen Sie ihn über Nacht im Kühlschrank ziehen. Prost!
Wiener Kaiserschmarrn
Damit werden Sie gleich 8 Eigelb und Eiweiß los, die vom Ausblasen noch übrig sind. Und ein mauliges „Schon wieder Eier!“ bekommen Sie garantiert nicht zu hören, wenn Ihre Lieben sich darüber hermachen.
♥ 60 g Rosinen
♥ 2 EL Rum
♥ 8 Eier
♥ 500 ml Milch
♥ 150 g Zucker
♥ 1 EL Vanillezucker
♥ 250 g Mehl
♥ 1 Prise Salz
♥ 170 g Butter
1. Rosinen in Rum einweichen
Zuallererst legen Sie die Rosinen in Rum ein und lassen sie für etwa 2 Stunden ziehen. Wenn Kinder mitessen, können Sie den Rum auch weglassen.
2. Teig herstellen
Nun verquirlen Sie die 8 Eier, etwa 50 g Zucker, den Vanillezucker und die Milch miteinander. Dann sieben Sie das Mehl und heben es langsam unter die Masse. Es sollte ein glatter, gleichmäßiger und dickflüssiger Teig entstehen.
3. In der Pfanne backen
Nun bereiten Sie den Kaiserschmarrn am besten portionsweise in einer Pfanne zu:
Lassen Sie die Butter schmelzen, gießen Sie den Teig hinein und verteilen Sie die Rosinen darauf. Wenn der Teig angebacken ist, können Sie ihn in grobe Stücke reißen.
Damit der Schmarrn schön resch wird, lassen Sie den restlichen Zucker mit in die Pfanne rieseln, sodass er karamellisiert.
4. Kaiserschmarrn anrichten
Den fertigen Kaiserschmarrn auf Tellern anrichten und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. Dazu schmeckt Apfelmus oder Kompott in allen Variationen – oder auch eine Kugel Vanilleeis.
Jetzt haben Sie den Salat!
Im Salat sind Eier immer gut aufgehoben. Sie können jeden bunten Salat damit garnieren – oder Sie probieren mal einen Bayerischen Eiersalat. Damit werden Sie gleich einen ganzen Schwung Eier los:
Schneiden Sie die Eier (für 4 Personen etwa 8 Eier) in Scheiben und geben Sie Schnittlauchröllchen und eine gehackte Zwiebel dazu. Machen Sie den Salat mit Salz, Pfeffer, Essig und Öl an und verfeinern Sie ihn mit knusprig gebratenen Speckwürfeln.
Werfen Sie sich in Schale!
So, die Eier sind verbraucht. Aber auch die Schalen sind zu schade zum Wegschmeißen, denn Eierschalen enthalten viele gesunde Mineralstoffe und sind deshalb bei Hobbygärtnern ein beliebter Pflanzen- und Blumendünger.
Und nicht nur den Blumen tun die Eierschalen gut: Daraus lässt sich auch eine tolle Gesichtsmaske machen, für eine gesunde und straffe Haut.
Zerstoßen Sie ein bis zwei Eierschalen zu Pulver und verrühren Sie es mit 1 bis 2 Eiweiß. Die Masse tragen Sie auf das Gesicht auf und lassen sie so lange einwirken, bis sie vollständig angetrocknet ist. Danach mit warmem Wasser abwaschen. Und strahlen!
Text: Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionEIN KRÄFTIGENDER TRUNK
Rotwein mit Ei ist ein altes Hausmittel, das kräftigen und stärken soll.
Vor allem Frauen gab man es früher, um nach einer Geburt oder einer Krankheit wieder auf die Beine zu kommen.
Für die Mixtur wird ein rohes Ei gut mit Rotwein verquirlt. Nach Belieben kann der Trunk mit etwas Traubenzucker oder Honig gesüßt werden.
Gründonnerstagssuppe
Kräutlsuppe aus Frühlingskräutern
9 Kräuter vereint in einer Suppe
Gründonnerstags-Suppe aus 9 Frühlingskräutern
Im Alpenland gibt es am Gründonnerstag eine Kräutlsuppe – gekocht aus den ersten neun Frühlingskräutern des Jahres.
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 1 EL Butter
- 2-3 Kartoffeln
- 1 Liter Gemüsebrühe
- Je eine Hand voll Brennessel, Giersch, Schafgarbe, Löwenzahn, Bärlauch, Gundelrebe, Spitzwegerich, Sauerampfer, Rauke
- 100 ml Sahne
- Salz und Pfeffer
- Zitronensaft und Muskat
Zubereitung
-
Schneiden Sie die Zwiebel klein und erhitzen Sie sie mit der Butter in einem Suppentopf.
-
Anschließend auch die Kartoffeln kleinschneiden, zu den Zwiebeln geben und ein wenig schmoren lassen. Löschen Sie das Gemüse mit der Gemüsebrühe ab und lassen Sie sie 10 Minuten sanft köcheln.
-
In der Zwischenzeit können Sie die Kräuter waschen, trocken tupfen und fein hacken. Geben Sie sie in den Topf und lassen Sie die Suppe 5 Minuten ziehen, aber nicht kochen. So bleiben die Vitamine erhalten.
-
Geben Sie nun die Sahne dazu und pürieren Sie die Suppe nach Belieben. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer würzen und mit Muskat und Zitronensaft abschmecken.
-
Sie können die Gründonnerstagssuppe mit kleinen Gänseblümchen dekorieren. Das sieht besonders hübsch aus und die Gänseblümchen kann man auch mitessen. Wenn Sie's knusprig mögen, passen angedünstete Brotwürfel sehr gut zu der Suppe.
Tipp
Bei der Auswahl der Kräuter können Sie auch variieren und die Kräuter verwenden, die bei Ihnen im Garten wachsen. Je nachdem, was die Natur gerade zu bieten hat.
DIE TAGE VON GRÜNDONNERSTAG BIS OSTERN
Am Gründonnerstag wird in der Kirche das letzte Abendmahl gefeiert, bei dem Jesus zu seinem Gedächtnis Brot und Wein gesegnet hat.
Am Karfreitag wurde Jesus laut biblischer Überlieferung verurteilt und gekreuzigt. Für die Christen ist das ein Tag der Trauer und des Gebets. Im Alpenland gibt es zum Karfreitag viele alte Osterbräuche, die immer noch gelebt werden.
Der Karsamstag gilt als der stillste Tag im Kirchenjahr. Mit Gebet und Fasten wird der Grabesruhe Jesu Christi gedacht und die Auferstehung erwartet.
Am Ostersonntag feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten. Früh am Morgen wird in der Osternacht die Osterkerze entzündet und in die dunkle Kirche getragen.
So feiert das Alpenland Ostern
Osterbräuche
Die 10 Bräuche und Traditionen gehören im Alpenland zu Ostern einfach dazu
Gründonnerstagssuppe
Mit der Feier des letzten Abendmahls und der Fußwaschung, am Tag vor seinem Tod, begann die Passion Christi. Darum ist auch der Gründonnerstag, genauso wie der Karfreitag, ein strenger Fasttag. Traditionell kommt an diesem Tag Grünes auf den Tisch.
Die grüne Farbe der Suppe hat aber nichts mit dem Namen Gründonnerstag zu tun, sondern ist ein Symbol für die Hoffnung auf die bevorstehende Auferstehung.
Ein beliebtes Gründonnerstagsessen im Alpenland ist die Kräutlsuppe – eine grüne Suppe aus den ersten Frühlingskräutern. Nach alter Überlieferung soll diese Gründonnerstagssuppe mit dreimal drei Kräutern zubereitet werden. Die Drei ist im Christentum eine sehr bedeutsame und heilige Zahl und häufig ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit.
Karfreitagsratschen
Wenn am Gründonnerstag nach dem Gloria die Kirchenglocken verstummen, kommen vielerorts die Karfreitagsratschen zum Einsatz: Schon früh am Morgen ziehen die Ministranten mit den lauten Holzinstrumenten durch die Straßen. Mit lautem Geratter werden die Gläubigen an die täglichen Gebetszeiten und den Karfreitagsgottesdienst am Nachmittag erinnert. Schließlich sollen die lauten Ratschen die Kirchenglocken ersetzen, die der Legende nach bis Ostern nach Rom fliegen, um dort zu trauern.
In Österreich ist das Ratschen nationales immaterielles Kulturerbe. Dort sagen die Jugendlichen auch Sprüche auf, mit denen sie auf das Geschehen der Kartage aufmerksam machen:
„Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruß,
dass jeder Christ weiß, wann er beten muss.
Kniet’s nieder, kniet’s nieder auf eure Knie,
bet’s drei Vater Unser und ein Ave Marie!“
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
In St. Kathrein am Offenegg lebt der Ratschenbauer Franz Ederer. Er gibt sein Wissen auch bei Ratschenbaukursen für Familien an die nächste Generation weiter.
Ölberg- und Leiden-Christi-Singen in Großarl
„Merkt auf, ihr Herrn, und lasst euch sag’n: Hat 8 Uhr gschlag’n“ – so klingt es jedes Jahr am Gründonnerstag und Karfreitag durch Großarl im Salzburger Land.
Beim Ölberg- und Leiden-Christi-Singen halten Sänger zusammen mit ihren Zuhörern Nachtwache und singen zu jeder vollen Stunde, von 8 Uhr abends bis 4 Uhr früh, alte passionale Weisen an sechs Stationen im Ort.
Am Gründonnerstag singen die Bauern vom Leiden Christi am Ölberg. Am Karfreitag singen die „Dorfer“, also die Bürger Großarls, über die Ereignisse nach dem Kreuzestod Jesu. Etwa 30 Sänger sind in den beiden Nächten unterwegs. Eine Tradition, die oft vom Vater zum Sohn weitergegeben wird.
Hören Sie doch mal rein:
Das Ölbergsingen beginnt um 20 Uhr, das Leiden-Christi-Singen am nächsten Tag zur gleichen Uhrzeit.
Treffpunkt:
Pfarrhof Großarl
Kirchgasse 7
A-5611 Großarl
Osterfeuer
Das Osterfeuer in der Osternacht ist das Symbol für die Auferstehung des Herrn und den Sieg des Lebens über den Tod. Die kirchliche Feier der Osternacht beginnt mit der Weihe des Osterfeuers. Anschließend wird die Osterkerze damit entzündet und mit dem dreifachen Ruf „Lumen Christi“ (Christus, das Licht) in die dunkle Kirche getragen. Nach und nach entzünden die Gläubigen an der Osterkerze ihre mitgebrachten Kerzen, mit denen sie das Osterlicht in ihr Haus heimtragen.
In einigen Regionen im Alpenland wird das Osterfeuer bereits am Nachmittag geweiht und das Licht beim Osterfeuertragen (Benediktbeuern), Weihfeuertragen (Steiermark) oder Fuirspringe (Pfronten im Allgäu) in die Häuser gebracht.
Schon lange vorher sammeln die Burschen dafür Baumschwämme, stecken sie auf einen Draht und lassen sie trocknen. Am Karsamstag werden dann die Schwämme entzündet und von den Burschen von Haus zu Haus getragen. In jedem Haus wird ein Stück des glimmenden Schwammes abgeschlagen und in den Herd gelegt. Dieser alte Brauch soll Unglück von Haus und Hof fernhalten. Früher, als dieser Brauch entstanden ist, hat man das Herdfeuer am Karfreitag das einzige Mal im Jahr gelöscht und es am Karsamstag oder in der Osternacht mit dem Licht des Osterfeuers wieder entfacht.
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Sehr eindrucksvoll und sehenswert sind die riesigen Osterfeuer im Lungau im Salzburger Land. Die besonderen Osterfeuer werden von der Dorfjugend eigens in Blockbauweise gezimmert und sehen häufig schon vor dem Entzünden wie Kunstwerke aus.
Weitere Informationen gibt’s bei der Lungauer Volkskultur.
Ostergräber
Ostergräber gab es früher im Alpenland in fast jeder Kirche. Sie waren eine Art Bibel für all diejenigen, die nicht lesen oder die lateinische Messe nicht verstehen konnten. Mithilfe mehrerer Kulissen wurde das Geschehen um Jesu Sterben bildlich im Altarraum dargestellt.
Nachdem die Ostergräber im Barock ihre Hochzeit erlebten, galten sie irgendwann als nicht mehr zeitgemäß und verschwanden auf den Dachböden der Pfarreien.
In einigen Kirchen in Bayern und Tirol hat man aber die alte Tradition wiederbelebt. Zur Karwoche werden dort die aufwändigen Ostergräber aufgebaut und bieten den Gläubigen einen Ort zum Staunen und Innehalten: Mechanische Apparaturen ermöglichen einen Szenenwechsel vor den Augen der versammelten Gemeinde. Jesu Weg vom Kreuz über die Grabhöhle bis zur Auferstehung kann während der Liturgie wie auf einer Bühne mitverfolgt werden. Die kunstvollen bunten Glaskugeln, die das Grab von Karfreitag bis Karsamstag in farbiges Licht tauchen, schaffen dazu eine ganz besonders eindrucksvolle Stimmung und sind Sinnbild für das Geheimnis von Tod und Auferstehung.
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Das Heilige Grab in der Klosterkirche Höglwörth im Berchtesgadener Land ist eines der prächtigsten und größten Ostergräber im Alpenland. Weil der Aufbau aber so aufwändig ist, wird es nur alle drei Jahre aufgestellt. Heuer ist es wieder soweit! Am Karfreitag und Karsamstag können Sie das Heilige Grab im Kloster Höglwörth bestaunen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Tourist-Info Anger:
Dorfplatz 4
D-83454 Anger
Tel.: +49 (0)8656 9889 22
Kreuzziachn in Tresdorf in Kärnten
In Tresdorf in Kärnten gibt es seit vielen Jahrhunderten den Brauch des Kreuzziachns: Jedes Jahr wird hier am Gründonnerstag und Karfreitag die Leidensgeschichte Jesu nachgespielt – stumm.
Die ganze Dorfgemeinde kommt an diesen beiden Tagen zusammen und nimmt an den Passionsspielen teil. Während des gesamten Verlaufs wird bis auf wenige Worte nicht gesprochen. Die Darsteller tragen selbst angefertigte Masken und „erzählen“ die Handlung nur mit ihrer Gestik. Gerade diese Einfachheit des Kreuzziachns rührt jedes Jahr wieder viele Zuschauer. Die Rollen für die Passion sind fest verteilt und werden oft in der Familie weitergegeben.
Der Legende nach gehen die Passionsspiele auf ein Gelübde zurück, wonach die Spiele Tresdorf vor Krankheiten und Hochwasser bewahrt haben sollen.
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Das Tresdorfer Kreuzziachn findet am Gründonnerstag und Karfreitag ab etwa 17 Uhr statt. Treffpunkt ist die Krassnigmühle. Von dort geht es weiter zum Ulrichskirchl, dem höchsten Punkt des Dorfes, der den Ölberg repräsentiert.
Eierpecken
In Oberbayern nennt man es Oabecka, in der Oberpfalz Oiastoußn, im Salzburger Lungau heißt es Oalala tutschen, die Südtiroler sagen Eierguffen und die Schweizer Eiertütschen. Viele Namen für einen lustigen Osterbrauch: Eierpecken.
Dabei werden zwei hartgekochte Ostereier an den Enden gegeneinandergestoßen: Spitze gegen Spitze, dann die runden Seiten. Sieger ist, wessen Ei am Ende noch unversehrt ist.
Und wenn ein Teilnehmer mit seinem Ei ständig gewinnt, wird er vielleicht verdächtigt, mit einem Gips-Ei angetreten zu sein – das wurde früher gern gemacht, um ein bisschen zu schummeln …
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Am Ostersonntag findet in Niederdorf im Südtiroler Hochpustertal nach der heiligen Messe das traditionelle Preisguffen statt. Hier wird das härteste Osterei des Jahres gekürt. Um 10 Uhr geht’s am Von-Kurz-Platz los. Und damit keiner ein Gips-Ei mitbringt, kocht, färbt und markiert die Bauernjugend aus Niederdorf die Eier fürs Guffen.
Speisenweihe
Liebevoll hergerichtete Weihekörbchen liegen in der Osternacht oder am Ostermorgen in vielen Kirchen an den Seitenaltären. Gefüllt sind sie mit allerlei Speisen, die nach der langen Fastenzeit an Ostern endlich wieder gegessen werden dürfen.
In der Kirche ist es seit jeher Tradition, dass diese Speisen während der Ostermesse geweiht werden. Nach dem Gottesdienst kommen die geweihten Speisen dann bei einem gemütlichen Osterfrühstück mit der Familie auf den Tisch.
Die verschiedenen Speisen, die traditionell ins Weihekörbchen kommen, sind zugleich Symbole für die Auferstehung, die Erlösung und das Leben:
Eier: Symbol des Neubeginns, des Lebens und der Liebe
Lamm: Sinnbild für Reinheit, Erlösung und Auferstehung
Salz: Zeichen dafür, dass Auferstehung ein unzerstörbares, göttliches Leben gewährt
Brot: Zeichen der Stärke
Speck: Symbol für das Ende der Fastenzeit
Meerrettich: Sinnbild für die Bitterkeit des Lebens und die Überwindung des Leidens
Heutzutage findet man aber auch immer wieder das ein oder andere Schokoladenei im Weihekörbchen.
Osterbrunnen
Ein bunter Brauch aus Franken ist das Osterbrunnenschmücken. Besonders in der Fränkischen Schweiz in Oberfranken wird diese Tradition mit Hingabe gepflegt. Hintergrund ist die Bedeutung des Wassers als lebensnotwendiges Element, vor allem in der früher eher wasserarmen Gegend der Fränkischen Alb.
Jedes Jahr zur Osterzeit werden die Dorfbrunnen und Quellen in Oberfranken für das bevorstehende Osterfest von den Einheimischen reich geschmückt und farbenprächtig dekoriert – mit oft mehreren Tausend buntbemalten Eiern, Blumen, Kränzen und Girlanden.
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Der Brunnen in Bieberbach bei Egloffstein wird mit mehr als 10.000 Eiern verziert und ist damit einer der größten Osterbrunnen der Welt. Von Palmsonntag bis etwa zwei Wochen nach Ostern können Sie den Osterbrunnen in Bieberbach bestaunen.
Anfahrt:
Bieberbach liegt zwischen Gößweinstein und Egloffstein in der Fränkischen Schweiz. Der Osterbrunnen ist mitten im Dorf beim Feuerwehrhaus und kaum zu übersehen. Parkplätze sind vorhanden.
Oarscheim
Bunte Eier, zwei Rechen und ein paar Cent: Oarscheim ist in Bayern und Österreich in vielen Familien und Vereinen ein beliebtes Osterspiel geworden.
Zwei große Rechen werden so aneinandergelegt, dass die Stiele zusammen eine kleine Rinne ergeben. Am besten baut man das Ganze an einem kleinen Hang im Garten auf, sodass die Eier später gut nach unten rollen können.
Nun legt man auf die entstandene Bahn sein Ei und lässt es runterkullern. Wenn das Ei dann im Gras liegengeblieben ist, legt man ein Centstück darauf. Der nächste Spieler, der jetzt sein Ei runterrollen lässt, muss versuchen, mit seinem Ei das Geldstück vom anderen Ei runterzustoßen. Wenn es ihm glückt, gehört ihm das Geld.
Hier gibt’s nochmal eine kurze Anleitung:
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Am Ostermontag findet auf dem Wendelstein zwischen 11 und 14 Uhr das traditionelle Oarscheim statt. Vom Märchenpark-Eintritt bis hin zum Klettergarten-Gutschein gibt es einiges zu gewinnen. Kinder fahren an diesem Tag übrigens gratis mit der Zahnradbahn oder der Seilbahn auf den Gipfel.
Text: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionWIE KOMMT DER HASE ZU OSTERN?
Bei den frühen Christen war der Hase ein Symbol für Jesus Christus. Da Hasen keine Augenlider haben und deshalb mit offenen Augen schlafen, wurden sie mit Jesus verglichen, der durch den Tod auch nicht entschlafen ist.
Der Hase wird auch mit dem Erwachen der Natur in Verbindung gebracht. Weil Hasen sich so schnell vermehren, gelten sie seit jeher als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben.
Erst seit etwa hundert Jahren bringt uns der Osterhase die Eier. Vorher waren andere Tiere fürs Eierlegen an Ostern zuständig:
In Tirol legte die Osterhenne die Eier, in Bayern kam der Fuchs oder der Osterhahn und in der Schweiz wurden die Eier vom Kuckuck versteckt.
Die Legende vom Osterhasen entstand wohl, weil Hasen im Frühjahr und zur Osterzeit auf Nahrungssuche in die Dörfer und Gärten gekommen sind.
Frühlingserwachen für den Körper
Duschgel selber machen
Frühlingserwachen für den Körper
Das brauchen Sie für Ihr Duschgel:
♥ 50 g Kernseife
♥ 200 ml Wasser
♥ 20 ml Olivenöl
♥ 1 Zitrone
♥ frische Minze aus dem Garten oder Pfefferminz-Tee im Beutel
♥ je nach Vorliebe 5 bis 10 Tropfen ätherisches Minzöl
Und so geht’s:
1. Seife klein reiben
Wir fangen mit der Kernseife an: Sie wird mit einer Raspel klein gerieben oder mit einem Messer zerkleinert.
Achten Sie darauf, dass die Raspeln oder Späne möglichst fein sind.
2. Minz-Tee kochen
Waschen Sie die Minze und zupfen Sie die Blätter von den Stängeln. Kochen Sie 200 ml Wasser auf und geben Sie die Minzblätter dazu. Zusätzlich können Sie noch einen Beutel Pfefferminz-Tee in den Topf hängen. Lassen Sie den Tee etwa 20 Minuten ziehen und gießen Sie dann den Tee durch ein Sieb ab, sodass die Blätter hängenbleiben.
Wenn Sie keine frische Minze haben, geht auch nur Pfefferminz-Tee aus dem Beutel.
3. Zitrone auspressen und Schale abreiben
Jetzt halbieren Sie die Zitrone und pressen beide Hälften aus. Reiben Sie dann mit einer Raspel die Schale einer Zitronenhälfte ab.
4. Zutaten mischen
Geben Sie nun die geriebene Seife zum noch warmen Minz-Tee und schlagen Sie mit einem Schneebesen die Masse cremig, bis sich die Seife aufgelöst hat. Nach und nach die abgeriebene Zitronenschale, den Zitronensaft und das Olivenöl einrühren.
Wenn der Minzduft noch nicht intensiv genug ist, können Sie etwa 5 bis 10 Tropfen ätherisches Minzöl dazumischen.
5. Duschgel abfüllen
Lassen Sie das Duschgel abkühlen. Wenn die Konsistenz dann zu fest ist, mit etwas Minz-Tee verdünnen. Wenn das Duschgel zu flüssig ist, noch etwas Seife dazureiben.
Das fertige Duschgel können Sie in einen leeren Seifenspender oder in eine Glasflasche abfüllen. Wenn Sie das Duschgel im Kühlschrank aufbewahren, hält es etwa zwei Wochen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß!
EINE DUFTENDE MISCHUNG
Für Ihr selbstgemachtes Duschgel können Sie noch viele andere Blüten, Kräuter und ätherische Öle ausprobieren:
- Kamillen-, Rosen- oder Lavendelblüten
- Rosmarin oder Zitronenmelisse
- ätherisches Orangen- oder Zitronenöl
- Mandel-, Jojoba- oder Sesamöl
- Meersalz – das ergibt einen prima Peeling-Effekt
So schmeckt Fisch auch Kindern
Fischwürscht
Fischwürscht – die Fischstäbchen von anno dazumal
Das brauchen Sie für Ihre Fischwürste:
♥ 600 g frisches (oder aufgetautes) Fischfilet
♥ 1 alte Semmel
♥ 1 Ei
♥ 1 Zwiebel
♥ 1/2 Bund Petersilie
♥ Majoran
♥ abgeriebene Zitronenschale
♥ Salz
Und so geht’s:
1. Semmel einweichen
Wir fangen mit der alten Semmel an: Sie wird in Wasser eingeweicht und dann gut ausgedrückt.
2. Zutaten durch den Fleischwolf drehen
Nun drehen Sie abwechselnd die Stücke vom Fischfilet, die ausgedrückte Semmel, die groben Zwiebelstücke und die Petersilie durch den Fleischwolf.
3. Masse zu einem Teig kneten
Geben Sie das Ei, etwas Majoran und die abgeriebene Zitronenschale zu der durchgedrehten Masse. Salzen Sie alles und verkneten Sie die Masse zu einem kompakten Teig.
4. Fischwürste formen und braten
Jetzt formen Sie aus dem Teig Würste und braten sie in einer Pfanne in heißem Fett langsam auf mittlerer Stufe goldbraun. Dabei immer wieder wenden.
Zu den fertigen Fischwürsten schmecken Kartoffeln in allen Variationen – von Salzkartoffeln über Röstkartoffeln bis zum Kartoffelsalat.
Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionEIN ORIGINALREZEPT VON OMA ROSI
Wir haben dieses Rezept von Rosi Bader bekommen – und die 89-Jährige hat’s für Sie auch Schritt für Schritt zubereitet.
Früher hätte sie dafür natürlich kein gekauftes Fischfilet hergenommen: Alles, was der Bua vom Angeln heimgebracht hat, wurde mühsam von Hand entgrätet und verwurstet.
33 Fakten rund um die Zecke
Zecken
33 Fakten rund um Zecken im Alpenland
1. Zecken gibt es auch im Gebirge
Nicht nur im Tal, auch in höheren Lagen fühlen sich Zecken wohl. In Deutschland und Österreich wurden auf über 1.500 Metern Höhe lebende Zecken entdeckt. Damit sind gebirgsnahe Gegenden nicht zeckenfrei, wie oft angenommen. Also: Obacht beim Wandern in den Alpen!
2. Zecken findet man auch auf Wiesen
Wer glaubt, dass Zecken nur im Wald leben, irrt sich. Denn selbst im gepflegtesten Bauerngarten kommen sie vor. Sie können überall lauern, vom Stadtpark bis zur Almwiese.
3. Der Gemeine Holzbock ist am weitesten verbreitet
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Gemeine Holzbock die häufigste Zeckenart. Weltweit gibt es ungefähr 1000 verschiedene Arten.
4. Zecken können Borreliose übertragen
Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie wird durch Bakterien ausgelöst und kann in der Regel mit Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung gibt es nicht.
5. Ein charakteristisches Borreliose-Symptom ist die Wanderröte
Sie bildet sich oft kreisförmig um die Einstichstelle herum. Sie kann auch noch mehrere Wochen nach einem Zeckenstich auftreten. Daher ist es wichtig, die Stelle gut zu beobachten.
6. Zecken können FSME übertragen
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virus-Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Das Virus kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. Wenn Sie im Risikogebiet für FSME wohnen oder sich häufig in einem dieser Gebiete aufhalten, kann eine Zeckenimpfung gegen FSME für Sie sinnvoll sein.
7. Den Impfstoff gegen FSME hat ein österreichischer Professor erfunden
1973 entwickelte Prof. Dr. Christian Kunz vom Institut für Virologie der Universität Wien den FSME-Impfstoff.
8. Zecken in Deutschland
Zu den FSME-Risikogebieten gehört deutschlandweit vor allem der Süden, konkret: fast ganz Bayern und Baden-Württemberg. Mit Borreliose infizierte Zecken sind in ganz Deutschland verbreitet. Das Risiko für eine Lyme-Borreliose-Infektion ist unter anderem in Bayern besonders hoch.
9. Zecken in Österreich
In Österreich besteht ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den FSME-Risikogebieten. Das liegt vor allem am Bergland im Westen. Die Hauptrisikogebiete befinden sich in den Flussniederungen entlang der Donau von Passau über Linz nach Wien und entlang der slowenischen und ungarischen Grenze im Burgenland, Kärnten und der Steiermark. Mit Borreliose infizierte Zecken gibt es in ganz Österreich.
10. Zecken in der Schweiz
In der Schweiz sind die FSME-Risikogebiete vor allem im Norden zu finden, von Basel über Zürich nach St. Gallen. Auch das obere Rheintal und die Zentralschweiz sowie Bern sind betroffen. Mit Borreliose infizierte Zecken kommen in der ganzen Schweiz vor.
11. Zecken sind keine Insekten
Sie gehören biologisch zur Klasse der Spinnentiere. Erwachsene Tiere haben nämlich genau wie Spinnen acht Beine, Insekten hingegen haben sechs.
12. Die Zeckensaison beginnt ab 7 °C
Die Hauptzeit für Zecken dauert vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Schon ab einer Temperatur von über 7 Grad müssen Sie mit aktiven Tieren rechnen.
13. Zecken sind faul
Sie suchen nicht aktiv nach ihrem Wirt, sondern sie warten geduldig, bis er direkt bei ihnen vorbeikommt. Bei Kontakt halten sich die Tiere dann in Sekundenschnelle fest.
14. Zecken reisen weit
Normalerweise bewegt sich eine Zecke in ihrem ganzen Leben nur wenige Meter – dennoch können sie sich über Länder hinweg verbreiten: Sie reisen bei Holztransporten mit oder nisten sich bei Vögeln ein.
15. Zecken fallen nicht von Bäumen
Oft hört man, Zecken würden auf ihre Opfer springen oder ließen sich gezielt von Bäumen auf sie herunterfallen. Das ist Quatsch. Eine Zecke kann nicht höher als 1,50 Meter klettern. Sie packt zu, wenn man durchs hohe Gras oder Gehölz streift.
16. Zecken warten gern auf Grashalmen
Sie sitzen meist in Knie- bis Hüfthöhe in dichten Gräsern, Büschen oder im Unterholz. Oft werden Menschen daher bei Aktivitäten in der Natur wie beim Wandern, Joggen oder bei der Gartenarbeit gestochen.
17. Zecken lieben Feuchtigkeit
Nach einem warmen Sommerregen sind sie besonders aktiv.
18. Zecken haben keine richtigen Nasen
Aber sie wittern bestimmte Stoffe, die im Schweiß enthalten sind. Dazu nutzen sie ein Sinnesorgan an ihren Vorderbeinen, das Hallersche Organ.
19. Zecken beißen nicht – sie stechen
Auch wenn der Begriff „Zeckenbiss“ häufig gebraucht wird, ist er wissenschaftlich falsch: Richtig ist „Zeckenstich“. Denn Zecken besitzen einen Stechrüssel, mit dem sie sich in die Haut bohren und dann Blut saugen.
20. Zecken lieben weiche, gut durchblutete, dünne Hautstellen
Am liebsten stechen sie in die Kniekehle und den Bauch, bei Kindern in den Kopf- und Halsbereich.
21. Zeckenstiche bemerkt man nicht sofort
Denn die Zecke gibt während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel in die Haut ab, ähnlich wie Mücken.
22. Zecken kleben sich fest
Etwa 5 bis 30 Minuten nach dem Stich produziert sie eine Art Klebstoff, mit dem sie sich mit dem Wirt fest verbindet.
23. Zecken wachsen beim Essen
Wenn sie ganz mit Blut vollgesogen ist, kann sie bis zu 200-mal so viel wiegen wie zuvor.
24. Zecken sind Überlebenskünstler
Sie können bis zu zwei Jahre ohne Nahrung auskommen. Im Labor schafften sie sogar zehn Jahre.
25. Je kürzer die Saugdauer, desto besser
Nach einer Wanderung in den Bergen oder einem Spaziergang im Wald sollten Sie sich immer sofort nach Zecken absuchen. Denn je kürzer die Saugdauer ist, umso unwahrscheinlicher ist es, dass Erreger wie Borrelien übertragen werden.
26. Zecken mit einer Pinzette, Zange oder Zeckenkarte entfernen
Wenn Sie von einer Zecke gestochen worden sind, entfernen Sie sie am besten mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte, indem Sie sie gerade nach oben herausziehen.
27. Zecken nicht mit Öl oder Klebstoff betäuben
Das bewirkt nur Unheil: Die Zecke wird gereizt und würgt möglicherweise Erreger in die Einstichstelle.
28. Keine Panik, wenn die Zecke nicht ganz entfernt wurde
Bleibt der Stechapparat in der Haut stecken, wird der kleine Fremdkörper meist innerhalb weniger Tage selbst vom Körper abgestoßen. Entzündet sich die Wunde, sollten Sie jedoch zum Arzt gehen.
29. Entfernte Zecken am besten zerdrücken
Dazu sollten Sie die Zecke in einem Papier einfalten und danach mit einem festen Gegenstand zerquetschen. Ebenfalls erfolgreich ist das Töten in hochprozentigem Alkohol. Die Zecke sollte nicht über die Toilette entsorgt werden, da sie einige Zeit im Wasser überleben kann. Ungeeignet ist auch das Zerquetschen mit dem Fingernagel, da Sie sonst direkt mit möglichen Krankheitserregern in Kontakt kommen.
30. Zecken überleben in der Waschmaschine
Wasser macht den Tieren nichts aus. Kritisch wird’s für sie erst, wenn die Kleidung besonders heiß gewaschen wird oder im Trockner landet.
31. Zecken überleben auch in Wohnräumen
Durch Haustiere eingeschleppte Zecken können sogar mehrere Tage im Haus überleben, auch wenn sie noch kein Blut gesaugt haben.
32. Zeckenmännchen sterben nach der Paarung
Das wesentlich kleinere Männchen heftet sich an die Bauchseite des Weibchens und befruchtet sie. Wenn sich die beiden gepaart haben, stirbt das Männchen.
33. Zecken haben viele Geschwister
Ein Weibchen kann bis zu 20.000 Eier auf einmal legen. Weil es so viele Eier sind, die mit einer Wachsschicht miteinander verbunden sind, sagt man auch „Zeckenkaviar“ dazu.
SO SCHÜTZEN SIE SICH
Einen völlig sicheren Schutz gibt es nicht. Allerdings lässt sich mit ein paar praktischen Tipps das Risiko eines Zeckenstiches verkleinern:
- Tragen Sie hautbedeckende Kleidung: lange Hosen und lange Ärmel.
- Ziehen Sie helle Kleidung an, so können Sie Zecken früher und besser entdecken.
- Meiden Sie hohes Gras und das Unterholz.
- Tragen Sie geschlossene Schuhe oder Gummistiefel.
- Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine.
- Verwenden Sie spezielle zeckenabweisende Mittel, sogenannte Repellents.
- Suchen Sie Ihren Körper und Ihre Kleidung ab, nachdem Sie draußen in der Natur waren.
Die Informationen in diesem Artikel dürfen nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Behandlung an Ihren Arzt.
8 Videos für Ihre Osterdeko
Osterbasteln
8 inspirierende Videos für Ihre Osterdeko
Osterbasteln mit Kindern
Aus Eierkartons, Papptellern und Wolle lustige Hasen, Schäfchen und Hühner basteln – ein Osterspaß für alle Kinder!
Wer schlüpft denn da aus dem Ei? Basteln Sie mit Ihren Kindern niedliche Küken aus Bierdeckeln.
Kunstvoll verzierte Eier dürfen beim Osterbasteln nicht fehlen
Warum denn Zwiebelschalen gleich wegwerfen? Färben Sie doch Ihre Ostereier damit und verzieren Sie sie mit Gräsern und Blüten.
Punkte, Striche oder Kreise – mit dieser Wachstechnik wirken Ihre Ostereier besonders edel.
Drei hübsche Ideen für den Ostertisch
Für die frisch gefärbten Ostereier gibt’s auch gleich die passenden Eierwärmer – perfekt für einen österlich geschmückten Frühstückstisch.
Ein echter Hingucker: So zaubern Sie aus Ihren Servietten süße Osterhasen.
Osterschmuck aus Naturmaterialien
So basteln Sie aus Weidenzweigen und Moos einen raffinierten Osterkranz für drinnen oder draußen.
Recherche: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionBUNT GESCHMÜCKT
Diese Zweige eignen sich für Ihren selbstgemachten Osterstrauß:
- Birkenzweige
- Weidenkätzchen
- Äste der Korkenzieher-Hasel
- Forsythienzweige
Übrigens: Weidenkätzchen stehen unter Naturschutz. Kaufen Sie die Zweige daher am besten in einer Gärtnerei.
10 alte Gemüsesorten für Ihren Garten
Alte Gemüsesorten
10 alte Gemüsesorten, die wieder in Ihren Garten zurückkehren sollten
Gelbe Bete
Gelbe Bete ist eine uralte Kulturpflanze, die von den Römern nach Mitteleuropa gebracht und seit dem 16. Jahrhundert in unserer Region angebaut wird. Von der Roten Bete, die im 19. Jahrhundert aus der Gelben Bete gezüchtet wurde, unterscheidet sie sich durch einen milderen und süßeren Geschmack.
Wann pflanze ich Gelbe Bete an?
Die Aussaatzeit ist Mitte April bis Mitte Juni. Wenn Sie die Bete über Winter lagern wollen, empfiehlt sich die Aussaat ab Anfang Juni.
Wo wächst Gelbe Bete am besten?
Gelbe Bete mögen einen sonnigen Standort. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich und tiefgründig sein.
Wie pflanze ich Gelbe Bete an?
Aus jedem Saatkorn gehen mehrere Sämlinge auf. Deshalb sollten die Jungpflanzen nach dem Keimen (nach circa 12 bis 20 Tagen) auf einen Abstand von 15 bis 20 cm vereinzelt werden.
Wann kann ich Gelbe Bete ernten?
Erntezeit ist je nach Aussaattermin von Juli bis November. Lassen Sie die Früchte nicht zu groß werden. Sonst platzen oder faulen sie.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Zusammen mit Möhren, Zwiebeln, Koriander und Dill kann Gelbe Bete in einer Mischkultur angebaut werden.
Mairüben
Die Mairübe ist die kleinste und zarteste unter den Speiserüben. Als Kulturpflanze gibt es sie schon seit der Antike. Lange Zeit wurde diese alte Gemüsesorte als Grundnahrungsmittel von der Kartoffel verdrängt – zu Unrecht. Denn geschmacklich ist sie ein wahrer Alleskönner – aus den Blättern lässt sich ein leckerer Salat oder Eintopf zaubern, die Wurzel können Sie wie andere Rüben kochen oder dünsten.
Wann pflanze ich Mairüben an?
Die Aussaat der Mairübe kann von März bis August erfolgen, sodass pünktlich im Mai die ersten Mairüben geerntet werden können.
Wo wachsen Mairüben am besten?
Mairüben benötigen einen lehmigen, humusreichen und sandigen Boden.
Wie pflanze ich Mairüben an?
Säen Sie die Samen in Reihen aus, deren Abstand etwa 20 cm beträgt. Später sollten Sie die Pflanzen im Abstand von 25 cm vereinzeln.
Wann kann ich Mairüben ernten?
Drei Monate nach dem Aussäen ist die Mairübe erntereif. Je früher Sie ernten, desto zarter und süßlicher schmeckt die Mairübe.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Wenn Sie die Mairüben zu dicht säen, wachsen zwar keine Rüben, dafür aber das sogenannte Stielmus oder Rübstiel. Kleingehackt und gedünstet schmecken die Stängel der Mairübe richtig lecker.
Urmöhre (Purple Dragon)
Schon seit der Antike werden Karotten angebaut. Damals waren Möhren aber nicht orange, sondern violett. Im 16. Jahrhundert kam die violette Urmöhre von Asien und Europa. 200 Jahre später kamen die Holländer auf die Idee, die violette Möhre mit der gelben Futtermöhre zu kreuzen – heraus kam die Karotte, wie wir sie heute kennen. Die violette Urmöhre ist aber nicht nur gesünder als ihre gelbe Verwandte, sondern schmeckt auch saftiger und süßer.
Wann pflanze ich Urmöhren an?
Der Aussaatzeitraum der Urmöhre geht von Ende März bis Mai.
Wo wachsen Urmöhren am besten?
Urmöhren mögen einen sonnigen oder halbschattigen Standort und einen lockeren, nicht frisch gedüngten Boden.
Wie pflanze ich Urmöhren an?
Verteilen Sie die Samen dünn in 2 cm Saattiefe und bedecken Sie sie mit Erde. Zwischen den Saatreihen sollte ein Abstand von circa 30 cm liegen.
Wann kann ich Urmöhren ernten?
Geerntet werden kann die Urmöhre 4 Monate nach Aussaat von Juli bis November.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Urmöhren werden bis zu 25 cm lang und entsprechend dicker als Karotten. Achten Sie darauf, dass eine Urmöhre für weitaus mehr Gerichte und Personen reicht als eine Karotte.
Pastinaken
Auch die Pastinake verlor mit der Entdeckung der Kartoffel hierzulande ihre Bedeutung und Bekanntheit und zählt nun zu den alten Gemüsesorten. Dabei war das Wurzelgemüse noch bis ins 18. Jahrhundert ein beliebtes und wichtiges Grundnahrungsmittel. Pastinaken enthalten viele Kohlenhydrate und schmecken leicht süßlich, würzig und angenehm nussig.
Wann pflanze ich Pastinaken an?
Mit der Aussaat können Sie bereits im März oder April beginnen. Je früher Sie aussäen, desto längere Wurzeln bildet das Gemüse später aus.
Wo wachsen Pastinaken am besten?
Pastinaken fühlen sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort in humusreichem, sandigem Boden sehr wohl.
Wie pflanze ich Pastinaken an?
Lockern Sie vor dem Säen den Boden und säen Sie die Pastinaken in Reihen mit circa 50 cm Abstand aus.
Wann kann ich Pastinaken ernten?
Pastinaken können Sie vom Spätsommer bis ins Frühjahr ernten. Am besten, Sie beginnen mit der Ernte nach dem ersten Frost, dann ist das Gemüse am aromatischsten. In der kalten Jahreszeit wächst das Gemüse zwar nicht weiter, wird aber in der Erde frisch gehalten.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Pastinaken vertragen keine frische organische Düngung. Bauen Sie sie in Mischkulturen mit Zwiebeln oder Schalotten an.
Blauer Schwede
Weil helles gelbes Fruchtfleisch für Verbraucher lange Zeit das wichtigste optische Qualitätsmerkmal einer Kartoffel war, wurde der Anbau farbiger Kartoffeln vernachlässigt. In Skandinavien wurde der Blaue Schwede als Gemüsekartoffel wiederentdeckt. Nun kehrt er auch langsam wieder in die deutsche Küche zurück. Die festkochende Kartoffelsorte schmeckt leicht nussig und erinnert an den Geschmack von Edelkastanien.
Wann pflanze ich den Blauen Schweden an?
Mitte April ist der beste Zeitpunkt, um den Blauen Schweden zu setzen. Der Boden hat dann eine ideale Mindesttemperatur von 8 Grad.
Wo wächst der Blaue Schwede am besten?
Der Blaue Schwede braucht viel Licht an einem sonnigen Standort. Das Beet sollte vor dem Setzen tief umgegraben werden.
Wie pflanze ich den Blauen Schweden an?
Heben Sie mit dem Spaten circa 15 cm tiefe Löcher aus und setzen Sie die Kartoffeln mit einem Pflanzenabstand von etwa 40 cm in die Erde. Bedecken Sie die Reihe anschließend wieder mit Erde. Sie können den Blauen Schweden in mehreren Reihen setzen. Halten Sie dabei einen Reihenabstand von 60 cm. Pro Kartoffel erhält man bis zu 60 Knollen Ernteertrag.
Wann kann ich den Blauen Schweden ernten?
Geerntet werden kann der Blaue Schwede ab Hochsommer bis in den Herbst hinein. Wenn die Blätter oberhalb der Erde braun werden, sind die Früchte reif und Sie können die Kartoffeln aus dem Boden ziehen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Damit bei der Ernte kein Ertrag verloren geht, lohnt es sich, den Boden noch ein wenig umzugraben. So finden Sie garantiert alle Kartoffeln.
Schädlinge im Garten – ein Graus für jeden Gärtner. Im Frühling vermehren sie sich rasant. Aber mit unseren Gartentipps und Hausmitteln bekommen Sie die ungebetenen Gäste gut in den Griff.
Ochsenherztomaten
Diese alte Tomatensorte gleicht tatsächlich dem Herzen eines Ochsen – in Form, Volumen und Gewicht. Sie kann bis zu 600 Gramm schwer werden und hat einen aromatisch süßen und saftigen Geschmack. Schon vor mehr als 100 Jahren baute man Ochsenherztomaten an. In alten Beständen wurde die Sorte mit traditionellen Methoden erhalten.
Wann pflanze ich Ochsenherztomaten an?
Bereits ab Mitte Februar können die Samenkerne in einer mit feuchter Erde gefüllten Plastikschale angezogen werden. Anfang April nach der Frostzeit können die Sprösslinge ins Freie übergesiedelt werden.
Wo wachsen Ochsenherztomaten am besten?
Ochsenherztomaten mögen einen sonnigen Standort. Die Erde sollte mindestens einmal im Monat gedüngt werden.
Wie pflanze ich Ochsenherztomaten an?
Ziehen Sie die Samenkerne in einer Plastikschale mit feuchter Erde und einer Folie bedeckt an. Sobald die ersten Sprösslinge kommen, können Sie die Folie entfernen.
Wenn Sie die Tomaten nach draußen übersiedeln, setzen Sie die Pflänzchen in einem Abstand von 30 bis 40 cm in die Erde. Binden Sie jede Tomate an einer zwei Meter langen Stange an. Setzen Sie in mehreren Reihen, sollten diese einen Abstand von mindestens einem Meter haben.
Wann kann ich Ochsenherztomaten ernten?
Wenn die Ochsenherztomate eine kräftige Farbe entwickelt hat, ist sie reif und kann geerntet werden. Haupterntezeit ist Ende Juli bis Anfang Oktober.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Wundern Sie sich nicht, wenn die Blätter der Ochsenherztomaten nach unten hängen. Das ist typisch für diese Sorte und kein Zeichen für Wassermangel oder Krankheit.
Mangold
Mangold ist ein wirklich altes Gemüse, das schon von den Babyloniern 800 vor Christus angebaut wurde. In Deutschland war der Mangold bis zum 17. Jahrhundert eines der beliebtesten Gemüse. Dann wurde er vom Spinat verdrängt. Aber nie ganz vergessen. Heute ist er vor allem in den Sommermonaten in Garten und Küche eine beliebte Alternative zu frischem Spinat.
Wann pflanze ich Mangold an?
Säen Sie Mangold erst, wenn kein Frost mehr zu fürchten ist. Die geeigneten Aussaatmonate sind von April bis Juni.
Wo wächst Mangold am besten?
Mangold fühlt sich an einem sonnenreichen Platz sehr wohl und braucht einen nährstoffreichen Boden.
Wie pflanze ich Mangold an?
Säen Sie den Mangold mit einem Abstand von circa 40 cm – auch zu anderen Gemüsesorten. So lässt sich Mehltaubefall verhindern. Um die Aussaat vor Frost zu schützen, sollte der Mangold mit einer Folie abgedeckt werden.
Wann kann ich Mangold ernten?
Ernten Sie Ihren Mangold ab Spätsommer bis in den Herbst hinein. Schneiden Sie die Stiele möglichst weit unten ab und zupfen Sie die Blätter von den Stielen. Wenn Sie welke Blätter regelmäßig vom Stock entfernen, ist ein langer Ernteertrag sicher.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Es gibt zwei Sorten Mangold: Schnittmangold und Stielmangold. Stielmangold wird bevorzugt angebaut, da nicht nur die Blätter, sondern auch die roten, gelben oder weißen Stiele gegessen werden können. Schnittmangold ist dagegen deutlich frostresistenter und winterhart.
Steckrüben
Die Steckrübe erlangte vor allem in Hungersnöten und Kriegszeiten traurige Berühmtheit. Einst diente sie nur als Schweinefutter, später dann als Armeleuteessen. Dabei hat es die Steckrübe in sich: Sie ist ein richtiges Powergemüse und schmeckt auch noch vorzüglich.
Wann pflanze ich Steckrüben?
Ziehen Sie die Samen zwischen Ende Mai und Mitte Juni im Topf oder im Frühbeet vor. Im Juli können Sie dann die jungen Pflanzen im Garten auspflanzen. Alternativ können Sie im Juli auch direkt säen.
Wo wachsen Steckrüben am besten?
Am besten gedeihen Steckrüben an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Der Boden sollte eher nährstoffarm sein. Daher vorher nicht düngen.
Wie pflanze ich Steckrüben an?
Säen oder pflanzen Sie die Rüben mit genügend Abstand. Circa 40 cm Platz sollte zwischen den einzelnen Pflanzen sein. Die Samen sollten Sie nicht tiefer als 1 cm in die Erde stecken.
Wann kann ich Steckrüben ernten?
Ab Mitte September können Sie die Rüben ernten. Wenn sie noch länger im Beet bleiben, wachsen sie noch weiter. Im Oktober sind sie ausgewachsen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Steckrüben sind das optimale Wintergemüse. Sie vertragen bis zu -10 Grad und können problemlos bis spät in den Herbst in der Erde stehen gelassen werden.
Topinambur
An den französischen Fürstenhöfen war Topinambur aufgrund seines artischockenähnlichen Geschmacks eine beliebte Delikatesse. Auch in Deutschland war die Knolle aus Südamerika bis zum 30-jährigen Krieg weit verbreitet. Dann wurde sie verdrängt – von der Kartoffel.
Wann pflanze ich Topinambur?
Die Topinamburknollen sind sehr robust und können daher das ganze Jahr über angepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist aber von Februar bis April.
Wo wächst Topinambur am besten?
Topinambur wächst in fast jedem Boden. Am liebsten mag er es locker und leicht sandig. Für seinen Standort sollten Sie ein vollsonniges Plätzchen wählen.
Wie pflanze ich Topinambur an?
Lockern Sie zuerst den Boden mit einer Harke auf und befreien Sie ihn von Unkraut. Nun können Sie die Knollen 5 bis 10 cm tief in die Erde eingraben. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte circa 50 cm sein.
Wann kann ich Topinambur ernten?
Im Oktober können Sie mit der Topinambur-Ernte beginnen. Da Topinambur ein sehr robustes und winterhartes Gemüse ist, kann er den ganzen Winter hindurch, je nach Bedarf, geerntet werden.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Die Topinamburpflanze eignet sich hervorragend als Sichtschutz für Ihren Garten. Sie wächst recht schnell und kann bis zu drei Meter hoch werden. Und ihre gelben Blüten sind eine Zierde für Ihren Garten.
Petersilienwurzel
Optisch ähnelt die Petersilienwurzel der Pastinake. Doch geschmacklich merkt man den Unterschied schnell: Die Petersilienwurzel schmeckt nämlich intensiv-würzig nach Petersilie. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum und hat schon den Römern als Kraftkost gedient.
Wann pflanze ich die Petersilienwurzel?
Die Wurzelpetersilie können Sie im März oder April aussäen.
Wo wächst Petersilienwurzel am besten?
Der Boden, in den Sie die Petersilienwurzel säen wollen, sollte tiefgründig und humusreich, aber nicht zu feucht sein. Als Standort bevorzugt sie sonnige oder halbschattige Plätze.
Wie pflanze ich Petersilienwurzel an?
Vor der Aussaat ist es wichtig, den Boden tiefgründig zu lockern. Danach können Sie die Samen in mehreren Reihen in die Erde legen. Die Reihen sollten in einem Abstand von 30 cm gezogen werden.
Wann kann ich Petersilienwurzel ernten?
Da die Petersilienwurzel recht langsam und unregelmäßig wächst, kann sie erst im Oktober geerntet werden. Auch vor der Ernte sollte der Boden etwas aufgelockert werden. Dann lassen sich die Wurzeln leichter aus dem Boden ziehen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Petersilienwurzeln sind nicht sonderlich konkurrenzstark. Deshalb sollte das Unkraut in ihrer Umgebung regelmäßig entfernt werden.
Text: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionIDEAL FÜR ANFÄNGER UND HOBBYGÄRTNER
- Alte Gemüsesorten sind optimal an unsere klimatischen Bedingungen angepasst
- Alte Gemüsesorten sind sehr robust und somit auch pflegeleicht
- Alte Gemüsesorten enthalten oft mehr gesunde Inhaltsstoffe als das Gemüse aus dem Supermarkt
- Alte Gemüsesorten sind samenfest. Das bedeutet, dass das Saatgut keine genetische Veränderungen aufweist und Sie aus der Pflanze neues Saatgut gewinnen können
WO GIBT ES DAS SAATGUT?
Das Saatgut für alte Gemüsesorten bekommt man nur selten im Gartencenter. Die Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt Arche Noah betreibt einen Onlineshop mit einem großen Saatgutsortiment. Hier gibt’s auch die Samen für die alten Pflanzen.
Da Sepp
Josefitag
Da Sepp
Der Sepperl geht in d’ Schul’, der Seppe zum Fensterln und der Sepp ins Wirtshaus. Ein gescheiter Name wächst eben einfach mit. Josef ist ein solcher Name. Und was den einen der Sepperl, Seppe, Sepp ist, ist den anderen ihr Bepperl, Beppi, Bepp.
Die alpenländischen Namensvarianten von Josef schützten aber nur sehr begrenzt vor Verwechslungen. So viele Josefs gab es früher in den Alpen, dass der Name für „Zuagroaste“ und Gäste ein Synonym für die Alpenbewohner und ihre Eigenarten geworden ist. So ist die Lederhosn eine Sepplhose, zu der die Alpenländler natürlich den Sepplhut aufsetzen.
Der Vorname Josef wird seit Generationen weiter vererbt.
Josef ist ein solider Vorname für jeden Bub und wird seit Generationen weiter vererbt, vom Vater auf den Sohn, vom Paten auf das Patenkind. In jeder bayerischen, österreichischen oder schweizerischen Ahnentafel findet sich bestimmt einer, dem durch einen kleinen Josef eine Ehre zuteil wird.
Und zu guter Letzt ist der Name Josef auch noch gut katholisch. Ist der Namensgeber doch der heilige Josef, der Ziehvater vom Jesuskind und Patron der ganzen katholischen Kirche. Sein Gedenktag ist der 19. März.
Weil es gar so viele Sepps gab, da der heilige Josef hoch verehrt wurde, und weil damals der Namenstag weit mehr gegolten hat als der Geburtstag, entwickelte sich der Josefitag zu einem wichtigen Festtag, der ein richtiger arbeits- und schulfreier Feiertag war.
Ein letzter willkommener Ruhetag für die Bauern, ihre Knechte und Mägde, bevor es nach dem Winter wieder mit der schweren Feldarbeit losging. Denn der Josefitag galt für sie als Winterende:
„Wenn’s erst amol Josefi is,
endet auch der Winter g’wiss.“
(Bauernregel)
So wurde am Josefitag noch einmal getanzt, gut getrunken und gegessen. Im Berchtesgadener Land wurde extra für Josefi das sogenannte Baumwollbrot gebacken, ein süßes Hefegebäck, und während der Festmesse den Zimmerern geweiht. Schließlich war auch der heilige Josef ein Zimmermann.
Mit der Abschaffung des Feiertags hatte die Herrlichkeit ein Ende. Ein ähnliches Schicksal war dem Josefitag in Österreich beschieden, dort haben aber in einigen Bundesländern zumindest die Kinder auch heute noch schulfrei, ebenso wie in einigen Kantonen der Schweiz, wo der Seppentag noch gefeiert wird.
Eine Freimaß und eine Freifahrt sind als Trostpflaster geblieben.
Den bayerischen Seppln sind nur kleine Trostpflaster geblieben: eine Freimaß und eine Freifahrt. Im Bräustüberl vom Kloster Andechs gibt’s am Josefitag nach der Messe zu Ehren des heiligen Josef eine Maß Bier gratis für jeden Sepp und jede Josefa und Josefine. Und die Wendelsteinbahn bringt am 19. März alle Namenstagskinder kostenlos auf den Gipfel.
Der Königlich-Bayerischen Josefspartei ist das zu wenig. Sie kämpft seit ihrer Gründung im Jahr 2002 nur für ein Ziel, dass der Josefitag wieder ein Feiertag wird. Aber auch die jährlichen Parteitage haben sie diesem Ziel bisher nicht nähergebracht.
Nicht ganz so bierernst sehen das die diversen Josefivereine, die sich in manchen bayerischen Gemeinden etabliert haben. Den meisten geht es neben einem geselligen Vereinsleben hauptsächlich darum, die Hochachtung vor dem heiligen Josef zu bewahren und den Namen Josef nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Denn was wären Bayern, Österreich und die Schweiz ohne ihre Seppen, Seppis, Sepperl und Bepperl?
Text: Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionWeitere bedeutende Heilige im März
7. März
Perpetua und Felicitas
waren Märtyrerinnen, die zur Hinrichtung einer wilden Kuh vorgeworfen wurden.
9. März
Franziska
gilt als Patronin der Autofahrer, da sie ständig von einem Schutzengel begleitet wurde.
17. März
Gertraud
soll durch ihr Gebet eine Mäuseplage beendet haben, sie gilt als Patronin der Gärtner.
21. März
Benedikt
gründete das erste Kloster der Benediktiner, bis heute das Stammkloster des Ordens.
BIER UND BLUMEN
Der heilige Josef ist Schutzpatron der Ehe und Jungfräulichkeit.
Früher war es in Österreich Brauch, den jungfräulichen Mädchen Blumen zu schenken, aus denen dann ein Blumenkranz geflochten wurde. Dieser sollte ihnen die Jungfräulichkeit bewahren.
Verheiratete trugen an diesem Tag Josefsringe am Finger, um zu zeigen, dass sie vergeben sind.
Bieranstich
Vor allem die Männer freuten sich früher auf den Bieranstich am Josefitag. Auch heutzutage wird noch in vielen Biergärten am 19. März die erste Maß der Saison ausgeschenkt.
ZWEI SCHMANKERL FÜR JOSEF UND JOSEFINE
- Eine Maß Freibier im Bräustüberl des Kloster Andechs
- Eine Freifahrt mit der Wendelsteinbahn
Vergessen Sie Ihren Ausweis nicht!
Putzen Sie sich schlank!
Kalorien verbrennen
Putzen Sie sich schlank!
So viele Kalorien verbrennen Sie durchschnittlich bei ½ Stunde Hausarbeit:
Einkaufen
70 kcal
Betten beziehen
75 kcal
Staub wischen
75 kcal
Kochen
75 kcal
Geschirr spülen
90 kcal
Boden wischen
100 kcal
Bügeln
100 kcal
Fenster putzen
110 kcal
Staubsaugen
120 kcal
Gartenarbeit
200 kcal
SO GUT WIE JOGGEN – NA JA, FAST …
Zum Vergleich: Eine Frau mit 65 Kilogramm Körpergewicht verbraucht bei ½ Stunde Joggen etwa
270 kcal
10 Kinderspiele von früher
Kinderspiele für draußen
10 lustige Spiele, die schon Ihre Eltern als Kinder gespielt haben
1. Fischer, wie tief ist das Wasser?
Anzahl der Spieler
Mindestens 4 (aber je mehr, desto lustiger!)
Spielregeln
Vor Spielbeginn werden im Abstand von etwa vier bis fünf Metern zwei Linien markiert. Jede Linie ist ein Ufer, der Bereich dazwischen das Wasser. An einem Ufer, also hinter einer der Linien, steht der Fischer, am anderen Ufer stehen die Mitspieler.
Sie rufen: „Fischer, wie tief ist das Wasser?“ Der Fischer nennt irgendeine Tiefe, er antwortet zum Beispiel: „10 Meter!“
Darauf fragen die Kinder: „Wie kommen wir hinüber?“ Jetzt darf sich der Fischer ausdenken, wie die Kinder ans andere Ufer kommen sollen. Er ruft zum Beispiel: „Auf einem Bein hüpfend“ oder „Rückwärts laufend“.
Nun setzen sich die Kinder in der befohlenen Gangart in Bewegung. Während sie versuchen, über das Wasser zu kommen, versucht der Fischer, so viele wie möglich zu fangen. Er bewegt sich dabei genauso wie die anderen, also auf einem Bein, rückwärts, mit geschlossenen Augen oder dergleichen.
Wer gefangen wurde, hilft dem Fischer in der nächsten Runde beim Fangen. Wer als Letzter übrig bleibt, hat gewonnen.
2. Prellball
Anzahl der Spieler
1 bis unbegrenzt
Spielregeln
Zuerst wird mit Kreide eine Kästchen-Leiter von 1 bis 10 auf den Boden gemalt. Die Kästchen dürfen nicht zu klein sein!
Der Startspieler wirft den Ball so ins erste Feld, dass er wieder zu ihm zurückspringt. Nun darf der Ball aber nicht gefangen werden, sondern er wird mit der flachen Hand in das nächste Feld geprellt und so weiter, bis er der Reihe nach in jedem Feld war.
Landet der Ball nicht im richtigen Feld, ist der nächste Spieler an der Reihe. Der, der den Fehler gemacht hat, darf – wenn er wieder an der Reihe ist – in dem Feld beginnen, das er zuletzt fehlerfrei geschafft hatte. Er darf den Ball also in dieses Feld werfen und dann von da aus weiterprellen.
Wer zuerst in alle Kästchen getroffen hat, ist Sieger.
3. Hüpf-Schnecke
Anzahl der Spieler
2 bis unbegrenzt
Spielregeln
Es wird ein Spielfeld in Form einer Schnecke auf den Boden gezeichnet und in einzelne Kästchen unterteilt. Diese sollten so groß sein, dass man bequem hinein hüpfen kann.
Nun versuchen die Mitspieler nacheinander auf einem Bein vor und zurück durch alle Kästchen zu hüpfen, ohne dabei eine Linie zu berühren. Wer es schafft, darf danach ein beliebiges Kästchen sperren.
Alle anderen Hüpfer müssen dann dieses Kästchen überspringen, nur der, der es gesperrt hat, darf sich bei seinen folgenden Sprüngen darauf ausruhen. Gut ist, wenn jedes Kind „sein“ Kästchen mit einer anderen Farbe sperrt, so dass man immer weiß, welches wem „gehört“.
Auf diese Weise wird es immer schwieriger, die Schnecke fehlerfrei zu schaffen. Wer als Letzter ganz durchkommt, ist Sieger dieses Kinderspieles.
4. Stöckeln
Anzahl der Spieler
Ab 2 (aber je mehr, desto spannender!)
Spielregeln
Als „Stöckel“ braucht man einen etwa 20 Zentimeter hohen Holzpflock mit ungefähr 12 Zentimetern Durchmesser. Außerdem muss sich jeder Spieler eine Wurfscheibe suchen, zum Beispiel einen großen, möglichst flachen Stein.
Das Stöckel wird fest in den Boden gesteckt. Jeder Mitspieler muss als Einsatz 1 oder 2 Cent auf das Stöckel legen.
Dann stellen sich alle etwa 8 Meter davon entfernt auf und werfen nacheinander mit ihren Wurfscheiben gegen das Stöckel. Trifft der Werfer, sodass Münzen zu Boden fallen, darf er alle an sich nehmen, die ihre Kopf-Seite zeigen. Die anderen kommen zurück auf das Stöckel. Sind keine Münzen mehr übrig, beginnt eine neue Runde mit neuem Einsatz.
Liegt noch Geld auf dem Stöckel, obwohl alle Spieler geworfen haben, versuchen es alle noch einmal vom „Schlagziel“ aus, das heißt, sie werfen nun aus etwa 3 Metern Entfernung. Den ersten Wurf hat der, dessen Wurfscheibe vorher am nächsten beim Stöckel lag, es folgt der Nächstbeste und so weiter.
Bleibt auch beim Schlagziel-Werfen noch Geld auf dem Stöckel liegen, so kommt es zu den neuen Einsätzen dazu. Bei der nächsten Runde ist also mehr zu holen. Die neue Runde beginnt der schlechteste Werfer der letzten Runde.
5. Triff ins Feld
Anzahl der Spieler
2 Mannschaften mit je mindestens 2 Spielern
Spielregeln
Mit Kreide wird ein etwa 25 x 50 Zentimeter großes Rechteck auf den Boden gezeichnet und durch eine Mittellinie halbiert. In eine Hälfte wird ein Stein gelegt.
Nun sucht sich auch jeder Spieler einen mittelgroßen Stein und versucht, damit aus etwa 3 Metern Entfernung in das Kästchen mit dem Stein zu treffen.
Gelingt es ihm, bekommt seine Mannschaft dafür 3 Punkte. Landet der Stein im anderen Feld, gibt es einen Punkt. Bleibt der geworfene Stein außerhalb der beiden Felder liegen, gibt es keinen Punkt.
Die Spieler der beiden Mannschaften sind abwechselnd an der Reihe. Das Team, das am Ende die meisten Punkte hat, hat gewonnen.
6. Pfandhüpfen
Anzahl der Spieler
Mindestens 4 bis unbegrenzt
Spielregeln
Man braucht ein langes Springseil, das von zwei Kindern geschwungen wird.
Die anderen Mitspieler suchen sich jeweils einen Gegenstand als Pfand. Das kann ein Stein sein, ein kleiner Ball, was halt gerade so herumliegt.
Die Pfänder werden etwas entfernt auf einer Seite des Seils abgelegt, auf der anderen stellen sich die Spieler auf.
Sobald das Seil schwingt, läuft der Erste hindurch und holt sein Pfand. Mit diesem springt er dann wieder in das Seil hinein und fragt: „Was soll das Pfand in meiner Hand?“ Die anderen Mitspieler rufen ihm daraufhin zu, was er machen muss. Zum Beispiel 10-mal auf einem Bein hüpfen, in der Hocke hüpfen und so weiter.
Wer die Aufgabe nicht schafft, muss sein Pfand zurücklegen und es später erneut versuchen. Wer seine Aufgabe fehlerfrei erledigt, darf sein Pfand behalten und ist in dieser Runde fertig.
7. Tunnelkriechen
Anzahl der Spieler
2 Mannschaften mit je mindestens 4 Spielern
Spielregeln
Jede Mannschaft stellt sich mit gegrätschten Beinen hintereinander in einer Reihe auf, so dass die Beine einen Tunnel bilden.
Auf ein Kommando hin dreht sich das erste Kind in jeder Reihe um und krabbelt blitzschnell durch den Tunnel nach hinten, wo es sich sofort wieder mit gegrätschten Beinen in die Reihe stellt. Sobald es steht, gibt es seinem Vordermann einen Klaps, der gibt ihn nach vorne weiter. Kommt der Klaps bei dem Kind an, das jetzt ganz vorne steht, kriecht dieses durch den Tunnel und so weiter.
Es gewinnt die Mannschaft, deren Start-Kriecher am schnellsten wieder am Anfang der Reihe steht.
8. Kirschen gegessen
Anzahl der Spieler
Ab 2 (mehr Spaß macht’s in größerer Runde)
Spielregeln
Bei zwei Spielern stehen sich die Kinder gegenüber, bei mehreren bilden sie einen Kreis. Die Kinder werfen sich reihum oder auch wahllos – je nach Absprache – einen Ball zu.
Wer ihn erstmals fallen lässt, hat „Kirschen gegessen“.
Bei seinem zweiten Fehler hat er „Wasser getrunken“.
Beim dritten Fehler hat er „Bauchweh bekommen“.
Beim vierten Fehler ist der „Doktor gekommen“.
Beim fünften Fehler wird der Patient „ins Krankenhaus gebracht“.
Beim sechsten Fehler ist er „gestorben“. Damit scheidet er als Mitspieler aus.
Wer am längsten „überlebt“, ist Sieger.
Bei den Mädchen hieß dieses Spiel auch „Verliebt, verlobt, verheiratet“. Beim ersten Fehler war man verliebt, beim zweiten verlobt, beim dritten verheiratet, beim vierten geschieden und damit raus.
9. Ochs am Berg
Anzahl der Spieler
Mindestens 3 bis unbegrenzt
Spielregeln
Ein Spieler ist der Ochse und steht mit dem Rücken zu den anderen, die sich weiter von ihm entfernt in einer Reihe nebeneinander aufstellen.
Nun ruft der Ochse: „Ochs am langen, langen, langen ... Berg!“ Das Wort „langen“ kann er so oft sagen, wie er möchte.
Sobald der Ruf beginnt, dürfen die anderen Spieler losgehen oder auch loslaufen – bis sie das Wort „Berg!“ hören. Bei diesem Wort dreht sich der Ochse blitzschnell um und schickt jeden, den er sich noch bewegt, zurück auf seine Startposition.
Wer als Erster den Ochsen erreicht, hat gewonnen und wird der nächste Ochse.
10. Versteinern
Anzahl der Spieler
Mindestens 5 (wenn’s mehr sind, umso besser)
Spielregeln
Zunächst einigen sich die Spieler auf ein Spielfeld, zum Beispiel die ganze Rasenfläche im Garten, nur die Einfahrt oder Ähnliches. Dann wird ein Spieler zum Fänger bestimmt.
Auf „Los“ geht’s los und der Fänger versucht, die anderen zu fangen, das heißt: zu berühren. Wen er berührt, der „versteinert“. Der „Versteinerte“ muss sofort mit gegrätschten Beinen stehen bleiben.
Der Versteinerte kann aber „erlöst“ werden, das heißt er darf wieder weiterlaufen, wenn ein anderer Spieler zwischen seinen Beinen hindurch kriecht, ohne dabei natürlich selbst vom Fänger erwischt zu werden.
Wenn es dem Fänger gelungen ist, alle zu versteinern, wird ein neuer Fänger bestimmt.
Und was spielt man heute?
Mit der Zeit haben sich immer modernere Spiel-Ideen für draußen entwickelt. So gibt es nicht nur den Escape Room, der besucht werden kann. Für Zuhause kann man nun ein sog. "Escape Kit" herunterladen und einen Escape Room zu Hause veranstalten. Dekoration, Anleitungen, Rätsel, Einladungen zum Verteilen, Preise und vieles mehr sind in diesen Sets enthalten.
Anzahl der Spieler
Mindestens 2, je mehr Kinder, desto mehr Spaß macht es!
Spielregeln
Nach dem Download des Escape Kits schneiden Sie die benötigten Teile aus und dann muss das Spiel nach Anleitung im Freien aufgebaut werden.
Anschließend geht es auf Schatzsuche, bei der verschiedene Rätsel von den Kindern und Erwachsenen gelöst werden müssen. Das Escape Kit macht nicht nur super viel Spaß, es ist auch sehr lehrreich für die Kinder. Wie auch in einem Escape Room gilt: Teamwork ist der Schlüssel zum Erfolg!
Sobald das Spiel beginnt, hat man eine Stunde Zeit, um die Rätsel zu lösen und das Spiel zu gewinnen!
Und hier geht der Spaß weiter:
Viele weitere tolle Spiele für Kinder finden Sie in diesem Buch:
Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionHeilfasten
Eine Woche gesund heilfasten
Fasten Sie sich das Leben schön
So funktioniert eine Woche Buchinger-Fasten
Unser Experte
Dr. Andreas Buchinger ist Chefarzt der Klinik Dr. Otto Buchinger in Bad Pyrmont und führt diese in dritter Generation. Sein Großvater Otto Buchinger entwickelte vor 90 Jahren das Buchinger-Heilfasten als den "Königsweg der Heilkunst". Dazu gründete er die erste Heilfasten-Klinik.
Zwei Vorbereitungstage – zur innerlichen Entlastung und zur Einstellung auf den veränderten Tagesablauf
Entlastungstag 1 (Gemüsetag)
- Frühstück: Haferschleim oder Buchweizengrütze
- Mittagessen: Gerichte und Suppen mit nicht blähenden Gemüsesorten, z.B. Wurzelgemüse
- Abendessen: Viel Wasser
Entlastungstag 2 (Obsttag)
- Frühstück: Naturjoghurt aus dem Bioladen mit Obst
- Mittagessen: Haferschleim oder Buchweizengrütze
- Abendessen: Obst und viel Wasser
Fastentipps vom Experten
- Sprechen Sie sich vor der Fastenwoche mit Ihrem Hausarzt ab und lassen Sie Ihre Gesundheitswerte überprüfen.
- Kommen Sie langsam zur Ruhe und verbannen Sie alles aus Ihrem Alltag, was Hektik und Stress verursachen könnte.
- Machen Sie sich Gedanken, welchen schönen Aktivitäten Sie in der Zeit des Fastens nachgehen möchten. Kaufen Sie Konzert- oder Theaterkarten, planen Sie Wanderungen oder andere sportliche Aktivitäten oder reservieren Sie Massage- oder Saunatermine.
- Bereiten Sie ein Tagebuch vor, in welches Sie während der Fastentage alles eintragen, was Sie bewegt und Ihnen in den Kopf kommt: Träume, Wünsche, Ideen, Gedanken, Gefühle.
Fünf Fastentage – die eigentlichen Heilfastentage
- Tagesbeginn: Atemgymnastik, z.B. mit Yogaübungen und Kneippschem Tautreten
- Frühstück: Fastentee, etwa ein Bio- oder Gesundheitstee. Nehmen Sie eine Sorte, die Ihnen zuträglich ist. Sie können den Tee auch gerne mit einem Löffel Honig verfeinern.
- Vormittag: Abführen – führen Sie am ersten Fastentag eine Darmreinigung mit Schüsslersalzen durch. Danach sollten Sie jeden zweiten Tag der Fastenwoche mit frisch zubereitetem Sauerkrautsaft abführen.
- Mittagessen: Vegane Fastenbrühe, also eine Gemüsebrühe aus frischem Bio-Gemüse.
- Nachmittag: Bewegung, Sport, Ruhephasen. Machen Sie das, was Ihrem Körper und Ihrer Seele gut tut.
- Abendessen: Frischer Fruchtsaft.
- Abend: Wohlfühlen. Unternehmen Sie schöne Dinge, zu denen Sie im Alltag viel zu selten kommen oder die Sie sich schon lange vorgenommen haben.
Fastentipps vom Experten
- Halten Sie die Tage, an denen Sie abführen, von Außenterminen frei.
- Trinken Sie genug: Mineralwasser und ungesüßte Biotees können Sie ohne Bedenken zu sich nehmen.
- Seien Sie aktiv! Sich während des Fastens daheim verkriechen wäre furchtbar. Genießen Sie die Natur um sich herum, besuchen Sie besondere Orte und nehmen Sie Kunstangebote in Ihrer Umgebung wahr.
- Verzichten Sie auf Genussmittel und vermeiden Sie alles, was Aufregung verursacht.
- Die ersten drei Tage können schwierig sein. Man entfernt sich aus seiner gewohnten Welt, und das hat Auswirkungen auf Seele und Stoffwechsel. Nehmen Sie diese Veränderung geduldig hin und achten Sie auf das, was mit Ihnen geschieht.
Drei Aufbautage – nicht ruckartig ins alte Leben zurückkehren
- über den Tag verteilt maximal 800 Kalorien
Fastentipps vom Experten
- Ernähren Sie sich die erste Woche nach dem Fasten vegan oder zumindest vegetarisch.
- Bauen Sie die Kalorienzunahme stufenweise wieder auf und hören Sie auf Ihren Körper.
- Seien Sie in Supermärkten kritisch und ziehen Sie Bioläden vor.
- Nehmen Sie positive Erfahrungen (Atemübungen, Tautreten, Fastentee, Meditation und Essensgewohnheiten) aus dem Fasten mit und versuchen Sie, sich die schönen Dinge zu bewahren und zu genießen.
So funktioniert eine Woche Heilfasten nach F. X. Mayr
Unsere Experten
Dr. Michaela Mayr ist Gesundheitspsychologin, Peter Mayr ist Diplom-Diätküchenmeister. Die beiden Kärntner – übrigens nicht verwandt mit dem Erfinder der F.X.-Mayr-Kur – haben mehrere Bücher darüber geschrieben. Er entwickelt den Fastenplan mit passenden Fastenrezepten, sie gibt Tipps aus der Ernährungspsychologie.
Drei Vorbereitungstage – zur Entsäuerung und Entgiftung des Körpers
Frühstück, Mittagessen und Abendessen:
- ein Bittersalzgetränk zum Abführen
- eine Kursemmel: Diese Semmel – bei Bedarf auch mit einem vegetarischen Aufstrich aus Quark oder Avocado – wird bis zu 40-mal gekaut und dann mit einem Basengetränk geschluckt: etwa Gemüsebrühe, Kräutertee oder Sauermilch.
Fastentipps vom Experten
- Die Entlastungstage sind die Voraussetzung für eine Ernährungsumstellung. Man merkt, wie der Körper bei geringer Nahrungszufuhr reagiert, und nimmt die Reaktionen des Körpers bewusst wahr.
- Das langsame Kauen der Kursemmel hilft dabei, Kau- und Esskultur wieder zu erlernen. Essen Sie generell langsamer, bleiben Sie gedanklich beim Essen und schalten Sie alles ab, was störend ist. Dann stellt sich auch schneller ein Sättigungsgefühl ein.
Die Fastenwoche – mit Basentee und Basensuppe
- Frühstück: Kursemmel und Tee, Sauermilch oder Joghurt (in der Basenwoche muss nicht mehr mit Bittersalzen abgeführt werden)
- Mittagessen: Eine Basensuppe, also eine pürierte Gemüsesuppe aus 1 Liter Gemüsebrühe und rund 350 Gramm Wurzelgemüse – oder leichte Gemüsegerichte, Maisgerichte oder glutenfreie Speisen
- Abendessen: Basentee oder Gemüsebrühe
Fastentipps vom Experten
- Sport und Bewegung kurbeln den Stoffwechsel und damit auch die Verdauung an.
- Denken Sie nicht an das, worauf Sie verzichten müssen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, was Sie essen können, und haben Sie Spaß beim Ausprobieren der Fastenrezepte.
- Versuchen Sie, bewusst und mit Freude einzukaufen und zu kochen.
Die Aufbauwoche – den Verdauungsappart zu neuer Leistung bewegen
- Frühstück: Bleiben Sie doch morgens bei der Kursemmel!
- Mittags oder Abends: Leichte Gerichte aus gedämpftem Gemüse und weißem Fleisch und Trennkost
- Abends: Gemüsesuppen oder Gemüsegerichte
Fastentipps vom Experten
- In den ersten Tagen der Aufbauwoche sollte der Darm noch durch die Aufnahme von Trennkost geschont werden.
- Gegen Ende der Aufbauwoche können Sie die Auswahl immer mehr erweitern und Ihre Ernährung langsam wieder aufbauen.
- Versuchen Sie, auch außerhalb der Fastenkur einzelne Fastentage (zum Beispiel einen Fastentag pro Woche) einzulegen. Das trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei, regeneriert den Verdauungsapparat und fördert die gesamte Gesundheit.
Bei Vorerkrankungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen sollten Sie nur unter ärztlicher Aufsicht oder fachmännischer Betreuung heilfasten.
Protokolle: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionHEILFASTEN MACHT GESUND UND GLÜCKLICH
Heilfasten senkt den Blutdruck und wirkt sich positiv auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus.
Zudem sinkt beim Heilfasten der Stresshormon-Pegel und das Gute-Laune-Hormon Serotonin wird freigesetzt.
MEHR VON UNSEREN EXPERTEN
In den Büchern unserer Experten finden Sie noch weitere Informationen zum Heilfasten – Motivationstipps, Einkaufslisten und leckere Heilfastenrezepte für Ihre Fastenkur:
Dr. Andreas Buchinger: Buchinger Heilfasten. Mein 7-Tage-Programm für zu Hause (TRIAS)
Peter Mayr, Dr. Michaela Mayr: F.X. Mayr für zu Hause (Südwestverlag)
Bloß nicht wegschmeißen
Natürlicher Dünger
Mit diesen Haushaltsabfällen können Sie Ihre Pflanzen düngen
1. Kaffeesatz
Nicht nur uns Menschen bringt Kaffee in Schwung: Auch bei Ihren Blumen und Pflanzen regt er den Stoffwechsel an und fördert das Wachstum. Als Düngemittel eingesetzt liefert Kaffeesatz Ihren Pflanzen lebensnotwendige Nährstoffe wie Kalium, Stickstoff und Phosphor.
So geht’s:
Sammeln Sie eine größere Menge Kaffeesatz und lassen Sie ihn gut trocknen, damit in der Blumenerde kein Schimmel entstehen kann. Dann können Sie den Kaffeesatz entweder direkt als Dünger um die Pflanze streuen und ihn unter die Erde mischen. Oder Sie rühren den trockenen Kaffeesatz in das Gießwasser und gießen damit Ihre Topf-, Kübel- oder Beetpflanzen.
Dasselbe funktioniert übrigens auch mit Teesatz.
Welche Pflanzen mögen’s besonders?
Sehr beliebt ist Kaffeesatz als Dünger bei Rosen, Rhododendren, Fuchsien, Geranien und Hortensien.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Wer im Garten Kaffeesatz als Dünger verwendet, wappnet sich auch gegen Schnecken. Kaffeesatz vertreibt die gefräßigen Schädlinge, in größeren Mengen kann er sie sogar töten.
2. Haare
Aus abrasierten Barthaaren oder dem ausgekämmten Winterpelz des Haustiers lässt sich noch was Nützliches machen. Denn Haare enthalten im Gegensatz zu anderen Naturdüngern sehr viel Stickstoff. Während des Zersetzungsprozesses werden weitere wichtige Mineralstoffe frei, die das Pflanzenwachstum begünstigen.
So geht’s:
Schneiden Sie die gesammelten Haare schön klein und mischen Sie sie unter die Pflanzenerde. Bis die Wirkung einsetzt, braucht es aber Geduld: Haare lösen sich nur langsam auf, sodass es sehr lange dauert, bis alle Nährstoffe aus den Haaren an die Pflanze abgegeben sind.
Welche Pflanzen mögen’s besonders?
Langsam wachsende Zimmer- und Gewächshauspflanze, aber auch unter Orchideenliebhabern ist der Dünger aus Barthaaren ein echter Geheimtipp: Er pflegt die empfindlichen Zimmerpflanzen, ohne sie zu überdüngen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Mit Kompost kombiniert sind Haare ein optimaler Langzeitdünger.
3. Eierschalen
Wer viel backt oder gerne Eierspeisen isst, kann die Eierschalen als Pflanzen- und Blumendünger weiterverwerten (und so können Sie übrigens nach Ostern gut Ihre Ostereier verwerten). Eierschalen bestehen zum Großteil aus Kalk, und der ist ein guter Dünger für saure Böden. Er neutralisiert die Bodensäure, erhöht den pH-Wert der Pflanzenerde und ermöglicht die Aufnahme anderer Nährstoffe.
So geht’s:
Zerkleinern Sie die Eierschalen von 2 bis 3 Eiern mit einem Mörser oder einem Fleischklopfer so klein wie möglich. Mischen Sie die zerkleinerten Schalen unter Ihr Gießwasser. Die Menge von 2 bis 3 Eierschalen reicht ungefähr für eine große Kanne. Lassen Sie das Wasser vor dem Gießen noch bis zu zwölf Stunden stehen: Je länger die Schalen eingeweicht werden, desto mehr Kalk geben sie an das Gießwasser ab.
Welche Pflanzen mögen’s besonders?
Kalkliebende Pflanzen sind Christrosen, Leberblümchen, Flieder, Schnittlauch, Lavendel, Rittersporn, Nelken und Geranien.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
In vielen Gegenden ist das Leitungswasser ohnehin sehr kalkhaltig. Hier sollten Sie mit dem Eierschalen-Dünger eher vorsichtig sein, denn zu viel Kalk verschlechtert die Bodenqualität langfristig.
4. Bier
Wer wird denn das abgestandene Bier vom vorigen Abend gleich wegschütten? Verwenden Sie es stattdessen als nahrhaften Pflanzendünger. Bier ist ein sehr reichhaltiges Getränk, und diese Nährstoffe tun auch Ihren Pflanzen gut.
So geht’s:
Mischen Sie die Bierreste im Verhältnis 1:2 mit Wasser und gießen Sie damit Ihre Blumen und Pflanzen. Wenn Sie ein- bis zweimal im Monat mit diesem Bierwasser gießen, bleiben Ihre Pflanzen lange am Leben und blühen intensiver.
Welche Pflanzen mögen’s besonders?
Alle Garten- und Zimmerpflanzen, die im Sommer viel Sonne und frische Luft gewohnt sind, freuen sich über den Bierdünger.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Unverdünntes abgestandenes Bier ist eine optimale Blattpflege, der die Blätter Ihrer Pflanzen zum Glänzen bringt. Dazu einen Wattebausch in das Bier eintauchen und damit die Blätter vorsichtig betupfen.
5. Kartoffelwasser
Kartoffelwasser als Dünger: Das ist ein altes Hausmittel, das schon unsere Großmütter kannten. Während des Kochvorgangs werden viele Mineralstoffe und Vitamine aus den Kartoffeln an das Wasser abgegeben. Diese sind wichtig für ein gesundes Wachstum der Pflanzen.
So geht’s:
Fangen Sie nach dem Kochen das Kartoffelwasser auf und lassen Sie es abkühlen. Anschließend können Sie Ihre Pflanzen direkt damit gießen. Düngen Sie einmal pro Woche mit dem Kartoffelwasser, werden Ihre Pflanzen hervorragend gedeihen und schön blühen.
Welche Pflanzen mögen’s besonders?
Der Kartoffelwasserdünger eignet sich für alle Zimmer- und Balkonpflanzen.
♥ Grüß Gott-Gartentipp:
Nehmen Sie zum Düngen nur ungesalzenes Kartoffelwasser, etwa von Pellkartoffeln. Denn Salz entzieht dem Boden seine Nährstoffe und schadet den Pflanzen auf Dauer.
Text: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionSO MACHEN SIE DÜNGER AUS BRENNNESSELN
Füllen Sie einen großen Behälter mit frisch geschnittenen Brennnesseln und füllen Sie ihn bis zum Rand mit Wasser auf. Verwenden Sie dazu, wenn es geht, Regenwasser aus der Regentonne. Anschließend können Sie den Bottich mit einem Gitter oder einem Holzbrett abdecken.
Rühren Sie nun die Flüssigkeit jeden Tag um. Sobald die Gärung einsetzt, bilden sich Schaum und Bläschen und ein unangenehmer Geruch entsteht – dann brauchen Sie nicht mehr rühren.
Nach 2 bis 3 Wochen bilden sich keine Bläschen mehr und die Jauche bekommt eine dunkle Färbung. Dann können Sie die fertige Brennnesseljauche als Dünger für Ihren Garten verwenden.
Frühjahrsputz Teil 4: Flecken entfernen
Frühjahrsputz Teil 4: Flecken entfernen
So entfernen Sie Flecken
Rotweinflecken entfernen
Zunächst mischen Sie eine Reinigungslösung aus ½ TL Spülmittel und zwei Tassen lauwarmem Wasser, dazu einen Essigreiniger aus einer Tasse Essig und einer Tasse lauwarmem Wasser. Füllen Sie beides in je eine Spraydose.
Bei den meisten Oberflächen und Bezügen entfernen Sie Weinflecken, indem Sie den Fleck zuerst mit der Reinigungslösung besprühen und dann mit einem feuchten Tuch reiben. Im nächsten Schritt dann den Fleck mit dem Essigreiniger besprühen und erneut mit einem feuchten Tuch reiben. Schließlich mit einem weiteren Tuch trockenreiben.
Weiße Textilien können Sie in Buttermilch einweichen. Da Milchsäure eine relativ starke Säure ist, empfiehlt sich dieses Hausmittel vor allem bei weißen Textilien, etwa bei Tischdecken.
Wachsflecken entfernen
Die beste Methode, um Wachs auf glatten Oberflächen wie Holztischen und Arbeitsplatten zu entfernen:
- Füllen Sie eine Plastiktüte mit Eis und drücken Sie sie auf den frischen Wachsfleck.
- Wenn das Wachs getrocknet ist, kratzen Sie es mit einem Messer, einer Spachtel oder einer alten Kreditkarte ab.
- Danach behandeln Sie die Stelle mit ein wenig Spülmittel und wischen mit einem feuchten Tuch nach.
Tischtücher und Leinenservietten können Sie auch ins Tiefkühlfach legen, damit das Wachs schneller aushärtet. Nach kurzer Zeit sollte das Wachs abbröckeln. Für die verbleibenden Wachsreste legen Sie den Fleck zwischen zwei Löschblätter und bügeln ihn aus. Das Löschpapier saugt das flüssige Wachs auf.
Blutflecken entfernen
Wenn der Blutfleck noch frisch ist, den Stoff sofort in kaltem Wasser einweichen. Meist reicht das aus, um die Flecken zu entfernen.
Etwas schwieriger ist es, wenn die Flecken schon eingetrocknet sind: Dann hilft es, die Textilien in kaltem Wasser einzulegen, auszuwringen und den Fleck mit Backpulver zu bestreuen. Zwei Stunden einwirken lassen.
Alternativ klappt es auch mit Kernseife oder einer in Wasser aufgelösten Aspirintablette. Danach normal in der Waschmaschine waschen.
Teeflecken und Kaffeeflecken entfernen
Kaffeeflecken und Teeflecken auf Textilien (Zelttuch, Baumwolle, Leinen, Samt, Seide, Wolle) entfernen Sie, indem Sie den Fleck zunächst mit einer Essiglösung besprühen. Mit einem feuchten Tuch über die Stelle reiben und dann mit einer Ammoniaklösung (1 TL Ammoniak auf eine Tasse Wasser) besprühen. Wieder mit einem feuchten Tuch reiben und schließlich mit einem weiteren Tuch trockenreiben.
Bei Holzoberflächen verwenden Sie ein wenig Spülmittel und anschließend eine Holzpolitur.
Bei Kaffeeflecken an den Wänden hilft Allzweckreiniger: Die Flecken zuerst damit behandeln und danach mit Haushaltsreiniger. Mit einem feuchten Tuch nachwischen.
Tintenflecken aus Kleidung entfernen
Schnell und einfach geht es meist mit einem Tintenkiller, wie in der Schule: Einfach den Tintenfleck mit dem Stift behandeln, und schon verschwindet die Tinte!
Falls nicht, verwenden Sie Salz: Den frischen Tintenfleck mit ein wenig Haushaltssalz bestreuen und gut einwirken lassen. Anschließend wie gewohnt waschen.
Oder Sie reiben den Tintenfleck mit ein wenig Essig ein und lassen ihn einwirken. Danach wie gewohnt in der Waschmaschine waschen. Aber testen Sie vorher an einer verdeckten Stelle, ob der Stoff die Behandlung mit dem Essig verträgt. Damit vermeiden Sie unschöne Flecken.
Bei empfindlichem Gewebe oder Textilien: Zuerst den Tintenfleck mit Milch vorsichtig einweichen und danach mit Weingeist aus der Apotheke abreiben und dann auswaschen.
Ketchupflecken entfernen
Frischen Ketchup-Fleck entfernen
Ketchup, der noch nicht in die Kleidung oder den Teppich eingedrungen ist, sofort entfernen. Das Gewebe straff ziehen und den Ketchup mit der Rückseite eines Messers abstreifen. Danach mindestens 15 Minuten in kaltem Wasser einweichen und normal waschen.
Eingetrockneten Ketchup-Fleck entfernen
Bei sehr hartnäckigen, eingetrockneten Flecken die Stelle mit Essigwasser einweichen und dann mit Seifenlauge auswaschen. Wenn möglich, die Kleidung oder den Teppich in der Sonne trocknen lassen: Ketchup-Flecken bleichen dann aus.
♥ Grüß Gott-Tipp: Ketchup unfallfrei dosieren
Nach dem ersten Öffnen der Ketchupflasche bekommt man den Ketchup meist nicht gleich aus der Flasche. Stecken Sie einfach einen Strohhalm in die Flasche, sodass sich die Oberflächenspannung verringert und Luft hineinkommt. Danach lässt sich der Ketchup unfallfrei dosieren.
UNBEDINGT VORHER TESTEN!
Testen Sie vor dem Fleckenentfernen unbedingt an einer verdeckten Stelle, ob das Material die gewünschte Behandlung verträgt. Sonst könnten die Farben ausbleichen oder sich verändern.
Frühjahrskur mit Wildkräutern
Frühjahrskur
Mit diesen 6 Kräutern kommt Ihr Körper in Schwung
Diese 6 Wildkräuter eignen sich für eine Frühjahrskur
1. Brennnessel
Brennnesseln werden oft nur als lästiges Unkraut im Garten wahrgenommen, dabei können sie viel mehr als nur rote Pusteln auf der Haut verursachen. Denn die Brennnessel wirkt entschlackend und entwässernd und hat eine blutreinigende Kraft. Sie ist eine wahre Mineralbombe und enthält sehr viel Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium – nach den Wintermonaten genau das Richtige für den Körper.
Besonders die jungen, frischen Blätter eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Tee. Wer seinen Körper richtig entschlacken möchte, macht am besten eine vierwöchige Tee-Kur mit reinen Brennnesselblättern. Trinken Sie dazu jeden Tag zwei Tassen frisch aufgebrühten Brennnesseltee. Aber Achtung: Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen sollten Brennnesseln nicht anwenden!
2. Gundermann
Gundermann, auch Gundelrebe genannt, ist eine wertvolle Bereicherung in der Küche und der Hausapotheke. Er bindet Harnsäure und Schwermetalle im Körper und spült sie hinaus. Oft wird er auch als „Gesundbleibepflanze“ bezeichnet, da er das Schlechte und Störende ausschwemmt, damit man gar nicht erst krank werden kann. Zudem wirkt er belebend und löst die Winterstarre im Körper.
Gundermann hat einen stark erdigen und wild-würzigen Geschmack. Seine Blätter und lila Blüten können Sie einfach mit in den Salat streuen. Dadurch bekommt er ein besonders charakteristisches Aroma und sieht schön bunt aus. Gundermannblätter sind auch ideal zum Würzen herzhafter Speisen.
3. Löwenzahn
Löwenzahn wächst auf fast jeder Wiese und gehört zu den ersten Blumen im Frühjahr, die anfangen zu blühen. Löwenzahn enthält viele Bitterstoffe, die den Stoffwechsel und die Verdauung anregen. Mit viel Vitaminen und Spurenelementen bringt er den Körper nach der kalten Jahreszeit wieder in Schwung. Zusätzlich hilft er gegen Übersäuerung und hat eine blutreinigende Wirkung.
Am besten verwenden Sie die noch jungen Blätter des Löwenzahns, da diese nicht ganz so bitter schmecken. Einfach in grobe Stücke schneiden und mit in den Salat geben. Lecker ist auch ein Salat aus Tomaten und Löwenzahnblättern mit Essig-Öl-Dressing.
4. Giersch
Auch Giersch ist für viele nicht mehr als ein unbeliebtes Unkraut im Garten. Dabei enthält Giersch besonders viel Vitamin C und ist reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Magnesium. Im Körper wirkt er entschlackend und schwemmt eingelagerte Säuren und Giftstoffe aus. Zudem bringt er die Verdauung und den Stoffwechsel auf Hochtouren und vertreibt so die Frühjahrsmüdigkeit.
Giersch kann als Salat oder Tee zubereitet werden. Für den Salat eignen sich vor allem die jungen, frischen Blätter – die schon etwas älteren Blätter ergeben guten Tee. Besonders fein schmeckt Gierschwasser: Füllen Sie eine Karaffe mit stillem Wasser und legen Sie ein paar Gierschblätter hinein. Lassen Sie das Gierschwasser 5 bis 6 Stunden ziehen.
5. Spitzwegerich
Spitzwegerich hilft nicht nur bei Erkältungen, gegen juckende Insektenstiche oder gegen Blasen vom Wandern, sondern kann noch viel viel mehr: Denn Spitzwegerich kurbelt den Stoffwechsel an und reguliert die Verdauungstätigkeit im Körper. Seine blutreinigende, entgiftende und entschlackende Wirkung macht ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Frühjahrskur. Im Jahr 2014 wurde er sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt!
Spitzwegerich können Sie wie normalen Salat behandeln, einfach eine Handvoll Blätter klein schneiden und mit in Ihren Salat geben. Da Spitzwegerich einen pilzartigen Geschmack hat, eignet er sich auch hervorragend zum Verfeinern von Pilzgerichten.
6. Gänseblümchen
Wenn die Gänseblümchen im Garten blühen, dann ist der Frühling endlich da! Fast jeder hat sie im Garten, aber viele wissen nicht, dass man ihre Blüten essen kann. Die kleine zierliche Pflanze unterstützt den gesamten Stoffwechsel und die Verdauung und wirkt blutreinigend. Der Volksmund sagt: „Das erste Gänseblümchen, das man sieht, soll man essen, dann bleibt man das ganze Jahr gesund.“
Frisch gepflückte Blüten eignen sich besonders als schöne Dekoration im Salat oder bei Pfannkuchen. Mit ihrem leicht nussigen Geschmack werten Gänseblümchen aber Speisen nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich auf.
Wildkräuterrezepte von Kräuterfee Doris
Zum Abschluss hat uns Kräuterfee Doris noch zwei raffinierte Wildkräuterrezepte für die Frühjahrskur verraten. Viel Spaß damit!
Grüne-Kraft-Suppe
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 3 Kartoffeln
- Je eine Hand voll frisch gesammelte Brennnessel-, Löwenzahn-, Spitzwegerich-, Gundermann-, Schafgarbe- und Gierschblätter
- 1 Liter Brühe
- 1 EL Crème fraîche
- etwas Butter
- Kräutersalz, Pfeffer, Muskat
- Ein paar Gänseblümchen als Dekoration
Zubereitung
-
Die Zwiebel klein hacken, die Kartoffeln würfeln und die Kräuter waschen und kleinschneiden.
-
Zwiebelwürfel in Butter andünsten, Kartoffelwürfel dazugeben und kurz mitschmoren lassen. Dann Kräuter dazugeben, mit einem Liter Brühe aufgießen und 15 Minuten langsam dahinkochen lassen.
-
Alles pürieren und mit Kräutersalz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Mit einem Klecks Crème fraîche verfeinern und mit Gänseblümchen dekorieren. Fertig!
Tipp
Je nach eigenem Geschmack können Sie das Mengenverhältnis der einzelnen Kräuter variieren: Die Suppe lässt sich zum Beispiel auch nur mit Brennnesselblättern zubereiten.
Kräuter-Power-Smoothie
Frische Wildkräuter kombiniert mit Obst: Mit dem Kräuter-Power-Smoothie von Kräuterfee Doris schöpfen Sie wieder neue Kraft.
Zutaten
- Frisch gesammelte Brennnessel-, Löwenzahn-, Gundermann- und Gierschblätter
- Ein paar Äpfel
- Eine Banane
- Etwas Honig
Zubereitung
-
Die Äpfel vierteln, die Banane in grobe Stücke schneiden und die Kräuter kurz waschen.
-
Äpfel, Bananen und Kräuter in einen Mixer geben und zu einem Smoothie mixen. Wenn nötig, ein bisschen Wasser dazugeben.
-
Je nach Geschmack können Sie den Smoothie mit etwas Honig süßen.
Tipp
Frische Kräutersmoothies schmecken besonders gut, wenn sie mit Obst kombiniert werden: Durch die Süße des Obstes werden die bitteren Wildkräuter etwas abgemildert.
KRÄUTERFEE DORIS
Doris Weirather beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Heil- und Wildkräutern und ist seit 2011 zertifizierte Wildkräuterführerin. In ihrem Kräutergarten hat sie über 120 Kräuter.
WILDKRÄUTER ENTDECKEN
Wenn Sie jetzt noch mehr über Wildkräuter, ihre Bedeutung und ihre Verwendung erfahren wollen: Von Ende Mai bis Anfang September bietet die Kräuterfee Doris Wildkräuterführungen durchs Tannheimer Tal an.
Mehr Informationen dazu finden Sie auf ihrer Homepage.
Die 6 spektakulärsten Blütenwunder
Blütezeit in den Alpen
Die 6 spektakulärsten Blütenwunder im Alpenland
Krokusblüte am Heuberg
Blütezeit: ab Ende März
Der Heuberg im Inntal eröffnet den alpenländischen Blütenreigen. Während an den Berghängen und in den schattigen Mulden noch die Schneereste vor sich hinschmelzen, sind die Wiesen schon übersät mit Krokussen. Die einmalige lila-weiße Blütenpracht lockt jedes Jahr die Wanderer auf den Heuberg, der mit seinen eher bescheidenen 1338 Metern ein ideales Ziel für die erste Tour des Jahres ist. Eine mittelschwere Wanderung führt vom Samerberg zu den Daffneralmen, wo die Deindlalm und die Laglerhütte ganzjährig geöffnet sind, und von dort zum Gipfel. Aufgepasst: Gegen Ende geht’s ziemlich steil bergauf!
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz in Samerberg (ausgeschildert)
Höhenunterschied
ca. 600 Höhenmeter
Gehzeit
Aufstieg: ca. 1 h 30 min
Abstieg: ca. 1 h 15 min
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Planen Sie einen Spaziergang durch das benachbarte Nußdorf mit ein. Nußdorf wird auch das Golddorf genannt, weil es schon unzählige Preise bei Dorfwettbewerben gewonnen hat und deshalb sogar als eines der schönsten Dörfer Europas gilt.
Mehr Info
Krokusblüte am Heuberg
Kirschblüte in Zug
Blütezeit: ab Mitte April
In der Stadt Zug in der Schweiz dreht sich alles um die Kirschen, sogar ein Kirschtorten-Museum gibt es dort. Über 400 Jahre alt ist die Kultur der Zuger Chriesi, wie die Kirschen in der Schweiz heißen. Die Kirschbäume sind jedes Jahr die ersten blühenden Obstbäume –und es gibt sogar ein eigenes Blütentelefon (0041 723 6800), das darüber informiert, wie weit sie sind. Bei einer leichten Wanderung durch das Chriesiland erleben Sie die weiße Blüte in voller Pracht. Der Weg führt vom Bahnhof in Zug entlang des Zugersees nach Oberwil, wo die besten Kirschen des Zugerlandes wachsen sollen.
Ausgangspunkt
Bahnhof in Zug
Höhenunterschied
ca. 128 Höhenmeter
Gehzeit
ca. 1 h 30 min
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Probieren Sie unbedingt die berühmte Zuger Kirschtorte, die offiziell zum kulinarischen Erbe der Schweiz zählt. Das Zuger Kirschwasser ist auch ein Schlückchen wert.
Mehr Info
Kirschblüte in Zug
Apfelblüte in Südtirol
Blütezeit: ab Ende April/Anfang Mai
Fast eine Million Tonnen Äpfel ernten die Südtiroler pro Jahr. Im Frühling bedeutet das Millionen und Abermillionen Apfelblüten. Die ganze Region von Meran bis zum Eisacktal bedeckt ein zart-rosa Blütenteppich. Da kommen nicht nur Naturliebhaber ins Schwärmen. Die ersten Blüten öffnen sich in der Regel in den wärmeren Gebieten rund um Meran. Dort laden die sogenannten Waalwege, die alten Bewässerungskanäle der Obstbauern, zu besonders schönen Wanderungen durch das Blütenmeer ein. Der längste Waalweg ist der 12 Kilometer lange Marlinger Waalweg mit herrlichen Panoramablicken. Da es fast eben dahin geht, ist er auch für Kinder bestens geeignet. Die Wanderung endet im Dorf Lana, von dort bringt Sie der Bus zurück.
Ausgangspunkt
Parkplatz in Töll neben dem Wasserkraftwerk
Höhenunterschied
ca. 170 Höhenmeter
Gehzeit
ca. 3 h
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Entdecken Sie die Südtiroler Köstlichkeiten auf dem Bauernmarkt in der Meraner Altstadt: ab April jeden Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Narzissenblüte im Ausseerland
Blütezeit: ab Mitte Mai
Im Ausseerland im Salzkammergut ist es die Narzissenblüte, die die Besucher staunen lässt. Rund um den Altausseer See und den Grundlsee bis hinauf zu den Almwiesen des 1837 Meter hohen Loser blühen die weißen Narzissen, die auch Dichter-Narzissen genannt werden. Genießen lässt sich das Naturschauspiel bei einer Wanderung um den romantischen Altausseer See, auf einem der schönsten Rundwanderwege im Salzkammergut. Vor der Kulisse von Trisselwand, Loser und dem Dachstein-Gletscher geht’s ganz gemütlich 7,5 Kilometer dahin, mit vielen Verschnaufpausen auf den Bankerln, die rund um den See warten.
Ausgangspunkt
Altausseer See beim Parkplatz am Westufer
Höhenunterschied
ca. 130 Höhenmeter
Gehzeit
ca. 2 h 30 min
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Im Mai wird im Ausseerland das Narzissenfest gefeiert, das mit einem großen Blumenkorso durch Bad Aussee endet.
Mehr Info
Narzissenblüte im Ausseerland
Orchideenblüte im Nationalpark Gesäuse
Blütezeit: ab Ende Mai/Anfang Juni
Ein ganz besonderes Schmankerl für Blumenfreunde ist die Orchideenblüte im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark. Mehr als 50 Orchideenarten wachsen dort in allen Farben und Formen – unscheinbar die einen, geradezu prahlerisch die anderen. Die seltenen Pflanzen begeistern aber nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre Besonderheiten, durch die sie beispielsweise Insekten anlocken. Alles darüber erzählen Ihnen die Nationalpark-Ranger auf einer geführten Orchideen-Wanderung oder einem etwas kürzeren Orchideen-Spaziergang.
Information und Anmeldung
Informationsbüro Nationalpark Gesäuse
Hauptstraße 35
A-8911 Admont
Telefon 0043 3613 21160-20
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Erfrischen Sie sich nach der Orchideen-Wanderung mit einer Gesäuse-Perle, einer Natur-Limonade aus dem Gesäuse.
Mehr Info
Nationalpark Gesäuse
Alpenrosenblüte am Fellhorn
Blütezeit: ab Ende Juni
Bis zu 100 Jahre alt wird die Alpenrose (bei der es sich eigentlich um eine Rhododendron-Art handelt), und jedes Jahr im Frühsommer erblüht sie aufs Neue. Am Fellhorn im Allgäu bietet sich dann ein unvergesslicher Anblick. Der Berg ist übersät mit Almrausch, wie die Alpenrose auch genannt wird, und leuchtet in sattem Rot. Tausende Wanderer zieht es dann nach Oberstdorf und von dort auf den Blumenberg. Ein sehr schöner leichter Rundwanderweg ist der 6,5 Kilometer lange Zwei-Länder-Weg, bei dem der größte Teil des Aufstiegs mit der Karwendelbahn erfolgt.
Ausgangspunkt
Riezlern an der Kanzelwandbahn
Höhenunterschied
ca. 354 Höhenmeter
Gehzeit
ca. 2 h
♥ Unser Grüß Gott-Tipp
Auf dem Burmiwasser-Erlebnispfad gleich zu Beginn der Wanderung gibt es vor allem für Kinder viel zu entdecken und auszuprobieren. Und am 2. Juli wird auf dem Fellhorn ein großes Bergfest zu Ehren der Alpenrose gefeiert.
Mehr Info
Alpenrosenblüte am Fellhorn
Text und Recherche: Rosina Wälischmiller
Schreiben Sie eine E-mail an die RedaktionNatürlich schlafen mit Kräutern
Schlafstörungen
Mit diesen 5 Kräutern schlafen Sie natürlich besser
Mit diesen 5 Kräutern schlafen Sie ruhig ein und gut durch
1. Lavendel
Lavendel ist mit seinen lila Blüten nicht nur ein fröhlicher Hingucker im Garten, sondern auch eine beliebte Heilpflanze. Bereits sein intensiver Duft wirkt entspannend und schlaffördernd auf unseren Körper. Er ist ideal, um nach einem stressigen Tag zur Ruhe zu kommen. Zudem wirkt sich Lavendel positiv auf die Schlaftiefe aus, das heißt, man schläft tiefer und wacht nachts nicht so oft auf. Ein netter Nebeneffekt: Hausstaubmilben mögen Lavendel nicht.
Die getrockneten Lavendelblüten eignen sich ideal als Füllung für kleine Kissen, die Sie aufs Nachttischkästchen oder mit ins Bett legen können. Solche Lavendelsäckchen helfen übrigens auch zur Entspannung in Situationen, in denen man nervös ist, zum Beispiel bei Prüfungen. Als Einstimmung auf den Schlaf können Sie auch ein paar Tropfen Lavendelöl in eine Duftlampe geben. Eine Tasse Tee aus Lavendelblüten vor dem Schlafengehen hilft ebenfalls bei Schlafstörungen. Allerdings ist der Tee eher stark, und den Geschmack von Lavendel mag nicht jeder.
2. Baldrian
Baldrian ist eine der bekanntesten Einschlafhilfen überhaupt. Er wirkt beruhigend und entspannend auf den Körper, ohne die Konzentration zu mindern. Baldrian stärkt die Nerven und hilft, die eigene innere Unruhe und das Gedankenkarussell zu stoppen, die meist der Grund für Schlafprobleme sind. Baldrian verkürzt zudem die Einschlafzeit und Sie können besser und erholsamer durchschlafen.
Der Wirkstoff des Baldrians sitzt in der Wurzel. Diese lassen sich im Herbst oder Frühjahr ausgraben und zu Baldriantropfen verarbeiten. Dazu müssen Sie die Wurzel für 6 Wochen in 80%-igen Alkohol einlegen, damit die Inhaltsstoffe gelöst werden können. Den fertigen Pflanzenauszug nehmen Sie dann in Form von einigen Tropfen und am besten mit Wasser verdünnt zum Abendessen ein.
3. Hopfen
Seine Berühmtheit verdankt der Hopfen natürlich vor allem dem Bier. Dabei eignet sich Hopfen auch hervorragend als natürliches Schlafmittel. Denn die weiblichen Zapfen des Hopfens stecken voller ätherischer Öle und Bitterstoffe, die beruhigend auf unseren Körper wirken und gegen innere Unruhe und Überreizung helfen. Hopfen stößt den Schlaf an, sodass Sie besser ein- und durchschlafen können.
Aus den Hopfenblüten können Sie sich einen Hopfentee zubereiten und etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen trinken. Allerdings schmeckt dieser Tee oft etwas gewöhnungsbedürftig, er ist sehr stark im Geschmack und riecht intensiv. Wenn Sie das nicht mögen, können Sie auch einfach ein kleines Leinenkissen mit getrockneten Hopfenzapfen füllen und mit ins Bett legen. Durch die Körperwärme wird der Duft des Hopfens freigesetzt, der beim Einschlafen hilft.
Übrigens, wo wir grad vom Bier gesprochen haben: Alkohol fördert das Einschlafen zwar auch, stört aber den Schlaf insgesamt, sodass man nachts häufig aufwacht. Also lieber kein Bier als Betthupferl trinken!
4. Zitronenmelisse
Bereits im Mittelalter war die Zitronenmelisse aufgrund ihrer Heilkraft ein fester Bestandteil in den Klostergärten, sie musste sogar per Verordnung angebaut werden. Zitronenmelisse beruhigt sanft und wirkt besonders mild auf den Körper. Sie wird auch als Nervenkraut bezeichnet, da sie bei Überreizung wie Stress oder innerer Unruhe hilft und nervöse Zustände lösen kann. Durch diese wunderbar ausgleichende Wirkung kann sie bei Schlafstörungen helfen.
Die frischen Blätter der Zitronenmelisse eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Tee. Am besten trinken Sie abends, kurz vor dem Schlafengehen, eine Tasse davon. Das hilft, um zur Ruhe zu kommen. Aus den Blättern lassen sich auch Tropfen herstellen, die Sie ebenfalls abends einnehmen können. Ein Melissenbad ist ebenfalls sehr entspannend: Geben Sie dazu eine Handvoll getrocknete Melissenblätter in einen Teefilter und hängen Sie ihn in Ihr warmes Badewasser.
5. Kamille
Kamille wird gerne als Heilpflanze gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt – von Halsweh bis Bauchschmerzen. Aber auch, wenn Sie schlecht schlafen, kann Ihnen Kamille helfen. Denn sie löst die innere Unruhe und beruhigt sanft, sodass das Einschlafen erleichtert wird. Aufgrund ihrer milden Wirkung eignet sich Kamille auch für Kinder und Kleinkinder, die nicht schlafen können. Zudem sind der Duft und der Geschmack von Kamille bei den Kleinen meist beliebter als der von Lavendel.
Mit den getrockneten Blüten der Kamille können Sie ein kleines Leinensäckchen befüllen. Das Säckchen legen Sie dann einfach mit ins Bett oder aufs Nachttischkästchen. Zusätzlich können Sie sich aus den getrockneten Blüten eine Tasse Tee aufgießen. Das hilft zur Beruhigung vor dem Schlafengehen. Am besten probieren Sie einfach aus, was Sie oder Ihr Kind am liebsten mögen.
So können Sie Ihr eigenes Kräuterkissen selber machen
Ein mit Kräutern gefülltes Kissen kann bei Schlafstörungen eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Körper haben. Kräuterfee Doris hat uns eine Anleitung für ein selbstgemachtes Kräuterkissen verraten:
♥ 200 g getrocknete Kräuter – zum Beispiel Lavendel, Hopfen, Melisse und Kamille
♥ vielleicht etwas Dinkelspreu
♥ eine Leinen-Kissenhülle, etwa 15 x 15 cm
Zuerst die gut getrockneten Kräuter von Blumenstielen befreien, damit es später nicht durchs Kissen pikst. Dann die Kräuter grob zerkleinern und mischen.
Jetzt wird die Kissenhülle mit der Kräutermischung befüllt und zugenäht. Wenn Sie nicht genügend Kräuter zur Verfügung haben, können Sie die Mischung auch mit etwas Dinkelspreu auffüllen.
Das fertige Kräuterkissen legen Sie am besten neben Ihr Kopfkissen oder aufs Nachttischkästchen. Wenn Sie das Kissen ab und zu schütteln und drücken, intensiviert sich der Geruch immer wieder neu, da die ätherischen Öle aus den getrockneten Kräutern austreten. So hält das Kräuterkissen bis zu zwei Jahre.
Je nach Vorliebe können Sie natürlich auch nur eines der Kräuter verwenden und Ihr Kissen ausschließlich damit befüllen.
Die Informationen in diesem Artikel dürfen nicht als Ersatz für eine professionelle Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Bitte wenden Sie sich zur Diagnosestellung und Beratung an Ihren Arzt.
KRÄUTERFEE DORIS
Doris Weirather aus dem Tannheimer Tal beschäftigt sich schon lange mit Kräutern. Seit 2011 ist sie zertifizierte Wildkräuterführerin. Ob Erkältung, Frühjahrsmüdigkeit oder Schlafstörungen – Doris weiß genau: „Für alles ist ein Kraut gewachsen.“
MEHR VON UNSERER EXPERTIN
In der neuen Kräuterfibel von Kräuterfee Doris finden Sie noch weitere nützliche Informationen zu Wildkräutern: Eine ausführliche Beschreibung von 22 Heilpflanzen und deren Anwendung, eine Anleitung zur Herstellung eines Balsams sowie feine Rezepte für die Küche.
Mehr Informationen zur Kräuterfibel finden Sie auf ihrer Homepage.
Frühjahrsputz Teil 1: Die Küche
Frühjahrsputz Teil 1: Die Küche
So bringen Sie Ihre Küche wieder zum Glänzen
Herd und Backofen reinigen
Beim Frühjahrsputz in der Küche stehen Backofen und Herd natürlich ganz oben auf der Liste. Gerade die Backofenreinigung gehört für viele zu den unangenehmsten Tätigkeiten in der Küche. Deshalb sollten Sie angeschmorte Essensreste oder Ölspritzer am besten gleich entfernen, bevor sie sich in die Oberfläche brennen. Benutzen Sie dafür ein Tuch mit einem Reinigungsmittel, das nicht scheuert.
Jedes halbe Jahr sollten Sie sich den Backofen ausführlich vornehmen:
- Reinigen Sie Roste und Seitenführungen mit Spülmittel und eventuell einer Bürste oder Stahlwolle.
- Ein verkrustetes Backblech lässt sich einfach mit Haushaltssalz säubern. Dazu großzügig Salz aufs Backblech streuen und bei 50 Grad 15 Minuten im Ofen lassen. Anschließend lässt sich das Blech leicht mit Wasser reinigen.
- Verwenden Sie für das Innere des Backofens einen nicht-alkalischen Ofenreiniger. Dabei schützen Sie Gummihandschuhe vor den basischen Bestandteilen mancher Ofenreiniger, die die Haut verätzen können.
Ceranfelder reinigen Sie mit einem feuchten Tuch und Spülmittel. Scheuernde Schwämme oder Reinigungsmittel können die Oberfläche leicht verkratzen!
Bei Edelstahl-Herden wischen Sie die Oberfläche mit warmem Wasser und Spülmittel und trocknen sie mit einem sauberen Tuch. Danach tragen Sie eine Edelstahl-Politur auf und polieren sie mit einem trockenen Tuch glänzend.
Dunstabzugshaube reinigen
Egal, welche Dunstabzugshaube Sie haben, eines ist allen gemeinsam: Der Fettfilter sollte regelmäßig gründlich gereinigt werden, am besten einmal im Monat. Ansonsten besteht bei Überfettung sogar Brandgefahr.
- Entnehmen Sie den Fettfilter aus der Haube. Details dazu finden Sie in der Bedienungsanleitung.
- Reinigen Sie ihn im Spülbecken mit warmem Wasser und Spülmittel. Bei hartnäckiger Verschmutzung verwenden Sie eine Bürste oder Stahlwolle. Unser Tipp: Reinigen Sie den Fettfilter allein und bei hoher Temperatur in der Spülmaschine.
- Danach mit einem Tuch trockenreiben und wieder einbauen.
Je nachdem, wie häufig und intensiv Sie kochen, sollten Sie alle sechs bis zwölf Monate den Kohlefilter tauschen.
Bei einer Dunstabzugshaube aus Edelstahl wischen Sie zunächst die Oberflächen mit einem feuchten Tuch und ein wenig Spülmittel ab. Danach mit einem sauberen Tuch trockenreiben, Edelstahl-Politur auftragen und mit einem trockenen Tuch glänzend polieren.
Kühlschrank reinigen
Alle drei bis sechs Monate ist es Zeit für eine Generalreinigung des Kühlschranks. Verstauen Sie dazu alle Lebensmittel in einer Kühlbox.
Saugen Sie zuerst den Kühlschrank aus, um Speisereste zu entfernen. Reinigen Sie dann die Gemüsefächer mit warmem Wasser und Spülmittel. Aber Vorsicht: Zu heißes Wasser kann das Plastik brechen! Trocknen Sie anschließend mit einem sauberen Tuch nach.
Mit einer Lösung aus einem Liter warmem Wasser und 2 EL Backpulver die Innenseite der Tür, die Fächer und die Wände wischen. Spülen Sie das Tuch gut aus, dann reinigen Sie mit der Backpulver-Lösung die Dichtungen gründlich bis in die Ecken. Anschließend trockenwischen.
Und jetzt hilft es nichts: Sie müssen den Kühlschrank von der Wand wegschieben, damit Sie die Kühlrippen an der Rückwand abbürsten können. Dabei saugen Sie am besten auch gleich unter dem Kühlschrank und reinigen die Wand dahinter.
Für die Außenseiten können Sie Allzweckreiniger nehmen. Bei Edelstahl-Kühlschränken die Front mit einem feuchten Tuch abwischen. Anschließend tragen Sie eine Edelstahl-Politur auf und polieren sie glänzend.
Spüle reinigen
Die meisten Oberflächen eines Spülbeckens können Sie mit einem nassen Tuch mit etwas Spülmittel oder Allzweckreiniger gut reinigen. Wischen Sie vom Rand zum Abfluss. Zuletzt nochmal mit Wasser nachschwenken und trockenwischen.
Tipp zum Zeitsparen: Füllen Sie das Becken bis zum Rand mit warmem Wasser und geben Sie dann einige Gebissreiniger-Tabletten dazu. Das beseitigt Flecken.
Edelstahlbecken reinigen Sie mit einem nassen Tuch mit etwas Spülmittel entlang der Struktur. Danach sofort trockenwischen, sonst können Wasserflecken entstehen. Tragen Sie anschließend eine dünne Schicht Edelstahl-Politur auf. Danach polieren Sie die Fläche, auch hier wieder entlang der Struktur, mit einem trockenen Tuch.
Arbeitsplatten reinigen
Die gängigsten Arbeitsflächen in Küchen sind aus Laminat, Granit oder Edelstahl. Alle benötigen unterschiedliche Pflege, aber sie haben eines gemeinsam: Wischt man sie sofort nach der Zubereitung eines Essens, spart man später jede Menge Zeit.
Laminat: Reinigen Sie laminierte Flächen mit einem feuchten Schwamm und einem Spritzer Allzweckreiniger. Wischen Sie die Arbeitsplatte kreisförmig –aber seien Sie vorsichtig bei Kanten und Abschlussleisten: Wenn Wasser eindringt, kann sich das Laminat verziehen.
Granit: Bei Granitplatten gehen Sie genauso vor. Achten Sie hier darauf, keine scheuernden Reinigungsmittel zu verwenden, die die Oberfläche verkratzen können.
Edelstahl: Edelstahlflächen reinigen Sie mit einem nassen Tuch mit etwas Spülmittel, sonst entstehen Wasserflecken. Tragen Sie anschließend eine dünne Schicht Edelstahl-Politur auf. Danach polieren Sie die Fläche mit einem trockenen Tuch.
Speisekammer saubermachen
Die jährliche Reinigung der Speisekammer oder des Vorratsschrankes gibt Ihnen nicht nur die Gelegenheit, einmal gründlich sauberzumachen, sondern sich auch von der Sojasoße zu trennen, die schon seit 2006 abgelaufen ist.
Also: Lebensmittel ausräumen, dann saugen und mit Wasser und Spülmittel feucht auswischen. Je nach Oberfläche sofort trocken nachwischen.
Und dann geht’s ans Ausmisten: Kaffeebohnen sind etwa drei Monate frisch. Tabasco hält sich fünf Jahre. Und dazwischen gibt es jede Menge Möglichkeiten für allerhand vergessene Lebensmittel ...
WENIGER IST MEHR
Nicht zu viel Reiniger beim Küchenputz verwenden! Denn zu viele waschaktive Substanzen verschmieren die Oberflächen – dadurch wird sogar eher Schmutz angezogen. In der Regel reichen also ein paar Tropfen Reiniger aus.
MIT SALZ UND ZITRONE
Sie benutzen oft Holzschneidebretter beim Kochen und möchten diese mal gründlich reinigen?
Unser Tipp: Mit einer halben Zitrone das Schneidebrett einreiben und dann mit einer Schicht Salz komplett bedecken. Nach 10 Minuten das Salz mit Hilfe der halben Zitrone in das Brett einreiben. Wenn das Salz schon zu trocken geworden ist, einfach noch ein bisschen Zitronensaft dazutröpfeln. Anschließend mit Wasser abspülen und trocknen lassen.
So wird das Schneidebrett gründlich desinfiziert und riecht angenehm frisch nach Zitrone.
GERÜCHE VERTREIBEN
Das hilft gegen unangenehme Gerüche im Kühlschrank:
- Eine flache Schale mit Backpulver oder Natron
- Eine Tasse mit gemahlenem Kaffeepulver
- Ein halber Apfel oder rohe Kartoffelscheiben
- Ein Stück Vanillestange
- Eine halbe Zitrone oder ein Schälchen mit Zitronensaft
Sauer macht lustig – 2 süße Rezeptideen
Rhabarberkompott
Sauer macht lustig – 2 süße Rezeptideen
GROßMUTTERS RHABARBERKOMPOTT
♥ 800 g Rhabarber, am besten roten
♥ 1 Vanilleschote
♥ 50 g Zucker
♥ 2 TL Speisestärke
Den Rhabarber in schräge, etwa 4 cm lange Stücke schneiden.
Das Mark aus der Vanilleschote herausschaben, mit dem Rhabarber und dem Zucker mischen und 30 Minuten ziehen lassen.
Anschließend langsam bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen und 5 Minuten köcheln lassen.
Die Speisestärke mit 2 EL kaltem Wasser glatt rühren, erneut gut aufkochen und den Topf dabei ab und zu schwenken.
Das Kompott in eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.
Von Rot bis Grün
Die Sorten des Rhabarbers unterscheiden sich grob durch ihre Farbe.
Die Stangen mit roter Haut und rotem Fruchtfleisch sind die mildesten, die mit roter Haut und grünem Fruchtfleisch rangieren in der Mitte, die Stangen mit grüner Haut und grünem Fleisch enthalten die meiste Säure.
ERDBEER-RHABARBERKOMPOTT MIT VANILLEPUDDING
Für das Kompott
♥ 250 g Erdbeeren
♥ 500 g roter Rhabarber
♥ 3 EL Wasser
♥ Zucker nach Geschmack
♥ 1 Stück Zitronenschale
Für den Pudding
♥ 2 Eier
♥ 40 g Zucker
♥ 40 g Speisestärke
♥ 600 ml Milch
♥ 1 Vanilleschote
Für das Kompott den Rhabarber gründlich waschen und in 2 cm große Stücke schneiden. Die Rhabarberstücke in einen Topf geben, mit Zucker bestreuen und das Ganze etwa 10 Minuten ziehen lassen. Dann das Wasser und die Zitronenschale hinzugeben, aufkochen und 3 Minuten kochen lassen.
Die Erdbeeren waschen, vierteln oder achteln und zu dem fertigen Kompott geben. Nun das Rhabarberkompott gut abkühlen lassen.
Für den Vanillepudding verrühren Sie die Speisestärke in 100 ml Milch.
Die Vanilleschote längs halbieren, auskratzen und das Mark zusammen mit der Schote und dem Zucker zur restlichen Milch geben und aufkochen. Lassen Sie die Flüssigkeit etwa 1 Minute kochen, dann vom Herd nehmen und die Vanilleschote entfernen.
Trennen Sie nun die Eier und schlagen das Eiweiß steif. Das Eigelb unter den Vanillepudding rühren und dann das Eiweiß vorsichtig unterheben.
Jetzt können Sie die Masse in eine Puddingform füllen. Diese sollten Sie vorher mit kaltem Wasser ausspülen, damit Sie den Pudding zum Servieren stürzen können.
Vanillepudding und Kompott im Kühlschrank gut kühlen.
Drei Rezepte von der Alm
Almküche
Drei Rezepte von der Gemstelalp im Kleinwalsertal
Über 500 Jahre schon ist die Alpe in Besitz von Sennern, und seit über 200 Jahren gehört sie der Familie Heim. Heute führt Bernhard Heim die Alpe samt Sennerei, die er von seinem Bruder Otti übernommen hat. Im Sommer weiden die Kühe auf den Wiesen zwischen der Alpe und auf dem Hof im Tal, sie liefern ihm beste Milch für seinen Käse. Darüber freuen sich auch die Gäste: Die Alpe ist gut besucht, von Einheimischen wie von Touristen.
Trotzdem hat sie sich ihren ursprünglichen Charakter bewahrt, Bernhard Heim pflegt die Traditionen. Das ist ihm an seiner bio-zertifizierten Landwirtschaft besonders wichtig: die Wahrung der Natur und der Tiere im Einklang mit dem Menschen. Jeden Tag ist er mindestens sechs Stunden im Stall, morgens und abends, zwischendurch zum Füttern, tagein, tagaus. Und im Sommer hat er alle Hände voll damit zu tun, das Heu für den Winter zu mähen und zu richten.
Und dann ist da noch der Hofladen, in dem er seine Produkte das ganze Jahr über verkauft. Gern steht er selbst an der Theke, um seine langjährigen Stammkunden willkommen zu heißen und um ein Schwätzchen zu halten. Auch in diesen Momenten ist er in seinem Element. Mit Leidenschaft und Dankbarkeit für das, was er hat, schafft er all seine vielen Aufgaben – und mit der tatkräftigen Hilfe seiner Familie.
Familie Heim ist es wichtig, dass die Gäste auf der Alpe zufrieden sind. Und nun können auch Sie daran teilhaben – Bernhard Heim hat uns ein drei seiner Rezepte verraten:
Kaiserschmarrn mit Apfelmus
Für diesen Klassiker ist die Hütte bekannt (weit über Vorarlberg hinaus!)
4 Personen • 1 Stunde Zubereitung, 20 Minuten kochen, 30 Minuten ruhen
Für den Kaiserschmarrn
♥ 1 kg Weizenmehl (Type 405)
♥ 1 Prise Salz
♥ 800 ml Milch
♥ 4 Eier
♥ 1 Schuss Rum
♥ etwas Butterschmalz zum Ausbacken
♥ 4 TL Vanillezucker
♥ 80 g Butter zum Karamellisieren etwas Puderzucker zum Überstauben
Für das Apfelmus
♥ 1 kg säuerliche Äpfel
♥ Saft von 1 Zitrone
♥ 3 EL Zucker
♥ 1 Zimtstange
♥ 1 TL Vanillezucker
Für das Apfelmus die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen. Die Äpfel klein würfeln und in eine Schüssel geben. Den Zitronensaft über die Apfelstücke träufeln.
In einem Topf 8 EL Wasser, Zucker, Zimt und Vanillepulver verrühren. Die Apfelstücke zugeben, alles zum Kochen bringen und 15 bis 20 Minuten sanft köcheln lassen. Alles im Mixer oder mit dem Stabmixer fein pürieren.
Für den Kaiserschmarrn den Grundteig aus Mehl, Salz, Milch und 800 ml Wasser in einer Schüssel anrühren. Es sollte ein sämiger Teig werden, der nicht zu flüssig und nicht zu fest ist. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.
Der Schmarrn wird nun portionsweise zubereitet: Dazu den Teig vierteln und erst jetzt jeweils ein Ei mit einem Kochlöffel oder Schneebesen unterrühren. In einer tieferen Pfanne Butterschmalz auf höchster Stufe erhitzen und ein Viertel Teig darin backen. Nach 2 bis 3 Minuten wie einen Pfannkuchen wenden. Die Temperatur reduzieren und den Pfannkuchen mit geschlossenem Deckel 6 bis 10 Minuten stocken lassen, sodass die Unterseite goldbraun wird.
Die Temperatur dann wieder erhöhen, den Pfannkuchen zusammenklappen und 20 g Butter mit 1 TL Vanillezucker in die Pfanne geben. Den Kaiser schmarrn mit kleinen Holzwendern zerrupfen – auf keinen Fall schneiden, sodass er schön locker bleibt. Die Fetzen in der Buttermischung so lange karamellisieren, bis er schön knusprig ist. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.
Den Kaiserschmarrn mit dem Apfelmus anrichten und mit Puderzucker überstaubt sofort servieren.
TIPP
Das Apfelmus kann man gut vorbereiten, im Kühlschrank ist es mindestens 3 Tage haltbar. Man kann es aber auch in größeren Mengen gut vorbereiten. In Weckgläsern abgefüllt, hält es sich etwa ein halbes Jahr.
Trilogie aus Frischkäse
Käse-Kräuter-Träume aus der Sennerei • 2 Personen • 10 Minuten
♥ 100 g Frischkäse Natur
♥ 100 g Frischkäse mit Schnittlauch
♥ 100 g Frischkäse mit dreierlei Pfeffer
♥ 50 g Butter
♥ Gurke, Zwiebeln und Paprika, in Scheiben geschnitten, zum Garnieren
♥ Bauernbrot, in Scheiben geschnitten, zum Servieren
Die Käsesorten und die Butter auf einem Brett mit dem Gemüse anrichten und mit frisch aufgeschnittenem Bauernbrot servieren. So angerichtet, ist es ein schöner Schmaus für zwischendurch, als Brotzeit nach einer Wanderung oder auch zum Abendessen mit der Familie.
TIPP
Die Käsesorten gibt es auf der Alpe auch zum Mitnehmen und natürlich in Bernhards Hofladen; auf Vorbestellung in allen Sorten. Ansonsten kann man auch variieren, da Bernhard sich immer neue Sorten einfallen lässt. Frische Butter und gutes Bauernbrot findet man im Kleinwalsertal in vielen Hofläden.
SCHÖN ZU WISSEN
Für die Zubereitung von Frischkäse benötigt Bernhard etwa 2 Tage. Innerhalb dieser Zeit reift der Käse, der aus frischer Heu-Rohmilch zubereitet wird. Die Kräuter oder Gewürze werden dann frisch auf der Hütte oder in seinem Laden ergänzt. Und direkt serviert.
Kässüpple
Käsesuppe aus eigenem Bergkäse • 4 Personen • 20 Minuten
Für die Suppe
♥ 1 frische Knoblauchzehe, halbiert
♥ 30 g Butter
♥ frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
♥ 2 Prisen frisch geriebene Muskatnuss
♥ 2 EL Weizenmehl (Type 405)
♥ 400 ml warme Gemüsebrühe
♥ 400 ml Milch
♥ 400 g Bergkäse, gerieben
♥ Schnittlauchröllchen zum Garnieren
♥ etwas Brennnessel-Salz
Für die Croûtons
♥ etwas Butter zum Anbraten
♥ 3 Scheiben Landbrot, in Würfel geschnitten
Für die Suppe einen großen Topf mit dem Knoblauch ausreiben. Die Butter zusammen mit Muskatnuss und Pfeffer im Topf bei geringer Temperatur erhitzen. Sobald die Butter etwas braun ist, das Mehl dazugeben und mit einem Kochlöffel schnell verrühren. Mit der Brühe ablöschen, dann die Milch hinzugeben.
In die warme – nicht köchelnde – Suppe nach und nach den Käse geben und immer wieder mit einem flachen Schneebesen umrühren. Nun unter kräftigem Rühren etwas mehr erhitzen, die Suppe sollte aber nicht aufkochen. Die Suppe mit Käse abschmecken, eventuell noch etwas hinzugeben.
Für die Croûtons die Butter in einer Pfanne erhitzen und Brotwürfel zugeben. Diese unter Schwenken anrösten, bis sie kross sind.
Die Suppe in kleinen Suppenschüsseln anrichten. Die Croûtons über die Suppe geben, mit Schnittlauch verzieren und mit Brennnessel-Salz und Pfeffer zum Nachwürzen servieren.
TIPPS
Wichtig ist, dass die Gewürze ganz am Anfang mit erhitzt werden, sodass sie ihre Aromen entfalten können. Den Käse ganz locker reingeben, damit er nicht verklumpt. Immer viel rühren, gerade beim Erhitzen.
Gemsteltal, 6993 Mittelberg, Österreich • 1310 m • Hüttenwirt Bernhard Heim
geöffnet Anfang Mai bis Anfang November, täglich von 10 bis 17 Uhr
+43 664 8774341 • bernhards-gemstelalp.at •info@bernhards-gemstelalp.at
So kommen Sie hin: Vom Parkplatz Bödmen oder der Bushaltestelle Gemse aus (Walserbus Linie 1 ab Oberstdorf) biegt man von der Hauptstraße in den Gemstelweg ein. Über die Brücke hinweg ist der Weg ausgeschildert. Er ist teils etwas steil, aber auch für eine Kinderwagentour geeignet.
Text und Bilder: Simone Calcagnotto
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionDer Kuchen mit dem der Sommer beginnt
Rhabarberkuchen
Der Kuchen, mit dem der Sommer beginnt
SAFTIGER RHABARBER-QUARK-KUCHEN MIT BAISERHÄUBCHEN
Für den Teig
♥ 300 g Mehl
♥ 1 Päckchen Backpulver
♥ 150 g Quark
♥ 100 ml Milch
♥ 100 ml Öl
♥ 75 g Zucker
♥ 1 Päckchen Vanillezucker
♥ 1 Prise Salz
Für den Belag
♥ 750 g Rhabarber
♥ 500 g Quark
♥ 150 g Zucker
♥ 1 Päckchen Vanillezucker
♥ 3 Eier
♥ 2 Eigelb
♥ 50 g zerlassene Butter
♥ 50 g Speisestärke
Für den Baiser
♥ 2 Eiweiß
♥ 100 g Puderzucker
Für den Teig mischen Sie alle Zutaten in einer Schüssel und kneten sie zu einer festen Masse. Den Teig auf einer gefetteten Kuchenform ausrollen. Lassen Sie dabei ein wenig Teig übrig, den Sie anschließend am Rand der Form anbringen.
Für den Belag Rhabarber schälen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden. Die restlichen Zutaten vermengen und glatt rühren. Heben Sie zum Schluss den Rhabarber unter die Masse und verteilen Sie den Belag auf dem Teig.
Den Kuchen ca. 25-30 Minuten bei 160-180 Grad backen.
Währenddessen können Sie den Baiser aus Eiweiß und Puderzucker zubereiten. Dazu beide Zutaten verrühren und nach dem Backen auf den Kuchen streichen.
Nun muss der Rhabarberkuchen ein zweites Mal in den Ofen. Lassen Sie ihn bei 180-200 Grad fertig backen.
Wurzel der Barbaren
Der Rhabarber ist das erste heimische Obst, das im Frühling geerntet werden kann. Auch wenn das nicht so ganz stimmt, denn botanisch gesehen sind die sauren Stangen ein Gemüse. Allerdings wird es wie Obst verwendet.
Seinen Namen hat der Rhabarber vom Lateinischen, wo er "Rheum barbarum" genannt wurde, was so viel bedeutet wie "Wurzel der Barbaren" beziehungsweise "fremde Wurzel". Fremdartig war das Gewächs allemal, kam es doch aus dem Himalaja und hat sich später von Russland aus über Europa verbreitet.
RHABARBER-STREUSEL-KUCHEN
♥ 400 g Mehl
♥ 150 g Zucker
♥ 400 g flüssige Butter
♥ 500 g Rhabarber
♥ 750 g Magerquark
♥ 200 g Puderzucker
♥ 2 Päckchen Vanillezucker
♥ 3 Eier
♥ 1 ½ Päckchen Vanillepudding-Pulver
Mehl, Zucker und 300 g Butter mit den Händen zu einem Streuselteig verarbeiten. Zwei Drittel der Streusel auf ein gefettetes tiefes Backblech verteilen und flach drücken, sodass eine glatte Teigfläche entsteht. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad 12 bis 15 Minuten vorbacken. Etwas abkühlen lassen.
Den Rhabarber waschen, putzen und in 3 Zentimeter große Stücke schneiden.
Puderzucker, Vanillezucker und Puddingpulver mit dem Quark, den Eiern und der restlichen Butter zu einer glatten Masse verrühren. Die Quarkmasse auf dem Kuchenboden verteilen, den Rhabarber darauf geben und mit den restlichen Streuseln bestreuen. Bei gleicher Hitze etwa 45 Minuten fertig backen.
Jetzt eine Maibowle!
Waldmeister
Jetzt eine Maibowle!
MAIBOWLE
„Schütte perlenden Wein auf das Waldmeisterlein“, soll ein Benediktinermönch schon im Mittelalter geschrieben haben. Ob das stimmt?
♥ 1 Orange
♥ 1 l Weißwein
♥ 1 Bund Waldmeister
♥ 1 Flasche Sekt
Die Orange schälen und in Scheiben schneiden. Mit dem Wein übergießen und den Waldmeister kopfüber hineinhängen. Die Stiele sollten die Bowle nicht berühren.
30 Minuten ziehen lassen, den Waldmeister entfernen und die Bowle mit einer Flasche Sekt auffüllen.
Waldmeister sammeln
Waldmeister ist ein heimisches Schattengewächs und hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern zu finden.
Je früher Sie ernten, umso besser: Denn mit Blütebeginn steigt der Cumarin-Gehalt in den Trieben deutlich. Cumarin ist zwar für das typische Waldmeisteraroma verantwortlich, aber in hoher Dosierung giftig.
Welken lassen
Im frischen Zustand duftet das grüne Kraut nur wenig. Sein charismatisches Aroma entfaltet sich erst, wenn das Kraut etwas anwelkt.
Deshalb muss frischer Waldmeister an einem luftigen, schattigen Ort über Nacht trocknen. Aber nicht zu lange, damit sich keine braunen Verfärbungen bilden.
Heilkraut mit Tücken
Früher glaubte man, mit Waldmeister könne man Hexen vertreiben, heute weiß man, dass er noch ganz andere Qualitäten hat: Waldmeister wirkt gegen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Aber Vorsicht: Zu viel kann negative Folgen haben. Schuld ist das in der Pflanze enthaltene Cumarin, das bei einer Überdosierung Kopfschmerzen verursachen kann und leberschädlich ist.
SCHNELLER WALDMEISTER-CREME-KUCHEN
Ein origineller Kuchen in weniger als 30 Minuten
♥ 175 g Butterkekse
♥ 100 g Butter
♥ 280 g Naturjoghurt
♥ 1 Päckchen Vanillezucker
♥ 50 g Zucker
♥ 8 cl Waldmeistersirup
♥ 6 Blätter Gelatine
♥ 250 ml Sahne
♥ etwas Zitronensaft
Die Butterkekse zerkrümeln, mit dem Butter zu einer festen Masse verkneten und dünn in einer Kuchenform ausstreichen.
Joghurt, Vanillezucker und Zucker verrühren und den Sirup unterrühren. Die Gelatineblätter auflösen und die Masse unterrühren. Sahne steif schlagen und unterheben.
Mit etwas Zitronensaft abschmecken und auf dem Keksboden verteilen.
Bis zum Servieren kalt stellen.
WALDMEISTER-GÖTTERSPEISE
Der grüne Klassiker – einfach selbst gemacht
FÜR 4 PORTIONEN
♥ 500 ml Apfelsaft
♥ 1 Packung Gelatine
♥ 4 EL Waldmeistersirup
♥ 1 Bund Waldmeister
Den Waldmeister waschen und trocken schütteln. Ein paar Blätter für die Deko zurücklegen.
Apfelsaft zusammen mit dem Waldmeister aufkochen und darauf achten, dass die Stiele nicht in den Apfelsaft geraten, weil sie sonst einen bitteren Geschmack abgeben. 5 Minuten im heißen Saft ziehen lassen.
Den Saft durch ein Sieb in eine Schüssel gießen.
Nun die Gelatine und den Waldmeister unterrühren. Die Gelatine muss sich vollständig auflösen.
Die Götterspeise in vier Gläser füllen und über Nacht kaltstellen.
Das sind nur drei von über 120 Rezepten aus unserem Buch „Essen auf dem Land“:
♥ Regional – lauter Rezepte aus dem Alpenland
♥ Geheim – Was unsere Großmütter noch wussten
♥ Saisonal – Kochen mit den Früchten der Ernte
Unsere Großmütter waren schon immer die besten Hüterinnen der Schätze, die die Natur das ganze Jahr über für uns bereithält. Und „Essen auf dem Land“ ist das liebevoll gestaltete Buch, in dem sie ihre Geheimnisse mit uns teilen. Entdecken Sie Woche für Woche, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat, wie Sie es anbauen, ernten, zubereiten und konservieren. Erfahren Sie in vielen Geschichten und Anekdoten alles über die Ursprünge und Herkunft unserer Lebensmittel. Lernen Sie über 120 traditionelle Rezepte kennen und wie die Natur für unsere Gesundheit sorgt.
„Essen auf dem Land“ ist mehr als ein Buch – es ist eine Entdeckungsreise, Schatzkiste und ein nützlich-nostalgischer Wegweiser zum Wissen unserer Großmütter. Genießen Sie es!
ESSEN AUF DEM LAND
Hardcover, 27,0 x 22,5 cm
120 Seiten
ISBN: 978-3-9811385-2-8
André Lorenz Medien
15,00 € (D) • 16,50 € (A) • 23,00 sFr (CH)
Der Freund in der Küche
Karotten-Rezepte aus dem Alpenland
Der Freund in der Küche
KAROTTENSUPPE MIT TOPFENNOCKERL
FÜR 4 PORTIONEN
Zutaten für die Suppe:
♥ 600 g Karotten
♥ 3 Schalotten
♥ 40 g Butter
♥ 500 ml Gemüsebrühe
♥ 500 ml Milch
♥ Salz und Pfeffer
♥ 1/2 Orange
♥ 40 g Brunnenkresse
Zutaten für die Nockerln:
♥ 250 g Magerquark
♥ 60 g Butter
♥ 1 Ei
♥ 3 EL Speisestärke
♥ Salz
♥ 1/2 TL Zucker
Geben Sie zuerst den Quark in ein Sieb und lassen Sie ihn 2 Stunden abtropfen.
In der Zwischenzeit können Sie in Ruhe die Suppe zubereiten: Dafür Schalotten abziehen und fein würfeln. Die Möhren schälen und in Stücke schneiden.
Schalotten in zerlassener Butter glasig dünsten und Möhren, Brühe und Milch dazugeben. Das Ganze in einem geschlossenen Topf bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten kochen lassen.
Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und frisch gepresstem Orangensaft abschmecken.
Jetzt geht's an die Nockerl: Zerlassen Sie die Butter in einem kleinen Topf bei kleiner Hitze, sodass sie nicht bräunt. Anschließend etwas abkühlen lassen.
Zerquirlen Sie das Ei und verrühren Sie es mit der flüssigen Butter, der Speisestärke, Salz und Zucker. Zum Schluss den Quark unterrühren.
Stechen Sie nun mit 2 Teelöffeln kleine Nockerl ab und lassen Sie sie für etwa 10 Minuten in einem Topf mit siedendem Salzwasser gar ziehen. Die Nockerl mit einer Siebkelle aus dem Wasser holen, abtropfen lassen und warm halten.
Abschließend die Suppe nochmals erwärmen, die Topfennockerl dazugeben und mit Brunnenkresseblättchen bestreuen.
KAROTTEN-KARTOFFELRÖSTI MIT DIP
FÜR 12 STÜCK
Zutaten für die Rösti:
♥ 300 g Kartoffeln
♥ 200 g Karotten
♥ 2 Eier
♥ 3 EL Mehl
♥ 1 EL Paniermehl
♥ Salz, Pfeffer, Muskatnuss
♥ 10 EL Sonnenblumenöl
Zutaten für den Dip:
♥ 1 Tomate
♥ 1 Bund Petersilie
♥ 1 Bund Schnittlauch
♥ 150 g Schmand
♥ 150 g Naturjoghurt
♥ Salz
♥ Pfeffer
Für den Dip die Tomate vierteln, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Blätter der Petersilie von den Stielen zupfen und klein hacken. Schnittlauch in Ringe schneiden. Die gewürfelte Tomate und die Kräuter mit Schmand und Joghurt in einer Schüssel anrühren und mit Salz und Peffer würzen.
Für die Rösti Karotten und Kartoffeln schälen und mit der Küchenreibe grob raspeln. Mehl, Eier und Paniermehl dazu geben und verrühren. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und platte Rundlinge daraus formen. In einer Pfanne mit Öl goldbraun herausbraten und mit dem Dip servieren.
Zu Ehren des Königs
Kenner wissen es: Karotten gibt es in den verschiedensten Farben von violett bis weiß. Angeblich waren das sogar ihre Ursprungsfarben. Bis die Holländer auf die Idee kamen, die Karotten zu Ehren ihres Königshauses Oranien auf Orange zu züchten.
KAROTTEN-PESTO
FÜR 4 PORTIONEN
♥ 100 g Karotten
♥ 1 Knoblauchzehe
♥ 20 g Walnüsse
♥ 40 g Parmesan
♥ 10 EL Olivenöl
♥ 10 EL Rapsöl
♥ Salz
♥ Pfeffer
Knoblauch schälen und grob hacken, ebenso den Parmesan klein hacken.
Die Karotten schälen und raspeln.
Karotte mit Knoblauch, Käse, Nüssen, Olivenöl und Rapsöl im Mixer zu einer Masse pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Pesto schmeckt hervorragend als Brotaufstrich oder zu Pasta.
SCHWEIZER RÜBLITORTE
♥ 300 g Zucker
♥ 250 g fein geriebene Karotten
♥ 130 g gemahlene Haselnüsse
♥ 1 Päckchen Backpulver
♥ 50 g Semmelbrösel
♥ 50 g Mehl
♥ 7 Eier
♥ 12 Marzipan-Möhrchen zur Deko
Trennen Sie zuerst die Eier. Das Eigelb mit 200 g Zucker schaumig schlagen. Semmelbrösel, das gesiebte Mehl und das Backpulver sowie die Nüsse unterrühren.
Das Eiweiß mit dem restlichen Zucker steif schlagen und vorsichtig unterheben.
Den Teig in eine gefettete Springform geben und bei 150 Grad Umluft 45 bis 55 Minuten backen. (Man kann auch eine Kastenform verwenden und aus dem restlichen Teig kleine Muffins machen.)
Mit Zuckerguss und kleinen Marzipan-Möhrchen verzieren.
Recherche: Simone Zwikirsch
Schreiben Sie eine E-Mail an die RedaktionWenn der Holler blüht
Holunderblüten-Rezepte
Wenn der Holler blüht
HOLUNDERBLÜTEN-SIRUP
♥ 15 Holunderblüten
♥ 1 Zitrone
♥ 500 g Zucker
♥ 1 l Wasser
♥ 10 g Zitronensäure
Die Zitrone waschen und in Scheiben schneiden. Die Holunderblüten waschen und mit den Zitronen in einen dicht schließenden Topf legen. Mit dem Wasser und Zucker übergießen.
Das Ganze für ein bis zwei Tage an einem kühlen, dunklen Platz durchziehen lassen.
Wenn die Flüssigkeit anfängt, nach Holunder zu duften, können Sie die Blüten und Zitronenscheiben herausholen.
Nun die Flüssigkeit auf dem Herd einmal aufkochen lassen. Streuen Sie die Zitronensäure hinein und rühren Sie solange, bis sich alle Kristalle auflösen.
Dann den Sirup durch ein Tuch seihen und in eine saubere Flasche füllen. So hält sich der Sirup bis zu einem Jahr.
Empfindliche Gewächse
Holunderblüten sind leicht zu finden, denn der Holunder wächst in vielen Parks und Gärten. Bei der Ernte muss man allerdings vorsichtig vorgehen, denn die Blütenstände sind sehr empfindlich.
Pflücken sollte man sie an trockenen Tagen, denn bei Regen fallen sie sofort ab. Die beste Tageszeit ist gegen Mittag, wenn der Morgentau verdampft ist.
Die Blüte wird vorsichtig mit dem ganzen Blütenstand abgeschnitten und am besten in einen Korb gelegt. In einer Plastiktüte können die zarten Sterne schon auf dem Heimweg verderben.
Sitz der Götter
Der Holunder wurde schon von den Germanen und Kelten hoch verehrt, da er als Sitz der Göttin Holla, die Pflanzen und Tiere beschützte, und der Liebesgöttin Freya galt.
Später pflanzte man den Holunder gegen böse Geister und gegen Blitzschlag gerne als Hausstrauch. Nach einem alten Glauben hat ein Verstorbener seine Ruhe gefunden, wenn ein auf seinem Grab gepflanzter Holunderzweig zu wachsen beginnt.
Volksheilmittel
Schon seit der Antike ist der Holunder ein geschätztes Heilmittel, vor allem bei Sommer-Erkältungen, Sommergrippe, Nieren- und Blasenleiden sowie zur Stärkung von Herz und Kreislauf.
Durch seine schweißtreibende und schleimlösende Wirkung unterstützt er den Heilungsprozess. Außerdem soll ein Dampfbad gegen unreine Haut helfen und ein Fußbad schweren Beinen gut tun.
HOLUNDERBLÜTEN-KÜCHLE
FÜR 8 PORTIONEN
♥ 8 Holunderblüten
♥ 1 Ei
♥ 100 ml Holunderblüten-Sirup
♥ 150 ml Milch
♥ 1 TL abgeriebene Zitronenschale
♥ 1 Prise Salz
♥ 100 g Mehl
♥ 200 ml Öl
Ei, Sirup, Milch, Zitronenschale, Salz und Mehl vermengen. 15 Minuten quellen lassen.
Öl in einem Topf erhitzen, die gewaschenen Holunderblütendolden in den Teig tauchen, kurz abtropfen lassen und sofort im Öl goldbraun ausbacken.
Zum Schluss mit Puderzucker bestreuen. Dazu passt Eis.
„Ringel, Ringel, Reihe, sind der Kinder dreie,
sitzen unterm Hollerbusch, machen alle husch, husch, husch“
HOLUNDERBLÜTEN-MARMELADE
♥ 25 Holunderblüten
♥ 1 l Apfelsaft
♥ Gelierzucker 3:1
Die Blüten waschen, sanft ausschütteln und mit dem Apfelsaft übergießen. 24 Stunden abgedeckt ziehen lassen, abseihen, entsprechend der Saftmenge Gelierzucker zugeben und in Gläser füllen.
Die Marmelade schmeckt nicht nur aufs Brot, sondern lässt sich auch wunderbar für Nachspeisen und Soßen verwenden.
HOLLERSEKT
♥ 10 Holunderblütendolden
♥ 250 ml Weißweinessig
♥ 10 ml Wasser
♥ 1 kg Zucker
♥ 2 Zitronen
Zitronen waschen und in Scheiben schneiden. Dolden waschen und mit den Zitronen in einen Steintopf legen. Mit dem Wasser, Essig und Zucker übergießen.
Den Topf mit einem Tuch bedecken und an einen warmen, sonnigen Platz stellen. Die Flüssigkeit ab und zu umrühren.
Nach 2 bis 4 Tagen setzt die Gärung ein. Dann die Flüssigkeit durch ein Tuch seihen und in Flaschen füllen.
Kühl lagern. Der Sekt kann nach 8 Tagen getrunken werden.
BILDNACHWEISE: fotolia / Franz Peter Rudolf; flickr / Maja Dumat; Jutta Lugert
© Grüß Gott! Das Beste aus dem Alpenland 2024